Info-Beitrag: Schatzkammer Kola-Halbinsel, Russland - Teil III: Kovdor ..

Begonnen von McSchuerf, 03. Februar 2008, 18:22:35

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McSchuerf

Das Kovdor-Massiv und seine Mineralien

- Fassung vom 1.2.2008 -

von McSchuerf

Geografie und Geologie

Im Westen der russischen Halbinsel Kola liegt die Mineralien-Lagerstätte Kovdor im gleichnamigen Massiv.
Geologisch weist das Kovdor-Massiv eine ellipsoidale Form von rd. 8 x 4-5 km auf (Ringkomplex); es erfasst eine Fläche von ca. 40 km2. Das erdgeschichtlich zum Mittleren Paläozoikum gehörende Massiv ist aus ultramafisch-alkalischen Gesteinen sowie einem Komplex aus silikatischen Metasomatiten und Karbonatiten zusammengesetzt. Erstgenannte Gesteine bildeten sich aus nacheinander intrudierten Oliviniten, Ijolith-Melteigiten und Nephelinsyeniten.

Der Aufbau des Kovdor-Massivs ist konzentrisch-zonar.

Am verbreitesten sind die Ijolith-Urtite, Melteigite, Melilith-, Pyroxen- und Olivin-Gesteine. Eine breite Fenitierungszone entstand am Kontakt mit eingelagertem Granitgneis.

Magnetit-Erze und magnetitführende Gesteine in den Ijolithen und Pyroxeniten in einer 20 bis 120 m mächtigen Hülle aus Phlogopit-Apatit-Forsterit-Gesteinen bilden im SW-Teil des Massivs einen über 1,3 km langen und 100 bis 800 m dicken Erzkörper. Dessen Paragenesen lassen sich folgenden Haupt-Erztypen zuordnen:
Apatit-Forsterit, Apatit-Forsterit-Magnetit, Calcit-Forsterit-Magnetit, Dolomit-Forsterit-Magnetit und Karbonat-Fluorapatit (Staffelit). Dabei überwiegen calcitärmere Erze.
Weit verbreitet sind verschiedene gangartige Karbonatite, die Gesteine und Erze durchziehen. Am interessantesten sind dabei die Dolomit-Karbonatite, eine Serie von Körpern, die im zentralen Teil des Tagebaus in einer Ausdehnung von 200-250 m in südlicher Richtung streichen. Ihre Mächtigkeit schwankt von wenigen Zentimetern bis zu 1,5 Metern.

Kovdors Karbonatgesteine und die damit verbundene Magnetitvererzung wurde 1933 von dem Geologen K.M. Koshiz entdeckt. Die daraufhin am Massiv durchgeführten Prospektionsarbeiten wurden 1948-1950 mit der Entdeckung des Magnetitlagers beendet.
Eisenerz wird industriell seit den 50er Jahren im Tagebau "Rudnik Jelesnij" abgebaut und aufbereitet.

Darüber hinaus sind weitere Tagebaue und ein Pholopit-Schacht in Betrieb.
Außer Magnetit-Eisenerz wird für die Phosphatgewinnung auch Apatit abgebaut.
Kovdor ist auch eine der bedeutensten Phlogopit-Lagerstätten der Erde. Daher werden sowohl die Glimmer-Mineralien Phlogopit für die Elektrotechnik und als Isolationsmaterial, als auch Vermiculit, im Tage- und im Untertagebau, gefördert. Als Zirkonium-Rohstoff wird das Mineral Baddeleyit gewonnen.
Im Westen des Tagebaus - am Rande des Ringkomplexes - wird Kalk abgebaut.
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Mineralien

Inzwischen sind über 170 Mineralien von Kovdor bekannt geworden. Zahlreiche, darunter auch sehr seltene Mineralien, kommen von dort in sehr schönen Kristallen vor, die z.T. auch Zentimeter-Größe erreichen oder überschreiten können. Eine detaillierte Mineralien-Liste kann folgendem Link entnommen werden:

http://www.mindat.org/loc-10299.html

Ein Teil der Mineralien von Kovdor können im Fototeil betrachtet werden.
Die Dateinamen unter den Fotos enthalten die nötigen Angaben. Bei Mikroskop-Aufnahmen liegt, in der Regel, eine Bildbreite von 6 mm vor. Bei Aufnahmen gesamter Kristallstufen liegen wieder die zwei gängigen Kästchengrößen für Kleinstufen vor.
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Copyright

Copyright Textbeitrag und alle Fotos sowie Sammlung: McSchuerf
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Quellen

- Lapis-Ausgabe v. Oktober 1993, Christian Weise Verlag, München
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Fototeil siehe hier ..

http://www.meteoritenjaeger.de/Forum/index.php?topic=1743.0

.. und zum Keivy-Massiv (Teil 4) siehe hier ..

http://www.meteoritenjaeger.de/Forum/index.php?topic=1744.0

Gruß Peter ..  :winke:

McSchuerf

Neufassung des Kovdor-Beitrags (Neue Version) ..
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Seltene Phosphate und andere Mineralien von Kovdor, russische Kola-Halbinsel

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Geologie

Im Westen der russischen Halbinsel Kola liegt im gleichnamigen Massiv die Lagerstätte Kovdor. Im geologischen Kartenmaterial zeigt diese Lagerstätte eine ellipsoidale Form von rd. 8 x 4,5 km mit einer Gesamtfläche von ca. 40 km2.
Das erdgeschichtlich zum Mittleren Paläozoikum gehörende Kovdor-Massiv, das konzentrisch-zonar aufgebaut ist, setzt sich aus ultramafisch-alkalischen Gesteinen sowie aus einem Komplex aus Karbonatiten und silikatischen Metasomatiten zusammen. Zu den erstgenannten Gesteinen zählen die nacheinander intrudierten Olivinite, Ijolith-Melteigite und Nephelinsyenite.
Dabei am häufigsten anzutreffen sind die Ijolith-Urtite, Melteigite, Melilith-, Olivin-, und Pyroxen-Gesteine.
Im SW-Teil des Kovdor-Massivs, bilden neben magnetitführenden Gesteinen auch Magnetit-Erze in den Pyroxeniten und Ijolititen einen 100 bis 800 m dicken Erzkörper mit einer Länge von über 1,3 km, in einer bis zu 120 m mächtigen Hülle aus Phologopit-Apatit-Forsterit-Gesteinen.

Die Paragenesen lassen sich dabei folgenden Haupt-Erztypen zuordnen:

Apatit-Forsterit
Apatit-Forsterit-Magnetit
Calcit-Forsterit-Magnetit
Dolomit-Forsterit-Magnetit
Staffelit (Karbonat-Fluorapatit);
calcitärmere Erze überwiegen.

Weit verbreitet sind Erze und Gesteine durchziehende, gangartige Karbonatite, die man wie folgt unterteilen kann:
Calcit-Karbonatite mit Forsterit und Phlogopit
Calcit-Karbonatite mit Ferriphlogopit
Dolomit-Karbonatite mit Zirkon
Calcit-Dolomit-Karbonatite mit Ilmenit.

In mineralogischer Hinsicht am interessantesten sind hierbei die Dolomit-Karbonatite.
Diese im zentralen Teil des Tagebaus vorkommende Serie von Körpern haben eine in südlicher Richtung streichende Ausdehnung von 200-250 m und sind dabei wenige Zentimeter bis max. 1,5 Meter mächtig.

McSchuerf

Bergbau-Historie und Verwendungszwecke

1933 wurde erstmals eine mit den Karbonatgesteinen Kovdors verbundene Magnetit-Vererzung von dem Geologen K.M. KOSHIZ entdeckt.
Darauffolgende Erkundungen am Massiv führten schließlich 1948-1950 zur Entdeckung des Magnetitlagers.
Das industriell in einem großen Aufbereitungskombinat verarbeitete Eisenerz wird zuvor, seit den 50ern, im Tagebau abgebaut.
Neben Magnetit-Eisenerz wird sowohl Apatit für die Phosphatgewinnung abgebaut (1991: 1,5 Mio t) als auch Phlogopit für die Elektrotechnik; für Isoliermaterial etc.).
Übrigens: Kovdor ist eine der bedeutendsten Phlogopit-Lagerstätten der Erde. Zusätzlich wird in einem im Norden gelegenen Glimmer-Tagebau und in einem Schacht - unter Tage - neben dem Phlogopit auch das zur Glimmer-Gruppe zählende Silikat-Mineral Vermiculit und der Zirkonium-Rohstoff Baddeleyit abgebaut.

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Die Mineralien von Kovdor

Der in den Karbonatiten in Form großer Oktaeder gefundene Magnetit war bis in die 80er Jahre hinein das einzige in Sammlerkreisen bekannte Mineral der "Lagerstätte Kovdor".
Erst ab 1981 wurden eine Reihe z.T. spektakulärer und seltener Phosphatminerale entdeckt. Etliche von ihnen wurden bisher an keiner anderen Fundstelle der Welt gefunden.
In Fachkreisen berühmt wurde Kovdor erst durch diese einmalige Phosphat-Mineralisation in den Dolomit-Karbonatiten, Dolomit-Forsterit-Magnetit- und Staffelit-Erzen. Dazu zählten auch die bei Tiefbohrungen (-1,5 km) entdeckten Phosphate in Shortit-Calcit-Karbonatiten.

Zu den Seltenheiten von Kovdor zählen unter anderem folgende Minerale (hier zunächst die Phosphate) ..

- Kovdorskit
- Bobierrit
- Girvasit
- Krasnovit
- Rimkorolgit
- Strontiowhitlockit
- Crandallit
- u.a.

Weitere Minerale von Kovdor sind (ohne Gewähr auf Vollständigkeit) ..

      die Sulfide ..
- Chalkopyrit
- Pyrrhotin (Magnetkies)
- Pyrit

die Oxide ..
- Magnetit
- Baddeleyit
- Ilmenit
- Zirkonolith
- Limonit
 
      die Karbonate ...
- Bonshtedtit
- Calcit
- Dolomit
- Manasseit
- Sjögrenit

       die Silikate ..
- Diopsid
- Forsterit
- Klinohumit
- Labuntsovit
- Phlogopit und Ferriphlogopit
- Pigeonit
- Richterit
- Vermiculit
- Zirkon
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Weitere Details zur Geologie und Mineralogie des Kovdor-Massivs und der gleichnamigen Lagerstätte können - unter anderem - folgender Quelle entnommen werden ..

Quelle
Lapis Mineralien Magazin, Oktober 93, S.15 – 24.
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Das bekannteste Mineral von Kovdor - neben Apatit - ist aber wohl der Magnetit ..

Gruß Peter .. :winke: