Freiformen

Begonnen von Lausitz, 04. Dezember 2015, 22:00:30

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Lausitz

Hallo in die Runde. Neuerdings werden auf Börsen oder auch im Netz sogenannte Freiformen von Achaten und anderen Mineralien angeboten. Kann jemand erklären wie soetwas hergestellt wird? Teilweise ist eine Fläche noch Naturbelassen, also kommt ja eine Trommelmaschine kaum in Betracht. Ich habe aus den Elbekiesen einen versteinerten Farnstamm den ich nur oberflächlich so bearbeiten würde deshalb meine Frage nach dem wie. Ich stell mal ein Foto von so einer achatischen Freiform ein vieleicht kann der eine oder andere helfen.
Gruß aus der Niederlausitz
Bernd J. / Niederlausitz

McSchuerf

#1
Hallo Lausitz,

gesehen habe ich die abgebildeten Stücke in dieser konkreten Endstufe einer Bearbeitung zwar auch noch nicht aber manche Mineralien werden immer schon nur an bestimmten Stellen angeschliffen und/oder poliert oder einem Teilanschliff unterzogen. Da wird dann auch in der Tat nichts vorher in die Trommel gepackt, wie Du schon zurecht vermutet hast. Ich müsste jetzt erst mal ein paar meiner Minerale exemplarisch heraussuchen, um zu zeigen, dass es eben auch Minerale gibt, deren "Rückseite" (Definitionssache) total naturbelassen bleibt (man könnte auch hier schon "Freiform" dazu sagen) aber die "Vorderseite" dann komplett einem Anschliff und einer Politur unterzogen wurde. Auch das gibt es.
Ein Fachmann fürs Schleifen und Polieren von Mineralien bin ich aber nicht, da ich solche Exemplare auch nur selten kaufe und auch selbst nicht schleife. Aber zeig die Fotos doch mal gerne im Meteoritenjäger-Forum. Dort existiert meines Wissens noch ein umfangreicher Thread auch über das Schleifen von Mineralien durch Fachleute, die ihre Apparturen dazu z.T. sogar selbst gezimmert haben.  :-D
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?board=47.20 (siehe hier z.B. unter Anschliffphasen eines Achats) .. um etwas zu sehen, muss man dort aber registriert sein.

Man denke auch bei einigen dieser Beispiele - im Rahmen der Schmuckindustrie - an einen Cabochonschliff (Schliff mit gewölbter Oberfläche), der nur bei Mineralien angewandt werden kann, die nicht transparent sind! Gerade auch harte Mineralien wie manche feinkristalline Quarz-Varietäten (Karneol, Achat etc.) eignen sich dafür hervorragend. Für mich sieht das schon nach einer Art Cabochonschliff aus, der aber eben nur an bestimmten Partien des Objekts durchgeführt wurde.

Gruß Peter  :winke:

P.S. einige Fotos, z.T. mit jeweils "Vorder- und "Rückseite" eines Minerals (eine Seite bearbeitet, eine Seite unbearbeitet). Der Axinit in der Kapellenmauer sieht so in Rohform aus und beim ersten Bild (hier gekauftes Mineral) komplett geschliffen und poliert, die Rückseite ist naturbelasen. Die "Norwegische Jade" (Lizardit) ist einmal naturbelassen und einmal angeschliffen und poliert.

Höhlenbär

Hallo Bernd,

diese Art Freiform die Du zeigst wird mit Fächerscheiben gemacht.

Als Schlechtwetterbeschäftigung versuche ich mich hin und wieder an Freiformen auf dem Diamantteller...

Grüße,
Michael

McSchuerf

Hallo Michael,

bekommt man diese Fächerscheiben denn einfach so im Handel oder muss man die selbst herstellen?  :kopfkratz:

Gruß Peter

Höhlenbär

Hallo Peter,

Fächerscheiben für die Steinbearbeitung gibt es im Zubehörhandel für Steinmetze. Manche nehmen für Freiformen auch einen Gummiteller mit Schleifpads (ideal für Findlinge) aber mit dem Fächerscheiben kommt man in die Ecken besser rein. Poliert werden muss das Ganze dann natürlich auch noch.

Grüße,
Michael




Lausitz

Danke Peter und Michael für eure Meinungen.
Peter ich kenne das von dir in Erwägung gezogene Meteoritemforum aber ich glaube die Leute da haben andere Sorgen.......Aber Danke für den Tip.

Michael die Sache mit den Fächerscheiben werd ich mal probieren,mir gefallen solche Freiformen sehr gut. Muß ich eine solche Scheibe mit einen handelsüblichen Winkelschleifer betreiben? weil. es bedarf doch sicher auch Kühlmittel. Und ich könnte mir vorstellen Wasser und Winkelschleifer passt nicht recht.

Gruß aus der Niederlausitz
Bernd J. / Niederlausitz

Höhlenbär

Hallo Bernd,

die Fächerscheibe selbst muss für Nassschliff geeignet sein und der Winkelschleifer natürlich auch. Dafür gibt es spezielle Nassschleifer, je nach Modell ist hier auch noch ein Trenntrafo erforderlich.

Was auch funktionieren sollte: Gleitschleifen - der Stein wird an einem "Rührstab" befestigt und dann durch den Behälter mit den Schleif- und Polierkörpern "gerührt" .
Bei entsprechender Form und Körnung der Schleifkörper kommt man in die kleinsten Rundungen und Löcher rein.
Das würde bei der oft angebotenen Massenware auch die unbearbeitete Rückseite erklären.

Grüße,
Michael


McSchuerf

Hallo Michael und Bernd,

danke!  :zwinker:

Gruß Peter  :winke: