Messer mit erhaltenem Griff

Begonnen von Keltenrausch, 06. Juli 2015, 11:24:52

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Keltenrausch

Servus,

ich habe hier noch ein Fund, welches ich zeit- und ortsgleich mit dem gestern eingestellten Messer gefunden habe. Ich wollte es eigentlich nicht erwähnen, da ich dachte es ist vom Alter her nicht so spannend, da der Griff (Horn) ja vollständig erhalten ist. Dagegen spräche aber die Fundtiefe und die Beifunde. Meine Frage ist jetzt die, ob es möglich ist das bei optimalen Bodenverhältnissen sich Horn ein paar hundert Jahre in der Erde hält oder anders rum, wie lange könnte er sich halten? Das Messer selbst hat ja in meinen Augen eine eher zeitlose Form und daher würde ich mir vorstellen, das es schwierig ist es zu datieren. Ich habe mich die letzten Male oft geirrt mit meiner Meinung und darum wende ich mich an die Experten und bin wie immer gespannt auf eine klärende Antwort.
Ich sollte noch dazu schreiben, das die Länge 18 cm ist.
Gruß und danke

Ralph

teabone

Hallo Ralph,

ohne aufs Alter Deines Fundes bezugzunehmen, können solche organischen Materialien Jahrtausende überstehen wenn die Bedingungen passen. Habe eine neolithische Beinahle die beinahe aussieht wie frischgemacht und hatte unlängst ein Geweihartefakt aus bronzezeitlichen Befund in der Hand das überraschend wenig korrodiert war.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

mc.leahcim

Hallo Keltenrausch,
auf Bild 002.JPG meine ich eine Schlitzschraube zu erkennen. Es gab zwar schon früh Schrauben aber ich kenne Messer eigentlich nur genietet. Ist auf der anderen Seite eine Mutter?

Das sich Horn lange hält kann ich teabone nur zustimmen. Sollte es aber einen Schraube sein würde ich das Messer als nicht so alt einschätzen. Wie gesagt auf einem Bild sieht man nicht alles richtig.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Keltenrausch

Erst ein mal danke an teabone für die Aufklärung meiner Frage. Ich finde es wirklich erstaunlich, das sich organisches Material wie Horn so lange im Boden erhalten kann. Da habe ich wieder was entscheidendes dazugelernt.
Zu Deiner Frage (Vermutung) mc.leahcim das es sich auf dem einen Bild um eine Schlitzschraube handeln könnte, sieht auf dem Bild wirklich nur so aus. Mir ist es erst jetzt auf Grund Deines Hinweises aufgefallen, das die Maserung ein wenig täuscht. Es sind nur Nieten auf dem Griff.

Gruß

Ralph

mc.leahcim

Hallo Keltenrausch ,
ich könnte mir auch bei diesem Fund ein Teil des Fuhrmannsbesteck vorstellen. Bei der Suche nach Fuhrmannsbesteck (Formen, Größen usw.) bin ich auf diese Seite gestoßen.
Das ist auch eine Möglichkeit und gleichzeitig finde ich die Seite informativ. Trachtenmesser sind aber scheinbar in der Regel aufwendiger gearbeitet weil sie nicht nur Messer an sich sind sondern hauptsächlich Pestigeobjekt. Außerdem dürften Trachtenmesser auch Regionsbedingt im Süden häufiger sein als im Norden. Aber du weißt wo du dein Messer gefunden hast. Da du  dieses Messer "neben" dem, aus meiner Sicht, sicheren Fuhrmannsbesteckmesser gefunden hast stellt sich u.U. die Frage nach einer alten Gaststätte (Pferdestation) dort? Ich würde auf jeden Fall die Gegend im Auge behalten und u.U. noch einmal begehen. 

Gruß

mc.leahcim
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Keltenrausch

#5
Servus mc.leahcim,

also ich denke, das mit Fuhrmannsbesteck könnte gut stimmen. Ich habe das Messer vor gereinigt und mittlerweile gehe ich eher davon aus, das es sich hier um Bein und nicht Horn handelt. So gesehen denke ich das Trachtenmesser eher nicht in Frage kommt. Auf jeden Fall danke für die Überlegungen und Informationen. Das Gebiet werde ich auf jeden Fall noch mal begehen und dann schauen wir mal, ob es weitere Hinweise gibt.

Gruß

Ralph

Harigast

Ich halte das für ein Gebrauchsmesser des 19.Jhd bzw. Anfang 20.