Kupfererz?

Begonnen von teabone, 19. Mai 2011, 14:17:47

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teabone

Weit und breit nur nackte Erde (habs im Frühjahr gefunden), es konnte mir gar nicht entgehen -so leuchtete der Stein. Länge etwa 13 cm. Zuerst hab ich geglaubt das es massives Metall sein müsste weil es so schwer war.
Im Weinviertel wie immer.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

werter47

Hi Augustin,
auf alle Fälle ein Gestein,daß ein Kupfersulfid als Primärerz beeinhaltet.Durch die Verwitterung mit Wasser und Sauerstoff haben sich die Sekundärmineralien Malachit (grün) und Azurit (blau) gebildet.Beide Mineralien sind sehr farbintensiv,daher der "nimm mich mit" Effekt.Für die Bildung solcher Sekundärmineralkrusten sind keine geologischen Zeiträume nötig.Die Kupferschieferhalden im Mansfeldischen zeigen sie schon nach 30 - 50 Jahren,werden auch im schach saurem Medium sehr schnell wieder weggelöst.
Gruß Günter

teabone

Danke Günther,  :winke:
ich hab geglaubt das braucht ewig und drei Tage bis das so aussieht. Der Stein ist unabhängig davon einfach schön.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

werter47

Hi Augustin,
bei den Karbonaten geht das eigentlich geologisch gesehen,sehr schnell,wenn Du mit Säuren rangehst sind sie dann noch schneller weg.Die intensiven Farben sind den Menschen seit je her aufgefallen und sind beides bis heute beliebte Schmucksteine.(wegen des Cu und der leichten Löslichkeit nicht ganz unproblematisch) Außerdem auch sehr begehrte Farbpigmente für die Kunstmalerei.
Gruß Günter

teabone

Hi Günther,
dann werde ich ein bißchen davon abkratzen und was malen!! In Farbe und in bunt. :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Tapir

Zitat von: werter47 in 19. Mai 2011, 15:42:32
Hi Augustin,
[...]Die intensiven Farben sind den Menschen seit je her aufgefallen und sind  [...] Außerdem auch sehr begehrte Farbpigmente für die Kunstmalerei.
Gruß Günter

Der blaue Azurit eher nicht. Der oxidiert (?) im Laufe der Jahre nämlich weiter zu Malachit (auf den Bildern) was bei diversen Barockgemälden zu ziemlich grünen Himmeln führt.

werter47

Hi Johannes,
schon klar,aber für die,die noch kein Lapis kannten oder es sich nicht leisten können ,die gängige einheimische Alternative.
Gruß Günter

McSchuerf

#7
ZitatDer blaue Azurit eher nicht Der oxidiert (?) im Laufe der Jahre nämlich weiter zu Malachit (auf den Bildern) was bei diversen Barockgemälden zu ziemlich grünen Himmeln führt.

Nein. Auch Azurit ist ein Mineral aus der Oxidationszone, d.h. er oxidiert. Dass mit dem "Farbumschlag" bei Gemälden mit einst blau gemalten Himmeln die zu grünen Himmeln werden, ist bekannt (habe ich selbst schon hie und da in div. Foren "verbreitet"  :-D) .. das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch Azurit ein Oxidationsmineral (sekundäre Bildung) ist und nicht "eher nicht" oxidiert.

Wer es ganz genau wissen will .. auch zur Unterscheidung hinsichtlich "Ultramarin" etc. .. sollte sich mal bitte das vorbildliche Mineralienportrait Azurit im Lexikon des Mineralienatlas zu Gemüte führen und zwar insbesondere die Passage "Geschichte" nachlesen ..

Link dazu funzt leider nicht ..

Gruß Peter

Tapir

@ Peter: Man beachte beim gründlichen Lesen auch die Interpunktion. (Ich weiß das fällt schwer ;)) Azurit ist ein Mineral dass eher nicht als Malfarbpigment beliebt ist. ;) Davon dass er nicht aus der Oxidationszone stammt steht da nichts. Dass der Azurit  (ein wasserfreies Karbonat) dann weiter(!!!)oxidiert zu Malachit (was im MA schön verschwommen ausgedrückt auch steht) steht ja oben bei mir...

Vielleicht solltest Du mein Posting nochmal lesen, beim Zitieren dass was ich geschrieben habe nicht verändern oder/und aus dem Kontext reißen und Dir auch nochmal die Daten aus dem MA ansehen  :-D

Besten Gruß

Johannes

McSchuerf

Ja, schon o.k.. .. habs gesehen. :kopfkratz:

geoexploration

Herr Teabone,

mach doch besser eine Kupfermine auf, das schaut mir recht gut aus.  Dir ist hoffentlich schon klar, dass für Cu pro Libra/Pfund derzeit über 400 Cent US$ Dollar bezahlt wird.


Gruss

Geo

mifomex


Hallo Geo,

...hier in Mexico klauen die Leute schon die Kabel kilometerweise !!!
In den meissten Gegenden bzw. Staedten sind die Kabel noch nicht unter der Erde, ..deshalb ist es fuer manche ein leichtes das Kupfer auf diese Art "abzubauen". Die Gummischicht wird dann einfach abgefackelt und man sieht manchmal die schwarzen Rauchsaeulen, und manchmal stinkt es Nachts nach diesem verbranntem Giftzeugs zu Alleruebelst, zum Glueck nicht in meiner Wohngegend.Wuerde es hier Regenrinnen aus Kupfer geben wie in Europa, wuerde ich sofort eine Leiterfabrik eroeffnen ! :zwinker: :narr: :smoke:
Gruesse nach Chile und nach Dschoermenieee :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

teabone

bei uns sind Kupferdiebstähle ja die Regel geworden. Da haben wir durchaus mexikanische Verhältnisse, bis zum Abfackeln von Kabelgummi. Das ist natürlich effektiver als das Suchen nach kleinen verlorengegangenen Erzbrocken. Eine Zeitlang gabs große Probleme für die Bahn, von Pendlern wie mich gar nicht zu reden, weil ein ewiglanges Kupferkabel als Blitzschutz abmontiert wurde und ein Blitz grossen Schaden im System angerichtet hat.
Aber das war früher auch nicht besser; siehe Grabraub in der Bronzezeit.
Den Brocken werde ich in den Safe sperren; sicher ist sicher.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.