Truemmerstelle gefunden ...evtl. Bernstein dabei ???

Begonnen von w.suchet.d.findet, 23. Juli 2010, 00:43:34

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w.suchet.d.findet

Hallo  :winke: zusammen,
war heute ein bisschen sondeln und habe eine Truemmerstelle gefunden!

Vermutlich ein altes Anwesen ....!?   Die Stelle wies schon auf div. Luftbildern Anomalien auf !

Habe dort ein paar Scherben (Bruchstuecke gefunden) und einen Stein den ich von der Farbe her auf Bernstein tippen wuerde bzw. ein Bruchstueck .... auch habe ich Ziegelreste von einem Mauerwerk gefunden
evtl. Lehmziegel ....(Pflanzenfasereinschluesse)
vlt. koennt ihr mir was zu den Sachen sagen ....

Bilder mit "b" = vlt. Bernstein
Bilder "KS" haben eine kobaltblaue Glasur
Bilder "kp" kann ich nicht zuordnen...


wer suchet, der findet!

w.suchet.d.findet

wer suchet, der findet!

Mark77

Hallo :winke:

Sorry, aber die Bilder zum vermeindlichen Bernstein geben leider nicht viel her.
Allerdings kann ich das was ich sehe nicht als Bernstein bezeichnen. Ich würde es als geschmolzenes Glas titulieren.

Schönen Abend,
Markus

werter47

Hallo,
hier ein Bernsteinschnelltest :Glas mit Wasser füllen,Stein einlegen,schwimmt = Plaste, 1 Kaffeelöffel Speisesalz zugeben,auflösen,schwimmt = Bernstein.
Abgebildeter Stein kann auch ein durch Eisenminerale gefärbter Quarzkiesel sein.
Gruß Günter

Wutz

Na das geht einfacher, Bernstein kann man statisch Aufladen, und Bernstein im Vergleich zu normalen Steinen fühlt sich nicht kalt an.
Einfach zum Vergleich ein ähnlich großer Stein anfassen und man merkt den Unterschied.

w.suchet.d.findet

OK, ist kein Bernstein ! :heul:
Danke fuer die Tips....


koennt ihr mir was zu dem Rest sagen ? ...........vlt. den Ziegel in etwa datieren ?
wer suchet, der findet!

sludsen

Was die kobaltblaue Glasur betrifft mach mal ein (gutes) Foto von der Bruchkante. Ich vemag auf den Fotos noch nicht einmal eindeutig erkennen, ob es sich um Glas, Porzellan oder Keramik handelt (wobei kobaltblauglasierte Keramik am wahrscheinlichsten zu sein scheint). Die Verwendung von Kobaltblau in Europa ist relativ neu und erst seit dem späten 18. Jahrhundert nachweisbar.
Auch bei der anderen, gräulichen Scherbe wäre ein Bild der Bruchkante nicht schlecht, es scheint sich aber auch um neuere Keramik zu handeln.

Der Ziegel ist für mich auch net als solcher zu erkennen (sieht aus wie'n Erdklumpen  :zwinker:), mal abbürsten und neu fotografieren und hochladen. Wobei die zeitliche Einordung von Ziegelbruch ohne Beifunde oder weitere Recherche sehr schwer bis unmöglich ist...

Wenn es sich bei der Fundstelle um ein ehemaliges "Anwesen" handeln sollte müsste sich da etwas recherchieren lassen; das Kobaltblau könnte in Richtung 18./19.Jhdt. weisen und aus der Zeit liegen meist schon schon Karten (Verkoppelungskarten!) vor. Hast Du vll eine Flurnamenkarte des Gebietes? Wenn nicht dann frag doch mal einen einheimischen Landwirt.
Allerdings sollte man bei Scherbenfunde und dergleichen nicht gleich auf eine menschliche Siedlung oder Behausung schließen. Über Jahrhunderte haben die Leute ihren Müll mit dem Hofmist auf die Äcker verstreut, ganz zu schweigen von historischen Müllkippen (die dann auch einen luftbildarchäologischen Befund erklären würden). Am besten die Stelle über ein paar Jahre hinweg begehen und dann die Funde erneut betrachten.

Levante

Zitat von: sludsen in 27. Juli 2010, 11:15:28
Die Verwendung von Kobaltblau in Europa ist relativ neu und erst seit dem späten 18. Jahrhundert nachweisbar.


Hallo,

so ja nun nicht ganz richtig.  :zwinker:

Kobaltblau als Bestandteil in Bleiglasuren taucht auch schon im 16. Jahrhundert auf, genauer gesagt so ab ca. 1570 auf Mahlhornware der Renaissance in Nordhessen, und eventuell andernorts auch schon etwas Früher.

Aber ja du meinst wohl die typischen Erzeugnisse aus dem Westerwald, des 18. bzw 19. Jahrhunderts.

Aber sogar dort ist Kobaltblau als Glasur oder als Glasurbestandteil schon weit früher verwendet wurden.


Z.B. auf Langerweher Barren ab ca.1560 und auf Bartmanskrügen aus Frechen und Köln so etwa ab 1580.

Die Angaben sind selbstverständlich nur ungefähre Angaben, da ich zu dieser späten Uhrzeit keine Lust verspüre, die Bücher zu wälzen.

Jedoch scheint die gezeigte Scherbe, anhand der bisherigen Bilder, wohl eher ins 20. Jahrhundert zu datieren.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

sludsen

Zitat von: Levante in 27. Juli 2010, 23:08:13
so ja nun nicht ganz richtig.  :zwinker:
Kobaltblau als Bestandteil in Bleiglasuren taucht auch schon im 16. Jahrhundert auf, genauer gesagt so ab ca. 1570 auf Mahlhornware der Renaissance in Nordhessen, und eventuell andernorts auch schon etwas Früher.
:dumdidum:
touché!
:zwinker: