Bestimmung eines silberfarbenen Knopfes

Begonnen von Lancaster, 30. September 2015, 19:04:59

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Lancaster

Hallo kann mir jemand was zu diesem Knopf sagen:
Material: könnte Silber oder Alu sein... Öse: Kupfer zumindest sieht die Patina danach aus
Durchmesser 33 mm
Kegel in der Mitte: Durchmesser 7,5mm Höhe: 4mm
Dicke 2 mm
Gewicht 6,37 g
Knopf ist leicht nach aussen gewölbt
Die Verzierung scheint eingeschlagen jedoch sehr gleichmäßig
Danke schon mal für eure Hilfe

stratocaster

Das ist ein wunderschöner Knopf aus der sog. "Arsenbronze";
das ist eine Bronze mit - neben Zinn - relativ hohen Blei- und auch Zink-Anteilen,
die der Bronze die typische silbrige Farbe und eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit verleihen.
Zu weiteren Einzelheiten wird sich wahrscheinlich noch unser User Derfla melden,
der da am allerbesten Bescheid weiß.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Lancaster

#2
Nachtrag: vorallem auf der Rückseite sind Spuren eine Drehbank zu erkennen,
auf der Vorderseite erkennt man mit dem Vergrößerungsglas typische Schleifspuren (spiralförmige Schleifspuren)
Trifft das dann zu:
   


Die nächste Variante sind Knöpfe, die im Zweiformguss hergestellt wurden. Nach dem Gießen sind im zweiten Arbeitsschritt jeweils die Rück- und Vorderseite abgedreht worden, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen

Nanoflitter

Ein schöner Schildbuckelknopf, Anfang 19.Jh in der Dreh... :super:
Gib mal unter der Knopfrubrik Schildbuckelknopf ein, da findest du recht viele.
Gruss...

Steelsky

Hallo,
einen sehr schönen Knopf hast du da gefunden - sieht man nicht alle Tage!  :super:
Grüße, Steelsky

Derfla

Das ist ein sehr schöner sog.Schildbuckelknopf. Die Kreisaugen wurden eingpunzt und das ging ganz gut, wenn der Arsenanteil in der Legierung nicht hoch war,da die Legierung sehr spröde bei höherem Arsenanteil wird und die Kreisplatte dann zerbrechen würde. Der Schildbuckel selber wurde als einseitige Niete durch ein mittleres Loch gesteckt auf der Rückseite zu einer Öse umgebogen und verlötet. Die Scheibe selber stammt aus einer einzigen Form in der in der Mitte ein Loch für die Niete war, die in Dreiformenguß gegossen wurde, die darin verankert wurde. Wenn dann die Öse vollständig angebracht war, wurde dei Rückseite auf einer Drehbank abgedreht wobei häufig sog. Rubbelmarken entstanden, da das Werkstück nicht genau eben lief. Anschließend wurde die Vorderfläche poliert und ganz zum Schluß wurde diese mit den Gravuren versehen. Daß die Gravuren ganz zum Schluß erbracht wurden läßt sich an manchen Knöpfen daran erkennen, daß auch am Rand des Schildbuckels selber kleine Gravierungen als sog. Ausrutscher zu erkennen sind.
Derfla :winke:

Lancaster

Danke für die sehr ausführliche Funderläuterung.   :Danke2:

Lancaster

Hallo
habe diesen Knopf ca 1500m Luftline entfernt von 1. Knopf gefunden.
Gleiche Größe und Machart - aber anderes Motiv - Kann er vom selben Mantel stammen?