Radioaktive Mineralien ..

Begonnen von McSchuerf, 10. April 2010, 13:17:27

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McSchuerf

Radioaktive Mineralien ..

Hallo ..  :zwinker:

.. heute möchte ich mal über Mineralien "im Lichte" der Radioaktivität berichten ..
.. alles ohne Gewähr auf Vollständigkeit ..

Radioaktivität ist die Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Elemente und Isotope), sich ohne äußeren Einfluß unter Aussenden von Strahlungsenergie (Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung) in Atomkerne anderer Art umzuwandeln (Atomzerfall, radioaktiver Zerfall).

Zu den radioaktiven Elementen gehören alle solche mit einer Ordnungszahl über 82 (siehe periodisches System der Elemente) sowie weitere Elemente, z.B. Kalium.

http://www.mindat.org/chemsearch.php

Halbwertszeit nennt man dann diejenige Zeit, in der die ursprünglich vorhandene Menge zur Hälfte umgewandelt bzw. zerfallen ist. Sie ist für jedes Element eine charakteristische Konstante und beträgt z.B. bei Uran 4,4 mal 10 hoch 9 Jahre.
Man unterscheidet drei in der Natur vorkommende Zerfallsreihen (Uran-Radium-Reihe, Thorium-Reihe und Uran-Actinium-Reihe sowie eine künstliche; sie alle enden bei Isotopen des Bleis).

Zu den radioaktiven Mineralien gehören primär alle Uran- und Thoriummineralien.

Die Radioaktivität einer Lagerstätte läßt sich mit einem Geigerzähler ausfindig machen.

Das radioaktive Mineral Pechblende (Uraninit bzw. Uranpecherz) stellt zusammen mit seinen Verwitterungsprodukten das Rohmaterial zur Gewinnung von Uran, Radium (von Marie Curie übrigens 1898 zum erstenmal aus Uran isoliert) sowie der künstlichen Transurane dar.
Der Name Pechblende stammt noch aus der Zeit der sächsischen Bergleute des 18.Jhd., die das Erz als völlig nutzlos befanden.
1789 entdeckte KLAPROTH darin jedenfalls das Metall Uran; 1896 BEQUEREL dessen Radioaktivität und 1938/39 gelang dann OTTO HAHN die Spaltung des Atomkerns am Uran.

Pechblende - chemische Formel UO2 - siehe gleiche Formel übrigens auch gem. Mineralienatlas und mindat.org (!) ..
.. weist eine Mohs'sche Härte von 4-6 und eine Dichte (spezifisches Gewicht = g/cm3) von 9-10 auf.
Das Mineral kristallisiert im kubischen Kristallsystem aus und bildet selten würfelige, oktaedrische Kristalle; meist wird die Pechblende in derben und dichten Aggregaten gefunden (Aggregatbezeichnung für kryptokristalline Verwachsungen).
Fast alle Pechblenden sind durch radioaktiven Zerfall stark verändert worden. Uraninit zeigt überwiegend eine schwarze Farbe mit bräunlicher oder grünlicher Tönung. Sie ist opak (= undurchsichtig), weist häufig matten Fettglanz auf und glänzt in glaskopfartigen Aggregaten halbmetallisch. Der Bruch wird als muschelig bis spröde bezeichnet.

Pechblende (Uraninit) kommt sowohl in Pegmatiten (das sind grobkörnige Tiefengesteine, die aus Restschmelzen im Endstadium der Tiefengesteinskristallisation entstanden sind!) vor, als auch in hydrothermalen Gängen (hydrothermal = heiße wässrige Lösungen) und in sedimentären Lagerstätten.
Bekannte bzw. berühmte Fundorte sind: Wölsendorf in Bayern, Wittichen/Schwarzwald, Joachimsthal/Böhmen (ist übrigens der klassische Fundort!), Schweden, Norwegen, Kanada, USA, Ostafrika.

Die Uranminerale bezeichnet man als Gruppe von Mineralen, die 4- oder 6-wertiges Uran neben Sauerstoffanteilen enthalten. Zu den bekanntesten Mineralien dieser Gruppe gehören unter anderem die Sekundärminerale Torbernit, Autunit, Zeunerit, Uranocircit, Carnotit, Parsonsit, das Calcium-Uran-[Hydroxyl/Silikat] Uranophan und das Primärmineral Uraninit, wie oben beschrieben.
Sie sind z.T. giftig, mehr oder weniger stark radioaktiv und bilden Lagerstätten, in denen durch chemische Lösungen das Uran angereichert wurde.
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Zur sachgemäßen Aufbewahrung:
Die sekundären Uranmineralien zeichnen sich insbesondere, "durch die Bank weg", durch "lebhafte" und leuchtende Farben aus! Daher sind sie auch bei Mineraliensammlern, wie mir z.B., beliebte Sammlungsobjekte!

Um auch das evtl. Restrisiko einer "radioaktiven Verstrahlung" bzw. einer Gesundheitsbeeinträchtigung (z.B. Lungenschaden) durch kleinere Substanzmengen/Mineralproben zu vermeiden, reicht durchaus ein Verschluß in Kunststoffkästchen aus (d.h. "eingedost"); besonders vorsichtige Zeitgenossen denken ggf. auch an eine Abschirmung durch Bleibehälter oder durch Bleiplatten.
Besonders bei größeren Sammlungsstücken bzw. großen Substanzmengen ist dies zu empfehlen.

Grundsätzlich gilt, daß man Uran- und Thoriumhaltige Mineralien möglichst nicht in Schlaf- und Wohnräumen aufbewahren sollte. Also auch wenn's in den Fingern juckt: nicht daran "lecken" .. .. oder die Steinchen unter das Kopfkissen legen. Das ist alles TABU!
Es gibt ja auch noch Dachböden oder Kellerräume.
Allerdings können kleinste Proben in der Größe der bekannten "thumbnails" oder MM's (Micromounts) auch bedenkenlos in allen Räumen ohne Verschluss gelagert werden (solange man die Stücke nicht gerade in den Mund nimmt!). Geschmackstests empfehle ich übrigens nur bei Steinsalzkristallen!

Händler auf Börsen sollten aber Pechblende-Stufen und sämtliche sekundär durch Umwandlung entstandene Uran- und Thoriumhaltigen Mineralien, vor allem ab einer bestimmten Größe/Substanzmenge, nicht einfach "lose" auf den Verkaufstischen anbieten.
Denn:
Man denke z.B. an die Mutter, die als Börsenbesucherin vielleicht mal eine Sekunde nicht auf Ihr Kleinkind achtet! Kleinkinder spielen besonders gerne mit allen möglichen Materialien bzw. Utensilien herum, besonders mit denen, die sie noch nicht kennen. Stimmts?
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Quellen: Diverse Mineralien-Literatur plus eigene Erfahrungen
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Fotos zeigen einige radioaktive Mineralien aus meiner Sammlung ..
Copyright Fotos und Sammlung: McSchuerf
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Gruß Peter  :winke:

Daniel

Ich habe nur jezwei winzigste MM Stücke Uranophan,Uranocirit und ein Stückchen Bergenit.
Zähle bei der Menge wohl nicht als "strahlende Erscheinung". :narr:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

werter47

Hallo Daniel,
man sollte diese Steinchen aber trotzdem nicht in der Hosentasche tragen !!
Glück auf Günter

Daniel

Keine Angst,die sind im hintersten Eck der Vitrine in geschlossenen MM-Schächtelchen aus Kunststoff und werden vielleicht einmal jährlich unters Schwarzlicht gelegt.
Habe allerdings auch schon einen Mineraliensammler gesehen,
der ein kleineres Handstück Autunit im Wohnzimmerschrank hatte.
War zwar auch in einem Plastikschächtelchen aber
daß wäre mir allerdings auch etwas zu groß.
 
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

werter47

Hallo Daniel,
MM Stufen von Uransalzen sind im Allgemeinen unbedenklich,außer derben Stücken Pechblende.Zur Sicherheih kann man ja mal mit nem Geigerzähler drüberfahren.
Gruß Günter

McSchuerf

#5
Hallo Daniel und Günter,

na ja, solange man dann selbst noch übers Gesicht "strahlt", gehts einem ja dann noch gut und das ist die Hauptsache.  :narr:

In meinem Vorraum bin ich mal vor einiger Zeit mit meinem russischen Geigerzähler über den geöffneten Karton "gefahren", in dem sich rd. 10 radioaktive Kleinstufen .. die meisten eingedost, befinden .. und hatte komischerweise an einer Stelle im Karton, wo ich ein Stück wegnahm und folglich eine Lücke im Karton hinterließ, einen recht großen Ausschlag bis in den roten Bereich hinein (d.h. es gibt 3 Anzeigen: grün = ungefährlich, gelb = "geht noch" und rot = Vorsicht!). Hat mich schon etwas verängstigt gucken lassen. Ich kann mir das nur so erklären, das da vielleicht Radongas freigesetzt wurde, bin mir aber nicht sicher. Hat schon mal jemand von Euch Erfahrung mit Radongas gemacht, das ja insbesondere in Kellern und schlecht belüfteteten Räumen freigesetzt werden soll. (?)  :kopfkratz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Radon

http://de.wikipedia.org/wiki/Radonmessung

Außerdem weiß ich jetzt gar nicht, ob mein Geigerzähler überhaupt Radongas messen kann.  :kopfkratz:

Über Pechblende-Stufen verfüge ich übrigens nicht. Also auch als Matrix nicht .. evtl. kleinste Krümel davon im Karton scheiden also somit aus.

Gruß Peter . :winke:

werter47

Hallo Peter,
die Meßgeräte messen Strahlung keine Elemente.,Ein Aufkonzentrieren von Radon in Kellern geht nur, wenn durch geol.Gegebenheiten schon R.aus Spalten,Quellen austritt.Es entsteht nicht aus dem Nichts.Da es keine wissensch.gesicherte Grenzwerte für Radioaktive Belastungen/Dosisleistungen gibt ,ist alles persönliches  Ermessen!!
Meine Haltung dazu- alles was über der natürlichen Radioaktivität liegt,was die Natur kennt,ist bedenklich.Aber keine Panik,wenn meine MM an der Schachtel meßbar stahlen prüfe ich den "Arbeitsabstand" -  in 30 -50 cm ist nichts mehr,im Raum schon garnicht.
Aber Vorsicht beim Arbeiten ,Staub vermeiden,Händchen waschen,also normale Hygiene.
Zu den russischen RAM,die sind dermaßen empfindlich,daß sie bei geringen Ansteigen der natürlichen Radioaktivität Atomarlarm ausgelöst haben,und das allein durch direkte Sonneneinstahlung !!
Ein strahlenfreies Wochenende  Günter

McSchuerf

Hallo Günter,

ich danke Dir für Deine präzisen Auskünfte.  :-)

Dass mit der Hygiene und dem Sicherheitsabstand ist klar .. das habe ich auch selbst irgendwo schon geschrieben gehabt. Nur mit dem Radon war ich mir erst nicht ganz sicher aber ist natürlich klar, dass wir ja Strahlung und keine Elemente messen oder gar "Geigen zählen". :zwinker:

Ja, vor dem russischen Geigerzähler hatte ich auch noch ein anderes Gerät gehabt; das war auch nicht so empfindlich wie dieses. Das ist auch eine Erklärung. Na, da haben wir doch wieder etwas dazu gelernt. Danke. :smoke:

Wünsche auch noch einen "strahlungsfernen" Sonntag!

Gruß Peter  :winke:

werter47

Hallo Peter,
zu dem Meßgerät eine Frage,ist das aus der ursprünglichen Militärversion ? Hast Du dazu noch die Bedienungsanleitung,wenn ich mich recht erinnere mußten die Geräte nach jedem Anschalten neu kalibriert werden,bei dem bauartgerechten Dauereinsatz nur 1 x monatlich.Zum Kalibrieren war eine geeichte aktive Quelle im Bausatz.Weil dieses Teil immer fehlte, bei den mir angebotenen,hab ich heute kein RAM.Für meine 5 -  6 MM brauch ich auch keine mehr.
Gruß Günter

McSchuerf

Hallo Günter,

alles in russisch mit kyrillischen Schriftzeichen ..4 kyrillische Buchstaben (erster Buchstabe sieht wie ein Dreieck aus und dann "-90" am Ende). Habe ich irgendwann über E-Bay ersteigert. War keine Anleitung dabei. In der Anzeige steht was in grün von Mk38/4 .. weiter unten in gelb steht dann MkP/4.
Die Schalter on/off switch, light dump, x1 und x 10 sowie search sind in englisch.. alles andere .. auch die Schrift auf der Verpackung ist in russisch.  :kopfkratz: .. der Firmenname ? sieht aus wie "Krapu" oder so ähnlich. Das "K" ist deutlich zu sehen aber ob die Buchstaben, die danach kommen ein "..rapu" sind .. keine Ahnung.

Gruß Peter

werter47

Hallo Peter,
dann kannst Du das Gerät auch nur noch zu quantitativen Bestimmung nutzen,es strahlt, es strahlt mehr ,es strahlt doll,aber was und wieviel ,"nitschewo".Na ja besser als garnichts und blind in eine Falle getappt.Ich kenne nur bis RAM 80,die90 Serie kam nach mir.
Gruß Günter

stratocaster

Hallo McSchuerf

ich bin mehr aus Zufall über Deinen Beitrag gestossen.
Es ist gut, sich mit der Thematik auseinander zu setzen, denn beim Thema "Radioaktivität"
gibt es immer die unterschiedlichsten Meinungen.

Ich selbst bin in Sachen Radioaktivität von Berufs wegen halbwegs gut beschlagen,
habe eine entsprechende Fachkunde und bin für ein bestimmtes Gebiet in unser Firma
auch "Strahlenschutzbeauftragter".

Zu den Messgeräten:
Einige messen die Zerfallsrate in Bequerel (Bq). 1 Bq ist ein Zerfall pro Sekunde.
Die alte Einheit ist Curie (Ci). 1 Ci = 3,7 mal 10 hoch 10 Bq
Das Bq sagt prinzipiell sehr wenig aus.

Interessanter ist die Dosis der radioaktiven Strahlung, die in Sievert (Sv) angegeben wird.
Die Dosis, die der Deutsche Staatsbürger anhand natürlicher Radioaktivitaet abbekommt, ist von Ort zu Ort verschieden, siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung

Die natürliche Radioaktivitaet setzt sich aus 3 Faktoren zusammen:
- von unten (aus der Erde)
- von oben (aus dem All)
- aus sich selbst

Merken soll man sich jetzt folgendes:
Die deutsche Strahlenschutzverordnung sagt, dass ein Arbeitnehmer im Rahmen seiner
Berufsausübung pro Jahr nicht mehr als 1 mSv (MilliSievert) an "zusätzlicher" Radioaktivitaet
abbekommen darf. Das ist üblicherweise einiges weniger als der Anteil natürlicher Radioaktivität.

Jetzt wieder zu den Messgeraeten: Bessere Messgeraete messen eine Dosisleistung,
die üblicherweise in MikroSievert pro Stunde (uSv/h) angegeben wird oder in
NanoSievert pro Stunde (nSv/h).

Die übliche radioaktive Grundbelastung in der Gegend, wo ich wohne, liegt so um 50 nSv/h;
das ist "normal" und alle leben seit 100000 Jahren damit. Es gibt bestimmte Parkplätze oder Gebäude,
wo der Wert anhand der verlegten Platten oder Steine (ganz leicht radioaktiv) bei z.B. 200 nSv/h liegt.
Jetzt kann man rechnen: 200 nSV/h mal 1 Jahr = 0,0002mSv mal 8760 Stunden = ca. 1,7 mSv
d.h. im Rahmen der Berufsausübung dürfte ich kein ganzes Jahr ununterbrochen auf diesem Parkplatz liegen.
Das nur mal als Beispiel.

Jetzt kommt aber das Wichtige, was vorhin auch schon mal angesprochen wurde:
Wir müssen unterscheiden zwischen
- bestrahlt werden, z.B. mit Gamma-Strahlung
- kontaminiert werden, z.B. durch "Abschlecken" oder gegebenfalls nur Berühren radioaktiven Materials.

Soll sagen:
Das Bestrahlt-werden ist zwar nicht zu unterschätzen, aber Gamma-Strahlung
geht im Prinzip links in den Körper rein und rechts wieder raus ohne große Wechselwirkung mit dem Organismus.
Wer also einen Nordpolar-Flug unternimmt, wird recht viel Gamma-Strahlung abbekommen,
aber das macht eigentlich nichts.
Viel-Viel schlimmer ist die Kontamination, d.h. das Inkorporieren radioaktiven Materials,
d.h. wer von Euch radioaktives Gestein besitzt:
Entweder gar nicht erst anfassen oder danach immer gut die Hände waschen.
Der radioaktive Staub, der erst einmal im Verdauungstrakt oder in der Haut gelandet ist,
geht da nicht so leicht wieder heraus. (Da gibt es die Begriffe der Halbwertszeit und auch der biologischen Halbwertszeit.
Das Zeug strahlt dann im Körper lange Zeit munter vor sich hin und schädigt die Zellen ohne Unterlass.

Noch einmal:
Die eigentliche Strahlung des radioaktiven Gesteins, wenn es in der Vitrine liegt,
ist nicht so schlimm, um das einfach mal so zu sagen.
Viel gefährlicher ist die "Inkorporation" radioaktiven Materials (Einatmen von Staub, Herunterschlucken, usw.)
Das strahlt dann im Körper munter weiter, und zwar Alpha- und Beta-Strahlung, und die ist für
den Organismus viel gefährlicher als die Gamma-Strahlung.

Ich habe das jetzt mal ganz kurz und kanpp geschrieben, es gibt Unmengen Bücher darüber.
Ich wollte aber einige Anhaltspunkte geben, die hoffentlich richtig verstanden werden,
denn - wie gesagt - Radioaktivität ist so ein Thema  :belehr:

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

werter47

Hallo Stratocaster,
mit Deinem Parkplatzbeispiel hast Du gerade meine These von den sinnfreien Grenzwerten untermauert.Der Umgang mit "Strahlemann und Söhne"ist Ermessensfrage,Vorsicht ist geboten,das Zeug ist wirklich gefährlich,aber bitte keine Hysterie.
FG Günter

stratocaster

Zitat von: werter47 in 13. April 2010, 01:27:09
Hallo Stratocaster,
mit Deinem Parkplatzbeispiel hast Du gerade meine These von den sinnfreien Grenzwerten untermauert.Der Umgang mit "Strahlemann und Söhne"ist Ermessensfrage,Vorsicht ist geboten,das Zeug ist wirklich gefährlich,aber bitte keine Hysterie.
FG Günter

Stimmt schon; aber ich will mich noch mal wiederholen:

Gamma-Strahlung:
links rein und rechts wieder raus aus dem Körper und vielleicht Wechselwirkung mit dem Organismus,
was von der Energie der Strahlung und der Dosisleistung bzw. der Dosis abhängt. Bei radioaktivem
Gestein ist die Dosisleistung sehr gering und der Körper kann schon damit umgehen, falls
man nicht gerade im Uran-Bergbau beschäftigt ist.

Kontamination (Einatmen, verschlucken, ...):
Da hat man strahlende Partikel im Körper drin und die produzieren ohne Unterlass
neben der Gamma- auch Beta- und Alpha-Strahlung, und die ist echt gefährluch,
auch bei geringen Dosiswerten.

Also: Immer die mögliche Kontamination vermeiden  :belehr:

Gruß
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

McSchuerf

#14
Hallo Günter,

danke für Deine Ergänzung. :-)

Hallo stratocaster,

vielen Dank für Deine informativen Ergänzungen zu diesem Thema. Ich selbst kannte mich soweit schon mit der Materie aus, soweit sie folgende Zitate von Dir betreffen .. alleine weil man Vater vor seinem Ruhestand auch viele Messgeräte in seinem Leben justiert und repariert hat, darunter auch Strahlenmessgeräte und mich dafür auch interessierte.  :-)

ZitatZu den Messgeräten:
Einige messen die Zerfallsrate in Bequerel (Bq). 1 Bq ist ein Zerfall pro Sekunde.
Die alte Einheit ist Curie (Ci). 1 Ci = 3,7 mal 10 hoch 10 Bq
Das Bq sagt prinzipiell sehr wenig aus.

Interessanter ist die Dosis der radioaktiven Strahlung, die in Sievert (Sv) angegeben wird.
Die Dosis, die der Deutsche Staatsbürger anhand natürlicher Radioaktivitaet abbekommt, ist von Ort zu Ort verschieden, siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung

Die natürliche Radioaktivitaet setzt sich aus 3 Faktoren zusammen:
- von unten (aus der Erde)
- von oben (aus dem All)
- aus sich selbst

Nur wenn das meiste halt alles auf russisch geschrieben steht, da blickte ich dann auch nicht mehr ganz durch aber die Maßeinheiten und Grundregeln sind natürlich schon klar und unveränderlich in Theorie und Praxis.

