Welches Metall?

Begonnen von DamastBarsch, 06. August 2009, 03:51:08

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DamastBarsch

Hallo die Damen!
Dieses Stück kam mit einem Bombensignal. Ist für seine Größe beachtlich schwer (180gr). Hat jemand einen Tipp um welches Metall es sich handeln könnte?

Danke für eure Hinweise!

Gruß, Barsch  :winke:

McSchuerf

Hallo DamastBarsch,

ZitatHallo die Damen!

da ich keine Dame bin, fühle ich mich eigentlich nicht angesprochen.. aber Du hast Glück ..ich antworte Dir trotzdem .. und das sogar als Herr und nicht als Dame, .. weil ich heute bessere Laune habe als gestern z.B... :smoke:..gestern allerdings war ich eher verwundert über Deine Anrede..kann man nämlich auch ganz schnell mal in den falschen Hals bekommen..

vermutlich ein Eisenoxid - dann vermutlich Magnetit und damit auch magnetisch (?) oder ein Eisensulfid (evtl. Pyrit, der dann hier aber etwas weniger typisch messinggelb ausschaut). Typisch aber ist der gelbbraune Limonit als Begleiter (Gemenge aus Eisenhydroxiden - FeOOH).

Da Du ja eigentlich nur nach nach dem Metall gefragt hast, hätte auch meine Antwort: "Eisen" genügt, aber ich erklärs halt immer gerne etwas genauer!

Gruß Peter  :zwinker:

DamastBarsch

Hi Peter!
Dank dir für deine ausführliche Antwort, obwohl du ein Mann bist  :zwinker:! Dein Wissen in dem Bereich ist beachtlich, merci das du die anderen daran teilhaben läßt. Ist das also quasi natürlich gewachsenes Erz? Gefunden übrigens in einem Ort wo vom Mittelalter bis ins vorletzte Jahrhundert Bergbau betrieben wurde.

Gruß
Tom

McSchuerf

Hallo Tom,

danke. :zwinker:

ZitatIst das also quasi natürlich gewachsenes Erz?

Ja, davon gehe ich stark aus (natürliches Eisenerz), denn von Menschenhand erzeugte Eisenschlacken bzw. erstarrte Schmelzen aus der Verhüttung o.ä. anthropogene Geschichten sehen für mich ganz anders aus. :-D
Mich würde aber dennoch interessieren, ob das gute Stück magnetisch ist bzw. wie stark anziehend sich das "anfühlt". :-D.. Halte zu diesem Zweck doch bitte mal einen Magneten da ran. :-D

Auch bei Steinmeteoriten (Chondriten z.B.) würden diese Eisenpartien nie so deutlich aus der limonitischen Grundmasse hervorstehen. Also Meteorit scheidet für mich auch aus..da braucht man gar nicht erst die üblichen Tests zu machen, die die Met-Experten üblicherweise so anstellen.. :smoke:

Die Erfahrung des Erkennens als Sammler und "Hobbymineraloge" bekommt man auch hauptsächlich, wenn man lange viel Vergleichsmaterial angesammelt hat oder auch in Museen oder Büchern etc. betrachtet hat.

Gruß Peter  :winke:

DamastBarsch

Hallo Peter!
Habs eben mal getestet, ist magnetisch. Leider hatte ich nur einen sehr kleinen Magneten von ner Pinnwand zur Verfügung, dieser aber blieb an den meisten Stellen haften.
Erz passt ja dann auch ganz gut in die Gegend.
Dank dir nochmal für die Aufklärung.  :prost:

Gruß
Tom

McSchuerf

Gern geschehen!  :zwinker:

Gruß Peter  :winke:

geoexploration

Hallo Damastbrarsch,
Hallo McSchuerf,

ich bin aufgrund enormen Stress hier kaum zum lesen gekommen - und bin erst jetzt auf das Thema aufmerksam geworden.

Also ich stimme McSchuerf's (Peter´s)  Antwort > Magnetit natürlich zu.

Mir scheint das gefundene Stück gemäss Foto, ist auch selber aktiv magnetisch, also stelle einen Kompass auf einen Tisch (ohne Metall in der direkten Nähe) und lasse den gefundenen Magnetit nahe über dem Kompass kreisen und beobachte, ob sich die Kompassnadel, ablenken lässt.

In der Regel ist es so, wo ein solches Mineral gefunden wurde, muss es mehr geben,  vielleicht ist auch eine Erzlagerstätte von diesem Mineral nicht weit....

Ist dies der Fall, wúrde ich nochmals ins Gelände (des Fundortes) gehen und im Gelände mit einem guten (Militärkompass) einen Test machen, ob sich im Gelánde am Kompass ggf. eine Ablenkung der Kompassnadel aus der Nordrichtung erkennen lässt. (allerdings ist dabei viel Erfahrung im Umgang mit Kompass zur Exploration und Ortskenntnisse vorausgesetzt)

Und hernach mit einem Metalldetektor nach "Hotrock" suchen.

Gruss Geo



DamastBarsch

Holla, klingt sehr interessant geoexploration. Ich werds mal versuchen und im Erfolgsfalle Meldung erstatten.


Gruß  :winke:
Tom

geoexploration

#8
Hallo DamastBarsch,

ich wollte noch folgendes anmerken, was den Erzgehalt des gefundenen Magnetit´s angeht:  

Je nach Erzgehalt; bei einem Erzgehalt grösser als > 80% müsste sich bei einem entsprechend 5 cm grossen Brocken Magnetit,  die Kompassnadel im Abstand bis zu 10 cm, noch ablenken lassen.

Bei in der freien Natur eventuell vorkommende Erzlagerstätten von Magnetit, kann die vor Ort gemessene magnetische Feldstärke, u.U. sogar so gross sein, dass man von einer lokal bedingten Kompass-Missweisung spricht.  (In einer solchen stark Fe-haltig mineralisierten Gegend, ist dann ein Kompass zur Bestimmung einer geografisch kompass-gestützten Marschrichtung komplett unbrauchbar.)   Wir verwenden zu einer solchen Exploration zwar einen Magnetometer, aber wenn man eine entsprechende genaue Ortskenntnis besitzt, (und immer genau weiss, wo sich der wirkliche "magnet. Norden" befindet,) ist ohne weiteres ein guter Kompass zur Exploration, verwendbar.

Foto:
18 cm grosser, 7.2 kg schwerer Magnetit mit Erzgehalt > 88%  der eine Kompass-Nadel noch in 25 cm Entfernung "verrückt spielen" lässt.

Gruss

Geo

McSchuerf

Und hier gibt es z.B. genau solche Magnetit-Lagerstätten .. (Magneteisenerz)

http://www.mindat.org/loc-206505.html

Kiruna in Schweden zählt zu den größten Eisenerz-Lagerstätten der Welt (in Europa die bedeutenste); außereuropäisch bzw. weltweit größtes Eisenerz-Vorkommen gibt es dann in Brasilien. 55% der deutschen Eisenerzimporte kommen übrigens aus Brasilien.

Gruß Peter .. :winke: