Dieser in Blei eingegossene Kiesel war heute zu finden. Ich hab in irgendeinem Beitrag meine ich so was schon mal gesehen.
Ist das eine Bleispar-Musketenkugel oder gibt es eine andere Erklärung?
Gruss...
Hast dir selbst genau die richtige Erklärung gegeben ;) das Material wurde knapp...toller Fundbeleg!!!
Eisenwürfel würden darin auch schon gefunden.
Not macht halt erfinderisch. :-D
Danke euch, die haben damals also auch schon an die Umwelt gedacht, weniger Blei und so... :narr:
Gruss....
toller Fund aus vergangener Zeit, hab schon viele gefunden,
aber soeine noch nicht. :super: :super: :super:
Grüße
Robert :winke:
Müsste man eigentlich seine Musketenkugelbestände mal nachwiegen, ob da noch mehr solche "faulen Eier" dabei sind...
Gruss...
Sehr gewagte Hypothese... welche man anzweifeln müsste.
Ich beschäftige mich seit über 40 Jahren mit militärischen Bodenfunden, allerdings ausschließlich mit Relikten der napoleonischen Epoche. Und da ist mir eine Kugel mit einem solch großen Stein noch nicht untergekommen. Und ich fand bis zum heutigen Tag über fünfzigtausend Kugeln, welche alle abgespült wurden und auf Ladestockabdrücke, Textilabdrücke, Löcher vom Kugelzieher oder ähnliche "Hinterlassenschaften" untersucht worden. Dabei waren auch Kugeln, wo sich kleine Steinchen darin befanden, welche aber mit Sicherheit auf ein Auftreffen auf den Boden rückschließen ließen.
Hinterfragt man mal den Sinn einer solcher Inkluse.... Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass Blei eingespart werden sollte. Schon die Gefahr des Zerkratzen des Laufes der Muskete besteht hier. Und bei einer Jägerbüchse würde vermutlich der Besitzer den Hersteller dieser Kugel dieses Teilchen an den Kopf werfen. Nur hinterlässt diese Kugel auch die ihr bestimmte Wirkung, wenn sie durch den Steineinschluss leichter und somit weniger durchschlagskräftig wird???
Fragen über Fragen... :nixweiss:
Such ihr einen schönen Platz in der Kuriositätenvitrine... Vielleicht findet man noch des Rätsels Lösung! :glotz:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,6961.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,30376.0.html
Verhältnismäßig häufige, anzuzweifelnde Hypothese ;)
Zitat von: Esmoker in 05. Februar 2014, 07:29:52
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Verhältnismäßig häufige, anzuzweifelnde Hypothese ;)
Danke dir, ich wusste doch, das ich das schon mal gesehen habe! :super:
Ich zweifle die Hypothese nicht an. Dem Soldaten war damals wie heute? der Zustand seiner Flinte relativ wurscht. Oft waren es auch zwangsgepresste Soldaten. Ob da der Lauf einen Kratzer hatte, egal... Hauptsache man konnte sich verteidigen. Und wenn der Tross mit dem Blei nicht da war, hat man eben zu solchen Mitteln gegriffen, im Angesicht des Feindes.
Gruss...
Bei einem Glattlauf-Vorderlader sind Kratzer im Lauf eh völlig wurscht, da die Kugeln unterkalibrig sind!
bei einer Kalibrigen Waffe mit gezogenem Lauf wäre das schon etwas anders, gehe da also voll mit deiner Meinung Nanoflitter :super: und es wurden nachweislich schon häufig Musketenkugeln mit Steinen und Eisenwürfeln gefunden, so ein Exemplar mit Eisenwürfel hatte ich selbst schon unter der Spule! :winke:
Wie ich bereits anführte: Mein "Forschungs"gebiet sind napoleonische Fluren und Felder. Von dieser Sichtweise ist mein Anzweifeln gar nicht sooo abwegig! Mir persönlich ist eine solche Kugel noch niemals unter die Spule gekommen.
Vielleicht war es zwei oder drei Jahrhunderte vorher mal so eine Idee von einzelnen Personen gewesen, da ein Steinchen oder ein Eisenwürfelchen, sei es aus Mangel an Blei oder aus purer Geigelei, einzugießen. Aber es war definitiv keine allzu häufige Kuriosität.
Im rein Napoleonischen Kontext würde ich auch nicht von großer Bleiknappheit ausgehen, aber im 30jährigen Krieg wurden nachweislich aufgrund von Materialknappheit Kirchenfenster wegen der Bleiverglasung zerschlagen und die so ergatterten Bleiverbindungen zu Munition verarbeitet. Da kann ich mir dann schon vorstellen, das die Kugeln "gestreckt" wurden, bzw. bin ich da sogar recht überzeugt von!
Schwedenlied (um 1630)
Der Schwed is kumma,
Hat Alles mitgenumma,
Hat Fenster nei'gschlaga,
Hat's Blei weggetraga,
Hat Kugel draus gegossa,
Hat die Bauern mit derschossa.
Schönes Gedicht, wo ihr so was nur immer herkramt! :super:
Es gibt schon viele Funde dieser Art, wenn man mal "Stein in Musketenkugel" gockelt.
Aber im Verhältnis zu den anderen Millionen Kugeln, die zu beschreiben es einzeln nicht lohnt, doch wohl relativ wenige,
da muss ich dem Gosetrinker Recht geben.
Gruss...
Ich habe am Wochenende nahe der Stelle noch eine Kugel gefunden. Die ist noch vollständig, aber stark gerissen.
Diese Kugel wiegt 14g. Eine normale mit gleichem Durchmesser wiegt 24g. Soll ich die mal "aufpopeln", oder was meint ihr?
Gruss....
Zitat von: Nanoflitter in 11. Februar 2014, 18:49:04
... Soll ich die mal "aufpopeln", oder was meint ihr?
...
...nur wenn Du noch eine komplette (mit Stein) hast.
Dann kannst Du Anschauungsobjekte erstellen.
Klick das Bild(http://www.sucherforum.de/index.php?action=dlattach;topic=46145.0;attach=251208%20;image) (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,46145.msg281560.html#msg281560)
:winke: Jürgen
so Klappersteine kannte ich noch nicht, aber werde in den Osterferien auf Rügen mal drauf achten.
Da will ich dann alles mögliche suchen, Euros, Seeigel, Donnerkeile, Bernsteine und nun auch Klappersteine! :-)
Gruss....
Hallo Nanofilter,
Deine zweite Kugel könnte aus einem Blei/Zinn Gemisch gegossen worden sein. Zinn zersetzt sich bei Frost, daher die Risse. Oft verwendet in der Zeit des 30 Jh, Krieges.
Hallo Gosetrinker,
wie Du schon schreibst, napoleonische Kriege. Da gab es solche Kugeln nicht mehr, aber vor und während des 30 Jh. Krieges schon.
Z.B. "Klotzkugeln" ist ein fester Begriff :winke:
Deine Beschreibung mit dem Zinngehalt ist natürlich einleuchtend. Danke auch für die Datierung.
Meinst du, da ist nix drin? :kopfkratz: Würde schon gerne mal reinschauen.... :zwinker:
Gruss...