4 kg irgendwas (Stein, Meteorit, Metall, Mineral)

Begonnen von Michael, 07. August 2005, 15:12:25

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Michael

Tag zusammen

Beim absondeln mehrerer Feldstein-Lesehaufen am Acker/Waldrand, jodelte meine Sonde bei diesem "Stein" in derart hohen Tönen, das ich dachte mir fliegen die Ohren weg. Er wiegt sage und schreibe 4 Kg !! Beim Transport in der Jackentasche hatte ich starke Seitenlage. :narr:
Die angegebenen Maße sind ca. Angaben und weichen durch Einbuchtungen/Schrägen usw. je Seitenansicht etwas ab. Ansonsten ist er sehr eckig und hat relativ glatte Flächen.

Trotz starker Magnete konnte ich nicht feststellen, das er magnetisch ist.

Was habe ich da gefunden?

P.S. Die Holzlöffel sind zur Verstärkung meines Scanners :narr:
        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

RonnyNisz

Moin Michael,

ich weiss ja nicht, wo Du suchst, aber wenn es nicht magnetisch ist scheidet Eisen, Granatschrott, Meteroit (fast immer eisenhaltig) und Eisenerz aus. Ich könnte mir aber vorstellen, auch nach dem Foto her, das Du Kupferkies, z.T. angewittert, gefunden hast. Wäre dann als Kupfererz auch nicht magnetisch. Hast Du den Mut mal 'ne Ecke anzuschlagen? Wenns goldig glänzt, wie z.T. auf dem Foto, würde das meine These stützen.

Schöne Grüße,

Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

tecnomaster

#2
Hallo Michael,
der sieht so ähnlich aus, wie dieser hier. Allerdings wenn ich an unten eingefügten Stück mit einem Kompass vorbei gehe, dann reagiert die Kompassnadel sehr lebhaft. Deswegen habe ich Zweifel, ob es bei Dir um Magnetit handelt. Da reagiert die Sonde, wie verrückt. Siehe auch Hot Rock.
Beim Ilmenit, der eigentlich selber gar nicht magnetisch ist, reagiert die Sonde ebenfalls, aber die Kompass-Nadel gar nicht.
Gruß
Tecnomaster


Mein Stück wiegt 5.5 kg und hat die Abmessung 15 cm x 12 cm x 5 cm

Michael

#3
 :hallo: Dank für Eure Antworten!

Je mehr ich im Net stöbere, um so mehr entdecke ich Ähnlichkeiten zu den Steinmeteoriten Chondrite.

Als Nichtfachmann weiß ich natürlich nicht woraus die bestehen, ob die so ein Gewicht erreichen können, ob die nichtmagnetische Metalle in sich haben, die solche tierischen Signale erzeugen??? Fragen über fragen.

Ich weiß noch nicht, ob ich es übers Herz bringe ihn anzusägen oder ein Stück abzuschlagen.

Könnte doch bei Echtheit evtl. den Wert mindern, oder. Ich will schon mal träumen, was könnten 4 Kg Meteorit einbringen?

Hier mal Beispiele aus dem Net, wo ich Ähnlichkeiten sehe, es gibt aber noch viele weitere:







Nachtrag

Evtl. 1 kohliger Chondrit, denn bei der Reinigung mit Wasser und Nagelbürste behielt man rußige Hände.
        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

Mathias

Bei deinem Fund Michael muss ich unweigerlich an irgendein Erz denken. Ich sehe da keine markante Aehnlichkeit zu einem Meteoriten und sehe auch keine Schmelzspuren wie man sie auf einem Meteoriten finden sollte. Ich hab schon ein oder zweimal handstuecke von Erzen gesehen, die deinem aehnlich waren. Wuerde auch vorschlagen einen guten Hammer zu nehmen und das gute Stueck mal um eine kleine Ecke zu erleichtern. Fotofier dann bitte die Bruchseite und stell hier hin, wenn das geht. :)

Spuernase

Schließe mich meinen Vorrednern an, kein Meteorit! Eher ein Erzbrocken!
Condriten (Steine) sind eben viel leichter als Metall-Meteoriten. Und noch schwerer zu finden als ebensolche!
Niumm unbesorgt den Hammer und gibs ihm!  :zwinker:
Situs vi late in, is et ab an et!

Mathias

Ich gebe mal einen gewagten Tipp ab: Es handelt sich um ein sulphidisches Erz unter anderem mit Chalkopyrit, Pyrit, Sphalerit und Galenit, das schon angegammelt und verwittert ist. Heut habe ich ein, wenn auch viel kleineres, stueck auf meinem Buecherregal gefunden, das von aussen dem Fund sehr aehnlich sieht und vor allem aus den genannten Mineralen besteht. Leider kann ich keine fotos ins netz stellen. :(

DMarkcollector

Und wenn du ihn abgibst, und es ist es meteorit, dann wird sowieso zur chemischen untersuchung und zur erstellung eines Zertifikats ein Stück von ca 20 Gamm abgesägt.
Also, mut zur lücke, und schwing den hammer !!!! :irre:
Kann nicht viel passieren.
bye Jens

Michael

Folgende Mails liefen mit:

Dr. Svend Buhl
www.niger-meteorite-recon.de
Köln
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Hallo Michael,

danke für deine Anfrage, die brauchbaren Bilder und die vernünftige Beschreibung. In der Regel bekomme ich zusammen mit solchen Anfragen offenbar mit dem Handy aus dem fahrenden Auto, durch getönte Scheiben geschossene, unterbelichtete Aufnamen von Objekten, die genauso die Orthsche Wolke darstellen könnten.

Auf den ersten Blick macht dein Ballaststein einen guten Eindruck. Gewichtsmäßig ist er auch gut dabei, auch wenn man die spezifische Dichte mal genauer bestimmen müsste. Auf den zweiten Blick kommen aber Zweifel. Es fehlt die für Meteoriten dieser Größe typische abgerundete Formgebung. Der Fund sieht eher aus, wie ein verwittertes Bruchstück einer größeren Platte aus einem exotischen Mineral.

Ungewöhnlich ist auch der fehlende Magnetismus, selbst ein Typ-L Chondrit mit unter 10 % NiFe sollte auf einen Magneten reagieren.

Wie auch immer, versuche mal, die folgenden Punkte zu klären:

1. Sind alle Ecken scharf, wie von einem Bruch, oder eher leicht abgerundet bzw. gewölbt?
2. Kannst du an den Seitenflächen irgendwo einen schichtartigen Aufbau, Bänderung etc. erkennen, der parallel zu den großen Flächen läuft?
3. Ist auf der Oberfläche an irgendeiner Stelle Rost zu erkennen?
4. Wie sieht die Oberfläche genau aus. Sind es kleine taflige Plättchen die schuppig übereinander liegen, oder handelt es sich um eine grob- oder feinkörnige Fläche? (Lupe?)
5. Wenn du den Stein über eine rauhe Oberfläche (Rückseite einer Badkachel) ziehst, hinterlässt er einen farbigen Streifen?
6. Gibt es ausser der dunklen Färbung irgendwo hellerer Stellen, ist die Kruste an irgendeiner Stelle abgeplatzt? Was kommt darunter zum Vorschein?

Sollten wir so zu keinem Ergebnis kommen, schlage ich vor, dass du Stück mal anfeilst oder aufsägst.

beste Grüße
Svend

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Hallo Svend
Vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Stellungnahme und Erlaeuterungen!

Welcher Stein, welches Mineral oder welches Metall kann denn so eine hohe spezifische Dichte haben und dabei nicht magnetisch sein??? Kann man die spezifische Dichte grob, anhand der Maße ermitteln? Stutzig macht mich auch die blaeuliche, unebene, angeschmolzene? Seite.

Vielleicht traegt Punkt 6 zur Klaerung bei?

Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten:

1. Sind alle Ecken scharf, wie von einem Bruch, oder eher leicht abgerundet bzw. gewoelbt?
Eigentlich ist keine Ecke scharfkantig.
2. Kannst du an den Seitenflaechen irgendwo einen schichtartigen Aufbau, Baenderung etc. erkennen, der parallel zu den großen Flaechen laeuft?
Ich bilde mir ein, einzelne senkrechte Baenderungen zu sehen.
3. Ist auf der Oberflaeche an irgendeiner Stelle Rost zu erkennen?
Wenn man diese auf dem Scan-Bild zu sehende puenktchenfoermige, braune Mamorierung, als Rost bezeichnen will.
4. Wie sieht die Oberflaeche genau aus. Sind es kleine taflige Plaettchen die schuppig uebereinander liegen, oder handelt es sich um eine grob- oder feinkoernige Flaeche? (Lupe?)
Es koennten Plaettchen sein, bin aber kein Fachmann.
5. Wenn du den Stein über eine rauhe Oberfläche (Rückseite einer Badkachel) ziehst, hinterlässt er einen farbigen Streifen?
Ja, schwarz, aber auf dem Stein erscheint nach dem Abrieb, eine silbrige Stelle.
6. Gibt es ausser der dunklen Färbung irgendwo hellerer Stellen, ist die Kruste an irgendeiner Stelle abgeplatzt? Was kommt darunter zum Vorschein?
Keine hellen Stellen, nichts abgeplatzt. Der Stein ist dunkel bis schwarz und hat auf dieser einen Seite, diesen blaeulichen Schiller.
Sollten wir so zu keinem Ergebnis kommen, schlage ich vor, dass du Stück mal anfeilst oder aufsägst.
Habe ihn mit dem Dremel/Korundscheibe angeschliffen und es kam blankes "Silber" zum Vorschein.

Also doch nur ein silberfarbenes, nichtmagnetisches Metall mit einer schwarzen Patina??
4 kg Silber wären ja auch nicht schlecht, aber ist Silber so schwer?? :lol:


Gruss Michael
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Hi Michael,

Meteorit kann man auschliessen. Wahrscheinlich handelt es sich um Hämatit, Fe2O3, das eine entsprechend hohe Dichte aufweist. Link anbei:

http://www.natur-lexikon.com/Texte/wp/001/00024-Haematit/wp00024-Haematit.html

Einziger unklarer Punkt, die Strichfarbe dürfte nicht schwarz, sondern sollte eigentlich rostrot sein.

Die Dichte kannst du übrigens selber ziemlich genau bestimmem. 1. Gewicht messen. 2. Messbecher mit Wasser füllen und ml Stand ablesen. 3.Objekt ins Wasser legen, Verdrängung messen. Der Unterschied zum vorher gemessenen Stand ist das Volumen des Körpers. Die Dichte erhälts du, wenn du die Masse (in gr) durch das Vollumen (in ml) teilst. Hämatit hat die Dichte 5,2 -5,3 g/cm3.

Silber liegt übrigens bei 10,5 g/cm3. Solltest du in diesem Bereich landen, würde ich allerdings eher auf eine Bleiverbindung tippen.

Wo war der Fundort, Region? Wenn es beispielsweise im Harz war hast du villeicht auch Uranblende gefunden ...

Würde das Stück auf jeden Fall gelegentlich mal einem Mineralogen zeigen, per Telefondiagnose kann ich leider nicht viel mehr sagen.

beste Grüße und Augen auf!
Svend
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Hallo Svend

Nochmals Dank fuer Deine Antwort.
Gefunden habe ich das Teil in Hagen (Westfalen) am Acker/Waldrandhang einer Ruhrterrasse (eine Art Acker-Plateau) zwischen Lesesteinhaufen. Ich vermute deshalb, das ein Bauer den mal von seinem Acker abgesammelt hat. Ausser diesem Stein lagen da nur Flussschottersteine und der Acker ist wirklich steinreich durchsetzt mit diesem Geschiebe.

Die Strichfarbe war schwarz, war aber wohl nur der Abrieb der dunklen Patina.

Werde ihn in Ehren halten und wenn ich ihn bestimmt bekommen habe, lasse ich es dich wissen.

Gruss Michael

        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

c-4

Genau das Gleiche hab ich auch schon mal gehabt, optische Erscheinung und Dichte stimmten überein, letzlich handelte es sich hier um ein Cobalt-Nickelmineral.

Michael

 :glotz:

Ich weiß es immer noch nicht...er liegt immer noch auf der Terrasse!  :-D
        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

Levante

Hallo Michael,

ich haben ein sehr ähnliches Exemplar schon mal 2 Stunden durch die Gegend geschleppt, in der Hoffnung, es könnte etwas sein.

Bis ich an einer Stelle vorbeigekommen bin, wo davon etliche Brocken gelegen haben.

Da habe ich dann meinen frustriert dazugeschmissen.

Bei mir handelte es sich um einen angewitterten und abgerollten Basalt, aus dem Kies der Werra.

Dein Brocken sieht dem sehr ähnlich, gerade die Oberflächenstruktur passt sehr gut.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

McSchuerf