Mineralien aus der Grube Lengenbach

Begonnen von Shadow2, 27. April 2016, 18:58:18

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Shadow2

Die Grube Lengenbach im Binntal im Schweizer Kanton Wallis gehört  weltweit mit zu den interessantesten Fundorten für
seltene Mineralarten. Die Sulfide und Sulfosalze, die in einem dolomitischen Gestein kristallisieren, werden dort für Forschungszwecke
abgebaut. Auch selber Suchen auf einer Halde ist möglich!
Leider war ich allerdings noch nicht vor Ort,so daß ich nur getauschtes und erworbenes Material in der Sammlung hab.

Zunächst mal ein Video zur Einführung:

https://www.youtube.com/watch?v=ZhVQ6fIGM8s

Dufrenoysit in unterschiedlicher Ausbildungsform.
Baumhauerit als Kristall mit typisch gerundeten Kanten.
Lengenbachit und Binnit sind nach der Lokalität benannt.
Gelbe Zinkblende als etwa 3 mm großer Kristall.
Mente et Malleo

McSchuerf

#1
Hallo Norbert,

eine schöne Auswahl und ein interessantes Einführungsvideo :super: .. das möchte ich dann auch noch kurz mit ein paar eigenen Sammlungsstücken und mit einem Textbeitrag ergänzen :zwinker: ..

Das Binntal ist das südliche Seitental der Rhone im oberen Wallis in der Schweiz.
Mineralogisch handelt es sich hierbei um ein sehr genau erforschtes Gebiet hinsichtlich geologisch mannigfacher Fundorte, für die das "Binntal" quasi als Sammelbegriff steht.
Hier gibt es mesometamorphe Gesteine der "Penninischen Decken", in denen sich inbesondere Kluftminerale finden. So z.B. Titanit (Sphen xx) aus dem Ofenhorngebiet; Anatas (xx), z.T. auch pseudomorph nach Ilmenit, Magnetit (xx) von der Alp Lercheltini; Rutil xx; schöne Quarz xx, Adular, Periklin u.a. von zahlreichen Stellen.

Am bekanntesten wurden jedoch die in zuckerkörnig metamorphisiertem Triasdolomit aufsetzenden Vorkommen hervorragend flächenreicher Kristalle von Blei-Arsen-Sulfosalzen, z.T. auch mit Silber und Thallium von der Grube Lengenbach, Imfeld. Der Lengenbach selbst ist ein südlicher Zufluss der Binna. Neben vielen nur von hier bekannten Spezies von Sulfosalzen sind auch Funde anderer schöner Minerale bekannt geworden - darunter Dolomit, Turmalin, Hyalophan, Realgar und Sphalerit (Zinkblende). Insbesondere die beiden zuletzt genannten Minerale gehören auch zu den bekanntesten Begleitern im Rahmen der Sulfosalz-Paragenese.

Quelle: "Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie", 16. Auflage, überarbeitet u. erweitert v. Paul Ramdohr und Hugo Strunz, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart

Fotos sind alles Mikroskop-Aufnahmen mit Bildbreiten von jeweils 3-4 mm ..

Gruß Peter

RockandRole

Hallo ihr beiden

Toll was ihr da immer zeigt

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Shadow2

Hallo Peter,

feine Ergänzung mit lehrreichem Text.

schön, dass es von Dir auch wieder mal ein Lebenszeichen gibt.  :-)

Gruß Norbert
Mente et Malleo

McSchuerf

Hallo Norbert,

danke sehr.  :-D  .. ja, ein Lebenszeichen hier .. schon ab und zu :-) .. "woanders" gönne ich mir lieber aus gesundheitlichen und nervenschonenden Gründen weiter eine Auszeit.  :dumdidum: :-D

Wünsche Dir erst mal einen schönen Urlaub und gute Funde!   :zwinker:

Viele Grüße
Peter  :winke:

Höhlenbär

Hallo Peter,

Zitat von: McSchuerf in 28. April 2016, 20:28:17
.. "woanders" gönne ich mir lieber aus gesundheitlichen und nervenschonenden Gründen weiter eine Auszeit.  :dumdidum: :-D

...das macht Sinn :super:, das Leben ist zu kurz um seine Zeit mit nervenaufreibenden und eigentlich doch sinnlosen Sachen zu verschwenden - das mache ich auch so und gehe lieber sammeln :-)
Schade nur um Deine Fachbeiträge, es müsste einen Ort geben, wo die besser aufgehoben wären.

Grüße,
Michael

McSchuerf

Hallo Michael,

ja, sehe ich auch so. Nur leider kommen einem manchmal dann noch Gesundheits-Defizite dazwischen oder in Kürze geplante, nicht ganz einfache Augen-Operationen. Das ist erst mal Pustekuchen mit Sammeln angesagt. :kopfkratz: Meine Fachbeiträge - insbesondere zu den meisten Mineral-Eigenfunden, darunter auch mehrfache Erstnachweise, sind ja schon lange an mehreren Stellen im Internet gesichert, zu meist Fachforen; einiges auch schon vor längerer Zeit in Jahrbüchern und Fachzeitschriften - unter richtigem Namen - publiziert.  :zwinker: .. zu jedem Erstnachweis habe ich übrigens auch entsprechende EDX- und XRD-Analyse-Belege .. schön in einem separaten Ordner abgeheftet.  :-D

Gehst Du denn auch viel sammeln und sammelst Du auch neben Fossilien viele Mineralien?  :-)

Viele Grüße
Peter  :zwinker:


Shadow2

Danke, Peter,für die Urlaubs-und Fundwünsche. :-)

Gruß Norbert
Mente et Malleo

McSchuerf


Höhlenbär

Hallo Peter,

Zitat von: McSchuerf in 29. April 2016, 17:06:31
Gehst Du denn auch viel sammeln und sammelst Du auch neben Fossilien viele Mineralien?  :-)
Ja, ich versuche mindestens zwei, drei Touren im Monat zu machen, meistens in den Harz.
Hauptsächlich sammle ich Mineralien, Fossilien sind quasi ein Nebengeschäft.
Aber wenn bei mir in Nordthüringen Bauarbeiten im Muschelkalk stattfinden, dann kann ich die Fossilien nicht liegenlassen :-)

Grüße,
Michael

McSchuerf

Hallo Michael,

ZitatAber wenn bei mir in Nordthüringen Bauarbeiten im Muschelkalk stattfinden, dann kann ich die Fossilien nicht liegenlassen grins

Ja, ich schaue auch immer genauer hin, wenn wieder eine neue Baustelle in "geologisch verdächtigem Umfeld" entstanden ist. An Baustellen haben wir hier auch gar keinen Mangel.  :-D .. alle paar Meter eine Baustelle; selbst wenn da immer noch einige dieser "Bauarbeiten" eher unter den Begriff ABM fallen müssten.  :kopfkratz: .. die meisten sind hier in Hessen auch nicht mineralienbezogen interessant .. abgesehen von den damals schon von mir mal vorgestellten Funden brekziierten Quarzes mit Baryt-Tafeln, arsenhaltigem Pyrit u.a. (Stichwort: heiße Quellen (hydrothermal) .. die haben wir ja hier auch en masse) .. da wurden hier früher auch schon Baryte in riesigen Ausmaßen entdeckt .. leider nicht von mir bzw. hierzu nur kleinere Kristalle.  :-)

Da sieht es an anderen Baustellen Deutschlands schon interessanter aus.

Gruß Peter  :winke: