Hilfe! 4 cm Medaille benötigt Fürsorge und Bestimmung

Begonnen von Hase, 03. Oktober 2005, 20:01:27

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Hase

Dieser Mordsklopper von 4 cm Durchmesser fand sich gestern neben einigen anderen Sachen auf einem Erdbeerfeld. Offensichtlich eine Zinnmedaille.... Wie kann ich die einigermaßen rausputzen? Was ist das für ein Teil?
Zu erkennen ist auf der einen Seite ein Engel, der über einem Löwen (Pferd) schwebt, um den Engel herum die Zahlen  1  5  9  6... ist da ein Löwe gestorben? An Schrift auf dieser Seite noch zu erkennen: ANDA......A.CAVSSAT.....MPHAT..... Darüber im äusseren Ring nur noch ICH FVR
Auf der anderen Seite ein 8(?)teiliges Wappen mit drei Helmen darüber, daneben eine Figur (der wilde Mann von Braunschweig?), wenig Schrift, höchstens noch LIDG.
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

mano511

vielleicht mit Natron mal abreiben?!?
eventuell kannst dann aber weniger lesen können...

stratocaster

Hallo Mopton,
ich würde - ehrlich gesagt - gar nichts machen.
Allenfalls ganz vorsichtig mit einer Spitzahle oder einem kleinen Skalpelle vorsichtig kratzen.

Gruß  :hacker: :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

c-4

Mit Natron abreiben würd ich bleibenlassen, bei diesen Dingen  eher nur mit Spülmittel reinigen und dazu ne weiche Bürste verwenden, ein Glasfaerpinsel und das Skalpell dürften zur Säuberung genügen.  Schwer zu sagen, ob es Zinn ist, ist das Metall sehr weich?

Gratian

#4
Hallo Frank,

ich lese da im inneren Kreis TANDEM BONA CAVSSA TRIUMPHAT = Schließlich wird das Gute siegen.

Der Engel = Victoria mit Siegeskranz über einem nach links springenden Löwen.

Das Wappen könnte tatsächlich das Braunschweig-Lüneburger Wappen sein. Dann müsste es das Wappen von Heinrich (1533-1598 ) Herzog zu Braunschweig - Lüneburg - Dannenberg sein.

Als Herzog Heinrich zehn Jahre mit seinem jüngeren Bruder Herzog Wilhelm (1535-1592) gemeinsam in Celle das Fürstentum Lüneburg regiert hatte, entschloss er sich zu heiraten. Entgegen einer Absprache mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm, der bereits aus seiner Ehe mit Dorothea von Dänemark drei erbberechtigte Söhne hatte, vermählte sich Heinrich mit Ursula von Sachsen - Lauenburg. Herzog Heinrich hatte ursprünglich eine Teilung des Landes Lüneburg im Auge, scheiterte aber am Widerstand der Landstände in Celle. Herzog Heinrich erhielt als Abfindung für den Verzicht an einer weiteren Mitregierung im Fürstentum Lüneburg Schloss, Amt und Stadt Dannenberg sowie das Klosteramt Scharnebeck und die laufenden Einnahmen daraus. Darüber hinaus erhielt er ein Jahrgeld von 500 Talern und eine einmalige Summe von 4000 Talern zur Abtragung von Schulden.

Dabei ließ sich Herzog Heinrich aber alle Rechte bezüglich des Fürstentums Braunschweig - Wolfenbüttel vertraglich absichern. Im Falle eines Aussterbens der Wolfenbütteler Linie, sollten seine Nachkommen hier einmal die Nachfolge antreten. Dies geschah im Jahre 1635, sein jüngster Sohn August erbte schlussendlich das Fürstentum Wolfenbüttel. Herzog Heinrich führte zwar den Titel eines Fürsten, ohne Reichsfürst zu sein, und besaß keinen besonderen Sitz im Reichfürstenrat. Er konnte sein Gebiet nicht nach außen vertreten und keine Verträge abschließen.

Ab 1592 verbesserte sich die Position von Herzog Heinrich im Fürstentum Dannenberg. Gebietszuwachs und die obergerichtlichen Funktionen wurden auf seine Herrschaft übertragen. Im Jahre 1635 trat sein jüngster Sohn, Herzog August, die Regierung im Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel an und war somit der Gründer des "Neuen Hauses Braunschweig".
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Hase

 :jump:Relativ krank im Bett liegend, wälzte ich soeben einen alten Auktionskatalog, um dem Heilungsprozess zu beschleunigen.
Es war die Teutoburger Münzauktion, Nr. 17 vom Dezember 2003, in der mir unter Braunschweig Lüneburg-Celle folgendes zu Augen kam:
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Weihen

Soll das heissen das ist eine Thalerfälschung... ?

Gruß Stephan
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Hase

Meiner wohl schon, die Umschriften sind jedenfalls ebenso wie das Motiv und das Wappen gleich.... :platt:
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Hase

Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)