Kleine Plombensammlung

Begonnen von Hauptmann, 05. Dezember 2009, 00:28:59

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Hauptmann

... der letzten Tage und Wochen, um die sehr nette Datensammlung hier noch etwas zu bereichern. Alle stammen von denselben zwei nebeneinander liegenden Aeckern in Westmecklenburg, bis auf eine mutmassliche Mehlplombe (die besonders verwitterte mit Stern auf einer Seite), die ein Oberflaechenfund in der Naehe des Stadtzentrums war.
Vielleicht koennt ihr bei der Bestimmung ja noch etwas helfen. Die zwei neuen Plomben der Salinendirection Lueneburg sehen anders aus, als die erste, die ich gefunden hatte. Wofuer steht das tt - Gewichtsangabe?
Witzig finde ich im Zusammenhang mit der Beschaeftigung, bei der solche Teile ja durch uns gefunden werden, die Beschriftung der einen Plombe (kann sein, dass ich die doppelt geknipst habe): Statt des vermuteteten Ortsnamens findet sich hier die Aufschrift "FINDENWIRUNS".
Ist das monumentale Bleiklümpchen auf den letzten zwei Bildern ueberhaupt eine Plombe?
Viele Gruesse vom
Hauptmann a.D.

(P.S. - es ist unangenehm, dass man das Posting dreimal senden muss und insbesondere die Bilder wieder und wieder ranhaengen darf:
Erster Versuch - einige Bilder waren leicht ueber den 110k. Meine Kamera macht im Original 10 MB und groessere Bilder, da geht bei solch rigoroser Verkleinerung - gerade wenn die Verkleinerung, die vielleicht bei 140 bis 180KB liegt, noch mal verkleinert wird, verdammt viel an Detail verloren. Es muessen ja nicht gleich 2 MB sein, wie im einem anderen einschlaegigen Forum ...

Zweiter Versuch "Sie haben dieses Posting gerade gesendet." - Neee durfte ich ja nicht!

Ja und aufgrund eigener Blindheit (eine Datei wollte einfach nicht kleiner als 124K werden), ist das inzwischen der 6te Versuch.

Waere schoen, wenn da mal ein bissel was dran geflickt werden koennte, sei es eine heimliche Erhoehung des Pruefwertes fuer die Dateigroesse oder zumindest Beibehalten aller Einstellungen und die Moeglichkeit, beim nochmaligen Klick auf Schreiben erfolgreich zu senden.)

Gratian

nette Sammlung, alles 19. Jahrhundert.

Das "tt" auf den Lüneburger Salzplomben ist eigentlich ein verschnörkeltes U und bedeutet Unze. Die Unze (lat. Unica) war damals das Handelsgewicht.

164 U = 75 kg
175 U = 80 kg
328 U = 150 kg

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Grafschaft Mark

Schicke Sammlung!

Also die ersten beiden mit dem Stern, würde ich ebenfalls als Mehlplomben definieren, vorallem die erste, genau so eine hat mein Archäologe auch als Mehlplombe des 19. Jh. deklariert.
Die Salzplomben erklären sich ja von alleine und durch Gratians Beitrag ;)
Die eine Plombe wurde wohl mal am 7.12. verplombt, leider wurde das Jahr nie mit angegeben, habe ich auch schon einige von gefunden. Sind oftmals Warenplomben.
Die mit 1828 ist eine Tuchplombe, wobei ich nicht weiß ob die 1828 ein Jahr ist oder etwas mit dem Ballen zu tun hat...

BWGuenni


Hauptmann

Danke für die Hinweise bislang - dass das ein U ist, darauf waere ich nicht gekommen.

Hat noch jemand eine Idee zu FindenWirUns-Plombe? Auch die graue mit dem Symbol (Tier?) wirft eigentlich nur Fragen auf.

Viele Grüße
Hauptmann a.D.

Zörtschi

Hallo!

Nochmal zu dem "U" :
das ist das alte Zeichen für "Pfund". Nachforschungen meinerseits haben ergeben, dass Plomben mit der Aufschrift "164 Pfund" nach dem Zollpfund berechnet wurden und nach 1859 datieren, Plomben mit "175 Pfund " zwischen 1836 und 1859 (Kölner Gewicht) und Plomben mit "167 Pfund" bis 1836. Plomben mit "328 Pfund" sind das doppelte Gewicht von 164 Pfund, also auch ab 1859. Errechnet ergibt das jeweils ziemlich genau 82Kg.

Quelle ist das Buch von Axel Janowitz "Die Lüneburger Saline im 18. und 19. Jahrhundert". Bielefeld 2003
und eigene Recherchen und Berechnungen.

Gruß aus Lüneburg
Kai
Cum Caesar vidisset portum plenum iuxta navigavit.