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Lesefunde => Lesefunde => Thema gestartet von: Steinkopf in 01. August 2023, 16:20:01

Titel: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Steinkopf in 01. August 2023, 16:20:01
Hi,

Diesen Zahn, fand ich am Strand der Ostsee.

Naheliegend wäre Schwein oder Reh?

Die Kaufläche ist ca 31 mm lang und 13 mm breit.
Die größte Wurzel misst 29 mm von der Spitze bis zum oberen Rand des Zahnes.

Wer kennt sich damit aus?

LG
Jan
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Steinkopf in 01. August 2023, 16:23:55
Hier die Bilder:
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: StoneMan in 01. August 2023, 17:20:36
Moin Jan,

Tendenz SUS, aber schau doch selbst einmal in Elisabeths Knochen und Zahnatlas (https://emono.unibas.ch/emono/catalog/view/74/65/746).

Gruß

Jürgen
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Fabulas in 02. August 2023, 09:51:59
Zitat von: StoneMan in 01. August 2023, 17:20:36
Moin Jan,

Tendenz SUS, aber schau doch selbst einmal in Elisabeths Knochen und Zahnatlas (https://emono.unibas.ch/emono/catalog/view/74/65/746).

Gruß

Knochen- und Zahnatlas - was es nicht alles gibt!!!

Toll.

Was heißt Tendenz SUS?

Liebe Grüße
Anita


Jürgen
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Shard in 02. August 2023, 10:45:13
Servus,

Dass es vermutlich Schweinezähne sind.

Lateinisch bedeutet Schwein Sus.

Gruß Shard
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: ChristophNRW in 02. August 2023, 13:08:01
Zitat von: Shard in 02. August 2023, 10:45:13
Servus,

Dass es vermutlich Schweinezähne sind.

Lateinisch bedeutet Schwein Sus.

Gruß Shard

Ja, auf Latein, und, was in dem Zusammenhang wichtiger ist, darauf aufbauend in der maßgeblichen Taxomie von Carl von Linné und anderen.
z.B. bei der Gattung Schwein, Sus
Art: Sus scrofa Wildschwein)
Unterart: Sus scrofa domesticus (Hausschwein), nach J.C.P. Erxleben
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: hargo in 02. August 2023, 23:28:59
Würde ich auch sagen:

Sus (Schwein) M3 (Backenzahn)

mfg
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Steinkopf in 03. August 2023, 18:06:35
Hallo,

Vielen Dank an

Jürgen, Anita, Shard, Christoph und hargo,

die hier die Bestimmung durgeführt haben.

LG
Jan
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: Fabulas in 07. August 2023, 09:30:12
...und vielen lieben Dank an alle, die mir SUS erklärt haben.

Vor einiger Zeit fand mein Hund einen Rehschädel. Wir nahmen ihn mit und und begegneten einem Bürger unserer Stadt. Ich sagte ihm, wo der lag. Da erzählte er mir, dass dort nicht nur Überreste von Wildtieren liegen können sondern vielmehr Knochen von Nutztieren, da dort früher sämtliche Schlachtabfälle entsorgt wurden. Es handelt sich um eine größere ebene Fläche im Wald, an die man relativ gut mit Karren hinkam. Darüber hatte ich mir vorher noch gar keine Gedanken gemacht. Auf jeden Fall interessant. Es gab früher viele Metzger und etliche Eiskeller, die ihnen dienlich waren existieren noch heute. Tja, und die Reste mussten ja auch irgendwohin.

Das Bild zeigt meinen/unseren Hund mit einem Rinderknochen direkt aus dem Schlachthaus.

Liebe Grüße
Anita
Titel: Re: Der Zahn, der aus dem Wasser kam
Beitrag von: thovalo in 07. August 2023, 12:48:37
Zitat von: Fabulas in 07. August 2023, 09:30:12
...und vielen lieben Dank an alle, die mir SUS erklärt haben.

Vor einiger Zeit fand mein Hund einen Rehschädel. Wir nahmen ihn mit und und begegneten einem Bürger unserer Stadt. Ich sagte ihm, wo der lag. Da erzählte er mir, dass dort nicht nur Überreste von Wildtieren liegen können sondern vielmehr Knochen von Nutztieren, da dort früher sämtliche Schlachtabfälle entsorgt wurden. Es handelt sich um eine größere ebene Fläche im Wald, an die man relativ gut mit Karren hinkam. Darüber hatte ich mir vorher noch gar keine Gedanken gemacht. Auf jeden Fall interessant. Es gab früher viele Metzger und etliche Eiskeller, die ihnen dienlich waren existieren noch heute. Tja, und die Reste mussten ja auch irgendwohin.

Das Bild zeigt meinen/unseren Hund mit einem Rinderknochen direkt aus dem Schlachthaus.

Liebe Grüße
Anita

Moin!

Ich bearbeite Fundbereiche aus der Zeit um 1500 bis 1650 auf einem Areal an einem großen Fluss. Dort wurden neben Bauresten und Geschirr auch Schlachtabfälle entsorgt. Das war eine preiswerte Lösung, die den Siedlungsbereich von faulenden Fleischresten freihielt und zugleich lockte man Fische, insbesondere Aale an, die sich von den sich zersetzenden Produkten ernährten und wiederum gefangen werden konnten. Dabei finden sich vor allem Unterkiefer und die Knochen der Extremitäten, also insbesondere die Partien von Tieren, die nach der Schlachtungnur wenig Verwendung fanden.


lG Thomas    :winke: