Servus,

ich hab schon einige Knöpfe in dieser Art gefunden aber noch keinen mit
einer derartigen Gravur. Die Mehrheit zeigt Ornamente, Blumenmuster usw.

Es wäre schön, wenn jemand mehr dazu sagen kann, oder selber einen ähn-
lichen gefunden hat.

D 26mm, Rückseite hatte eine Eisenöse.

Grüße

Robert

Das wird ein Zunftknopf sein.

Evtl. Zimmermann ?

Sehr schönes Stück, habe ich so auch noch nicht gesehen. 

Zitat von: Caddy in 13. Mai 2015, 18:14:24
Das wird ein Zunftknopf sein.

Evtl. Zimmermann ?

Sehr schönes Stück, habe ich so auch noch nicht gesehen. 

Servus,

den Emblemen nach könntest Du recht haben, Beile, Sägen, Zirkel usw.
sind, wenn auch ganz einfach dargestellt, zu erkennen

Dank mit Grüßen.

Robert

Ja Stoßaxt, Breitbeil, Winkel, Zirkel etc zeigen schon deutlich die Werkzeuge des Zimmermanns 

kann man den Knopf im 18. Jh. ansiedeln, oder?

Wie ich Derfla kenne, hat er bestimmt 25 Vergleichsexemplare in seiner Sammlung 
Er wird sich sicher noch melden.

Gruß   

Zitat von: stratocaster in 14. Mai 2015, 08:32:01
Wie ich Derfla kenne, hat er bestimmt 25 Vergleichsexemplare in seiner Sammlung 
Er wird sich sicher noch melden.

Gruß   

danke vorerst !

Grüße

Das ist eindeutig ein Zimmermannszunftknopf. Dieser dürfte von der Machart noch ins 18.Jhd. gehören. Wieviele ich jetzt von der Sorte habe, da bin ich gerade überfragt aber 25 ist zu hoch gegriffen. Habe gerade die Bilder selber nicht griffbar aber aus der Vitrine heraus kann ich ein paar abbilden. Sind aber auch noch Müller-und Steinmetz und weitere Zunftknöpfe dabei.
Derfla 

Servus Derfla,

gigantische Demo!  Mein Eindruck ist, daß die meisten nicht aus Arsenbronze
sind, oder täusche ich mich da ? Dieser ist jedenfalls der Erste in dieser Art der
mir unter die Spule gekommen ist.
Ist die Häufigkeit der Knöpfe vom Land oder von der Fundgegend abhängig, bei
uns in Südbayern denke ich, kommen die eher selten vor ?

Herzlichen Dank mit Grüßen.

Robert

Eine sog. Arsenbronze läßt sich vom Aussehen eines Knopfes allein nicht ableiten. Bei den von mir abgebildeten Knöpfen sind welche mit mehr dunkler Patina dabei was aber nicht gegen eine Arsenbronze unbedingt spricht. Die meisten dieser Knöpfe haben eh nur bis ca 2% Arsen in ihrer Legierung,trotzdem gibt es Ausnahmen die so um (18 - 22) % Arsen aufweisen. Nun zu der Häufigkeit solcher Zunftknöpfe selber. Sie werden in der Regel sehr selten gefunden, wobei aber Südbayern hier doch eine Ausnahme macht, denn gerade dort kommen sie um die größeren alten Städte, die ja von Handwerkern gespickt waren, auf den Äckern doch eher häufiger vor. Das entspricht meiner Erfahrung die ich in 30 Jahren gemacht habe.
Derfla 

Zitat von: Derfla in 17. Mai 2015, 21:06:09
Eine sog. Arsenbronze läßt sich vom Aussehen eines Knopfes allein nicht ableiten. Bei den von mir abgebildeten Knöpfen sind welche mit mehr dunkler Patina dabei was aber nicht gegen eine Arsenbronze unbedingt spricht. Die meisten dieser Knöpfe haben eh nur bis ca 2% Arsen in ihrer Legierung,trotzdem gibt es Ausnahmen die so um (18 - 22) % Arsen aufweisen. Nun zu der Häufigkeit solcher Zunftknöpfe selber. Sie werden in der Regel sehr selten gefunden, wobei aber Südbayern hier doch eine Ausnahme macht, denn gerade dort kommen sie um die größeren alten Städte, die ja von Handwerkern gespickt waren, auf den Äckern doch eher häufiger vor. Das entspricht meiner Erfahrung die ich in 30 Jahren gemacht habe.
Derfla 

nochmal herzlichen Dank für Dein Bemühen, dann werde ich auf diesem Acker
weitersuchen, vielleicht kommt noch einer an´s Tageslicht.

Robert

Zitat von: Robert in 16. Mai 2015, 07:09:55
Ist die Häufigkeit der Knöpfe vom Land oder von der Fundgegend abhängig, bei
uns in Südbayern denke ich, kommen die eher selten vor ?

Zwar spät, aber ich wollte doch noch 2 Bemerkungen aus meiner Erfahrung loswerden:

1. Nun habe ich in der Vorderpfalz mittlerweile doch einiges an Knöpfen gefunden (>1000 sicherlich), aber:
Arsenbronze-Knöpfe sind linksrheinisch eher selten zu finden; solche mit geometrischen Mustern noch seltener
und diejenigen mit Motiven kommen so gut wie gar nicht vor. BaWü dürfte ein Zentrum sein.
Hie und da findet man auch mal eine Schnalle aus Arsenbronze.

2. Der Begriff "Arsenbronze" ist ja Sondengänger-Sprache. Als ich noch berufstätig war, hatte ich bequemen
Zugang zur Metallanalyse mittels RFA. Die RFA ist ja physikalisch und meßtechnisch in der Lage, Arsen
anzuzeigen und zu messen. Bei der Analyse eines Knopfes sowie einer Schnalle (beide schön silbrig = Arsenbronze)
zeigte das Gerät kein Arsen an, aber neben ca. 50% Cu hohe Gehalte an Sn, Zn und Pb.

Interessanterweise hatten andere Bronzeteile ("normale Bronze"), die ich mal analysiert hatte,
neben dem obligatorischen Sn oft auch recht hohe Pb-Anteile, aber wenig oder kein Zn.

Daher meine Hypothese, dass die typische Arsenbronze-Färbung (zusammen mit der Eigenschaft,
keine Patina zu bilden, sondern eher bunte Pusteln als Korrosionsausbildung)
durch eine Legierung entsteht, die neben Cu und Sn recht hohe Gehalte an Zn und Pb hat.
(Zn allein oder Pb allein reichen nicht aus)

Leider habe ich nun keinen Zugang mehr zur RFA, aber das wäre mal
eine schöne systematische Untersuchung wert.

Gruß  

PS:
Derfla: 20% Arsen kann ich mir nur schlecht vorstellen. Ist das abgesichert ?

Zitat von: stratocaster in 21. Mai 2015, 21:23:27
Zwar spät, aber ich wollte doch noch 2 Bemerkungen aus meiner Erfahrung loswerden:

1. Nun habe ich in der Vorderpfalz mittlerweile doch einiges an Knöpfen gefunden (>1000 sicherlich), aber:
Arsenbronze-Knöpfe sind linksrheinisch eher selten zu finden; solche mit geometrischen Mustern noch seltener
und diejenigen mit Motiven kommen so gut wie gar nicht vor. BaWü dürfte ein Zentrum sein.
Hie und da findet man auch mal eine Schnalle aus Arsenbronze.

2. Der Begriff "Arsenbronze" ist ja Sondengänger-Sprache. Als ich noch berufstätig war, hatte ich bequemen
Zugang zur Metallanalyse mittels RFA. Die RFA ist ja physikalisch und meßtechnisch in der Lage, Arsen
anzuzeigen und zu messen. Bei der Analyse eines Knopfes sowie einer Schnalle (beide schön silbrig = Arsenbronze)
zeigte das Gerät kein Arsen an, aber neben ca. 50% Cu hohe Gehalte an Sn, Zn und Pb.

Interessanterweise hatten andere Bronzeteile ("normale Bronze"), die ich mal analysiert hatte,
neben dem obligatorischen Sn oft auch recht hohe Pb-Anteile, aber wenig oder kein Zn.

Daher meine Hypothese, dass die typische Arsenbronze-Färbung (zusammen mit der Eigenschaft,
keine Patina zu bilden, sondern eher bunte Pusteln als Korrosionsausbildung)
durch eine Legierung entsteht, die neben Cu und Sn recht hohe Gehalte an Zn und Pb hat.
(Zn allein oder Pb allein reichen nicht aus)

Leider habe ich nun keinen Zugang mehr zur RFA, aber das wäre mal
eine schöne systematische Untersuchung wert.

Gruß  

PS:
Derfla: 20% Arsen kann ich mir nur schlecht vorstellen. Ist das abgesichert ?

sehr umfangreich und fachlich dargestellt

Grüße

Robert

Was ich völlig vergessen hatte (Alzheimer lässt grüßen  )
Derfla hatte mir mal Analysenergebnisse von einigen seiner Arsenbronzeknöpfe zugeschickt.
Da sehe ich auch noch mal rein.

Gruß 

Hallo Stratocaster!
Bei diesen Analysen müßte ein Knopf mit diesem Wert dabei sein. Inzwischen habe ich die restlichen Ergebnisse von den weiteren Knöpfen bekommen und bei denen sind auch 2 mit hohem ( bis 18% Arsen) Arsenanteil dabei. Werde Dir die Ergebnisse in den nächsten Wochen mal zukommen lassen.Bin gerade sehr zeitlich ausgebucht.
Derfla