Zeitstellung von Keramik

Begonnen von Lojoer, 24. Juli 2013, 11:01:38

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Lojoer

Hallo zusammen,
bei der Keramik bin ich ratlos. Obwohl nur der Fuß des "Bechers?" vorhanden ist scheint mir die Herstellung doch sehr charakteristisch. Erst dachte ich an Hochmittelalter mit gewelltem Fuß (Proto-Steinzeug). Dann habe ich festgestellt dass der Fuß durch nach oben Umschlagen des dünn ausgedrehten Tons verstärkt wurde. Das habe ich bisher so noch nie gesehen. Der Grad der Versinterung passt auch nicht.
Ich muss noch hinzufügen, dass von dem Acker normalerweise überwiegend römische Keramik kommt.
Wer von Euch kann mir da weiterhelfen???

Gruß Jörg
 

Levante

#1
Hallo Jörg,

mach mal bitte noch Bilder der Innenseite und von der Fuß-Unterseite.

Auch die genauen Abmessungen würden bei einer näheren Gefäßansprache hilfreich sein.

Aber augenscheinlich kann man das Stück schon mal vom 13. bis in das frühe 15. Jahrhundert datieren.


Nach den bisherigen Bildern hat zumindest der Scherben Ähnlichkeit mit dieburger Schiefergrauer Ware, die eben noch nicht voll gesintert ist. Allerdings ist mir bei dieser Warenart der relativ stark ausgeprägte Wellenfuß, zumindest bei den frühen Stücken, nicht bekannt.
Was auf den Bildern leider für mich nicht ersichtlich ist, ob es ein noch relativ weich gebrannter Scherben ist, oder ob es sich schon um einen klingend hart gebrannter Scherben handelt.  Bei zweiterem wäre das Gefäßfragment in spätere Zeit (15. Jahrhundert) einzustufen und eher dem Rheinischen Warensprecktrum zuzuschreiben.


Alles in allem ist eine genaue Ansprache nach Bildern nicht ganz optimal.  :zwinker:

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Lojoer

Hallo Patrick,
hier die gewünschten Bilder mit Vermaßung.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich Dir zustimmen.
Wer schmeißt den so was auf einen Römeracker.... :zwinker:.....wahrscheinlich der Nachfahre von dem, der auch das Steindexel da hingeschmissen hat  :nono:

Gruß Jörg

thovalo


Engobiertes Steinzeug, flüchtig gearbeiteter Fuß, frühestens spätes 15. Jh. eher 16.Jh. n. Chr.
Kaum aus dem Rheinland.
Siedlungsabfall!


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Ich kenne diese Fußfragmente aus Dieburg als Lesefunde vom Acker, daher könnte der Herstellungsraum und die Anlehnung an die angesprochene Warenart schon gut passen.

Jedoch fehlen mir da noch mehr Vergleichsfunde. 

Über 16. Jahrhundert müssten wir noch mal einen Trinken Thomas.  :zwinker:

LG


Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Lojoer

Hi Ihr Beiden,
Danke für die Hülfe!
Gruß Jörg

thovalo

Zitat von: Levante in 24. Juli 2013, 20:50:16
Ich kenne diese Fußfragmente aus Dieburg als Lesefunde vom Acker, daher könnte der Herstellungsraum und die Anlehnung an die angesprochene Warenart schon gut passen.

Jedoch fehlen mir da noch mehr Vergleichsfunde. 

Über 16. Jahrhundert müssten wir noch mal einen Trinken Thomas.  :zwinker:

LG


Patrick


Dazu nehmen wir dann Trichterhalsbecher aus Siegburg!
Auflagedekor nach freier Wahl!

glG aus nerviger schwüler Hitze  :schaem:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Zitat von: thovalo in 25. Juli 2013, 18:29:12

Dazu nehmen wir dann Trichterhalsbecher aus Siegburg!
Auflagedekor nach freier Wahl!

glG aus nerviger schwüler Hitze  :schaem:

Thomas das können wir echt mal machen, wenn ich wieder im Rheinland bin, Guido und ich machen so was öfter.

Wenn ich Bilder finde, kann ich dir gerne mal eines schicken.  :prost:


Wunderbare Sache mit Ketramikern abends aus alten Pötten einen zu trinken und über die diversen Warenarten und Fundorte zu sinnieren.


LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)