Einige Deiner weiteren Passagen stellten aber nun auch Neuerungen meines Wissens da. So genau wusste ich das alles dann doch noch nicht .. insbesondere zu dem Sachverhalt mit dem MikroSievert und dem MilliSievert. Also wieder was dazu gelernt.  :zwinker:

Dass mit der "Inkorporation" war auch klar. In einem anderen Thread hatte ich das auch schon ausführlich dargelegt und zwar insbesondere, dass feinste Staubteilchen bei insbesondere meist körnig-bröckligen und erdigen Uranoxiden und -hydroxiden besonders gefährlich sein können, wenn Sie in die Lunge gelangen. Das kann dann auch zu Lungenkrebs führen!  :belehr: .. aber es kann ja auch nicht schaden, wenn man das Thema oft genug anspricht; auch wiederholt.  :-D

Viele Grüße
Peter  :winke:


Goldschatz

interessant dieses thema -
vielen dank peter und natürlich auch allen anderen !
vielleicht gibt es noch mehr dazu.
        gruß an alle -
                hartmut

McSchuerf

Hallo Hartmut,

gern geschehen!  :-) .. mal sehen, was wir später noch hierzu "ausgraben" können .. :-D :smoke:

Gruß Peter  :winke:

Röfe13

Ja, wenn ich das so lese mache ich mir auch ein paar Gedanken.
Wenn ich am Grimsel eine neue Kluft öffne nehme ich immer den ersten kleinen Bergkristall in den Mund.
Das ist so ein Prozedere, dass ich mir so angewohnt habe.
Jetzt frage ich mich nätürlich ob das nicht ein bisschen gefährlich ist.
In manchen Klüften hat es auch einige andere Mineralien ( Pyrit, Epidot, Ankerit und so weiter.)
Vielleicht sind ja auch strahlende dabei? die ich nicht kenne.
Ja das Leben ist voller Überraschungen.
Rolf
Jeden Tag ein lächeln wünsch ich Euch

MM-Bär

Zitat von: Röfe13 in 17. April 2010, 16:40:03
Ja, wenn ich das so lese mache ich mir auch ein paar Gedanken.

Moin,
ja, das solltest Du auch.

In den frühen 80'er Jahren fand ich in den Plattengneisbrüchen der Rauris eine unscheinbare, nur würfelzuckergroße Stufe, die einen klitzekleinen metallischen Einschluß enthielt (ca. 2 mm³). Zuhause sprach der Zähler nur sporadisch, eher lahm an. Während eines TU-Praktikums konnte ich den Strahler als Thorium bestimmen. Die Assis staunten nicht schlecht, dass so eine winzige Probe den Anzeigebereich der Meßgeräte locker sprengte. Später nahm ich die Probe spaßeshalber zum Ferienjob mit, bei dem mit leicht radioaktiven Stoffen hantiert wurde und man durch eine "Schwelle" mußte. Meine Stufe sprach hammerhart an, bis der Werkschutz erschien .... (Gamma-Strahler= Röntgen-Strahlung).

Am Finger darfst Du lutschen, an klaren Bergkristallen auch. Bei leicht rauchigen oder richtigen Rauchquarzen wäre ich allerdings sehr, sehr vorsichtig. Man weiß nie, was sich in deren Nähe befindet

MM-Bär

Röfe13

Hallo
Ja, mir wird ein bisschen schmauch im Bauch.
In der Nähe einer meiner Fundstellen wurde in einem Stollen Grimselit gefunden. :cop:
Manchmal macht man Sich halt zu wenig Gedanken.
Werde auf jeden Fall ab jetzt zurückhaltender sein mit meinen Genüssen :prost:
Wenn meine Frau mir einmal sagt, dass Sie meine Innereien sehen kann ist es wohl zu spät. :heul:
Als :engel:werde ich Euch zu den Mineralien führen. :ironie:
Rolf
Jeden Tag ein lächeln wünsch ich Euch

McSchuerf

Hallo Rolf,

http://www.mindat.org/min-1751.html

.. der fehlt mir auch noch in meiner Sammlung .. :-D ..da hast Du ja schon was Seltenes erwischt.. :zwinker:

Gruß Peter  :winke:

Röfe13

Hallo Peter
Der Fund gehört einem Freund von mir von der KWO.
Gruss, Rolf
Jeden Tag ein lächeln wünsch ich Euch

McSchuerf

Hallo Rolf,

danke für die Info!  :zwinker:

Gruß Peter  :winke: