Ton mit Fragen ???

Begonnen von Moonk, 12. November 2010, 15:06:30

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Moonk

Hallo, diese Lehmstücke stammen von einer Stelle, wo ich auch neolithische Artefakte gefunden habe. .
Lehm (Ton) kommt auf diesen Platz vor, aber diese Stücke sehen irgendwie geformt aus. Dünnere Stücke kann man so abrechen, bei dickeren geht das nur durch abschlagen. Auf "e11.jpg" sieht man eine frisch abgeschlagene Stelle. In dem größerem Stück sind auf einer Seite sogar Rillen.  
Ich habe einmal Zitronensaft - Konzentrat ausprobiert, da ist eine kleine Reaktion, aber kein so Aufschäumen wie bei einem Stück Mauerputz. Ist in Lehm (Ton) nicht sowieso ein wenig Kalk enthalten?

Anbei noch einige Bilder vom Fundort (Niedersachsen, LdK. Ammerland).

Hat Mutter Natur das alles geformt???

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

werter47

#2
Hi Moonk,
schwierig von weit weg,sowohl Lehm als auch Ton enthalten,wenn sie "älter" sind keinen Kalk mehr.(entkalkter Lehn)Ton besteht nur aus Tonmineralien,ist feiner als Lehm,der noch Schluff und Feinsand enthalt.(Reinbeißen,wenns knirschelt ist es Lehm) Die Limonitanreicherungen zeigen,daß es ein grundwassernaher Standort ist,ebenso die Schilfreste.Die Löcher in den Stücken sind eigentlich typisch für Schilfwurzeln.(waagerecht in Etagen,ev.auch für Schachtelhalm) Bei der Farbe des Materials kann der Standort auch noch eine Rolle hinsichtlich des "Bleichungshorizonts"spielen.(Verfrachtung und Anreicherung von Humus/Eisenmineralien aus der Bodenkrume in den Grundwasserhorizont)
Kurzum,Lebewelt in einem Biotop "Tonkuhle" genannt.......
was natürlich nicht ausschließt,daß das Material von dort früher als Werkstoff oder Bodenverbesserer genutzt wurde.
Gruß Günter

Moonk

Hallo Günter, mit dem Reinbeißen wird es nichts, dafür sind die Stücke zu hart. Lehm und Ton sind ja normalerweise viel weicher. Ich werde mal schauen welche Dichte so ein Stück hat.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Moonk

Hallo, die Dichte ist 2,23 g/cm³.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

werter47

Hi  Moonk,
nicht abbeißen,reinbeißen,wenn es sich kreidig anfühlt,und die Zunge klebt dran (wenn Mineral trocken),kanns Ton sein,wenn die Sandkörnchen unangenehm knirschen,wirds Lehm oder was anderes sein.Dichte hilft nicht,Tonmin. haben meist so zwischen 2 - 3 g/cm3 und 1.5 - 2 Mohshärte:Ton/Lehm/Mergel sind ja keine Mineralien sondern Erdarten mit wechselnder Zusammensetzung.
Gruß Günter

McSchuerf

Hallo Moonk,

ZitatHat Mutter Natur das alles geformt???


Ich denke, die meisten Deiner Fundstücke ja!  :zwinker:

Gruß Peter  :winke:

Moonk

Ich Danke euch. :super:
Da hat sich die Natur aber ganz schön Mühe gegeben. Seltsam ist eben auch das ich solche Stücke nur auf einer kleinen Stelle finde, denn Lehm (Ton) gibt es ja auf den Äckern hier oft. Rein gebissen habe ich auch  :schaem:es fühlt sich kreidig an und der "Lecker" bleibt auch daran kleben. Also Ton und von Sandkörnern habe ich nichts bemerkt.

Normalerweise suche ich ja nur Stein Artefakte und Keramik, aber irgendwie nehme ich auch sonst alles mit vom Acker was ich tragen kann und interessant aussieht, nur wo soll ich die Tonnen von Steinen lagern. :irre:

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

werter47

Hi Moonk,
nicht schämen,die "Zahnprobe"gehört seit Albrecht A.Thaer (17522 - 1828) sein Bodenkreuz und die Theorie zur modernen Fruchtfolge entwickelt hat, zum Standart der Bodenkundler/Landwirte.Gute Leute können damit den Wert eines Bodens beurteilen,schätzen den Anteil Schluff (Humus,Lehm,Ton) zum "Skelett" des Bodens (Kies/Sand) an der Intensität des Knirschelns und können so Aussagen zum Boden treffen. Auf den norddeutschen Grundmoränegebieten gilt sowieso -"nichts ist unmöglich" weil Du da nord.Geschiebe aus allen Herren Länern/Regionen hast und von Abschmelzen her ,wenn Du Pech hast, auch noch jede Menge Gerölle.Ich erinnere nur an den 30 cm Achatblock von Brückenbau Wittenberge Elbe,der eindeutig aus Schlottwitz stammt (Anschliff im Geschiebemuseum Goldberg).So wird Dein Tonbrocken irgendwo vom Norden im Eis zu Dir verfrachtet worden sein und nun langsam verwittern und den Boden verbessern,und aufmerksamen Beobachtern noch viel Rätsel aufgeben.
Gruß Günter