Hortfund Orden-/Ehrenzeichen usw.

Begonnen von lord3d, 01. Januar 2020, 20:16:47

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lord3d

Hallo!

Da hat im Frühjahr 1945 wohl jemand spontan den Antifaschisten in sich entdeckt. Auf einer Fläche von 100 bis 150 Quadratmetern auf einem dorfnahen Acker fanden sich bislang folgende Stücke. Der Soldatenring aus Silber aus dem Ersten Weltkrieg passt nicht ganz mit dazu, aber wahrscheinlich fehlte die Zeit, sich vor der Entsorgung nochmal eingehender mit den Dingen zu beschäftigen oder die Person wollte vor der Ankunft der Alliierten auf "Nummer sicher" gehen. Ich bin gespannt, was mein Kumpel und ich in den kommenden Jahren noch an der Stelle finden.

Einzelne Stücke aus der Zeit finden sich ja häufiger, eine ganze Sammlung hatten wir/hatte ich noch nie. Wie häufig kommt euch sowas unter die Spule?

Bild 1: Abzeichen Tag der Arbeit 1935 (unten); Abzeichen Deutsche Arbeitsfront, Massenkundgebungen Leipzig 1937 (oben)
Bild 2: Patriotischer Fingerring aus Silber
Bild 3: Mitgliedsabzeichen Deutsches Jungvolk, Stern für Schulterklappe/Kragenspiegel

Viele Grüße  :winke:
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

Birk

Moin.  Schöner Ring den du finden durftest. :super:  Das Zeug wird wohl alles mit dem Mist auf den Acker gekommen sein.  Diese Entsorgungsart war die einfachste in allen Zeiten. Dort konnte man auch super  Ausrüstung und Uniformen " verstecken". :zwinker:

Gruß
  Thomas

Wiesenläufer

Moin,

den Ring finde ich auch gut.  :super:

Ansonsten habe ich auch nur ab und an mal was aus dieser Zeit dabei.

Das "größte" Teil war mal ein Wehrmacht Koppelschloss und einiges an Kleingeld hintereinander.
(Da hatte es wohl jemand sehr eilig gehabt)

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Erdspiegel

Das Adlerschild des patriotischen Rings war sicher mal in den Reichsfarben emailliert.Schöner Fund :super:
Das ganze sieht nach Müllecke aus.Eine verteilte Kram-Schachtel oder ähnliches.

In meiner Region gibt es große Felder die mit solchem Kleinzeug regelrecht zugekippt sind.In den 10er/20er/30er und ersten Nachkriegsjahren wurde dort Hausmüll verklappt.Seit Jahrzehnten wird da gesucht.Zu DDR-Zeiten ohne Detektor,auch heute noch findet man schon nach'm Regen was.

Ich selbst arbeite mich an einer alten Müllkippe ab.Es gibt Ablagestellen,die wurden kurz vor Kriegsende und in den Monaten nach Stunde 0 massiv bestückt.Wer denkt,ich könnte garnicht so viel schleppen,irrt sich aber.Zwar kam schon beachtliches zusammen,aber Schlaraffenland geht anders.
Erstens wurde nicht soviel entsorgt wie man allgemein vermutet.Warum auch?Die Alliierten wußten was hier los war.Jeder Deutsche war irgendwo organisiert,HJ,Soldat,Arbeitsdienst etc.Das war allgemein bekannt.Partei-,SA-,und SS-Leute haben öfter entsorgt oder versteckt,das belegen Funde.Das war's dann aber auch.
Zweitens wurde '45 auf den Kippen & Trümmerbergen Altmetall von Zivilisten gesammelt.Für meine Suchstelle habe ich mehrere Zeitzeugen gesprochen.Auch Orden,Hitlerbüsten uä.wurden eingesteckt,denn die neu stationierten Engländer und Amerikaner waren heiß auf Souvenirs.Jeder wollte was in die Heimat mitbringen aus 'Nazi-Germany'.Also wurde gegen Schokolade,Zigaretten oder Nylons getauscht.Luger 08 gegen Flasche Jack Daniels.Deutsche Pistolen waren ein Highlight.
In der SBZ wurde viel gehortet.Das hat man nach '89 gemerkt.Mit ganzen Koffern voll kamen die Leute an,unglaublich.Die DDR,eine braune Schatztruhe. :-D

Fakt ist,endlos entsorgt wurde '45 nicht.Sonst würde heute bei Auflösungen & Flohmärkten nichts mehr auftauchen.
Ein völlig anderes Thema sind Hortfunde aus Kampfgebieten.