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Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: rolfpeter in 23. Februar 2008, 19:11:41

Titel: Urgeschichtliche Keramik
Beitrag von: rolfpeter in 23. Februar 2008, 19:11:41
Servus Freunde,

die Scherben stammen von einem frisch gepfügten Acker. Nach den Steinfunden ist sowohl Altneolithikum als auch Jungneolithikum vertreten.
An verschiedenen Stellen habe ich Scherben gefunden. Mehrere Henkelösen und unverzierte Wandscherben, alles grob gearbeitete Ware, dickwandig, sehr fragil und weich. Wenn die Ware feucht ist, sieht sie pottschwarz aus, nach dem Trocknen wird sie hell- bis mittelgrau, die Innenseiten bleiben - typisch für die neolithische Keramik - schwarz. Den damaligen Hausfrauen ist wohl grundsätzlich das Essen angebrannt.
Die am besten erhaltene Stücke seht ihr auf dem Bild.
Auf der Randscherbe sind 2 Ritzlinien, ob das eine Verzierung oder eine Ungeschicklichkeit des Töpfers ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich tendiere aber zur Verzierung.
Aus der Wandscherbe treten erhabene "Grate" hervor. Ich weiß nicht, wie man sowas im Fachjargon nennt, es scheint aber vom Töpfer so gewollt zu sein, eine Verzierung.
Die Öse ist schön glattgestrichen und noch in einer guten, festen Erhaltung.
Gemagert ist die Ware nicht mit Quarz, sondern mit einem hellen, weichen Material. Die hellen Körner, die man auch gut auf dem Foto erkennen kann, sind weicher als der gebrannte Ton.
Ich hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt. Alter? Kultur? Magerung?
Fragen über Fragen!

(http://img187.imageshack.us/img187/2818/96616720uz8.jpg) (http://imageshack.us)

Herzliche Grüße
RP
Titel: Re: Urgeschichtliche Keramik
Beitrag von: wühlmaus in 23. Februar 2008, 22:48:04
Hi RP  :winke:

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen LBK ...

Bei der unteren WS mit den "Kniffen" gehe ich auch von Verzierungen aus.

Leider hat meine Freundin die Kamera immer noch nicht rausgerückt ...  :wuetend:

Deshalb hier nur Literatur Zitate zu den Kniffverzierungen (alles Bandkeramik):

RA 19; Beiträge zur Urgeschichte des Rheinlandes III; M. Dohrn-Ihmig; Bandkeramik an Mittel- und Niederrhein; S. 191 ff; Köln; 1979
Im Tafelteil finden sich eine handvoll vergleichbarer Fragmente  :staun:
Tafel 117: 7
Tafel 129:  5, 6
Tafel 130: 14, 16
Tafel 132: 11
Tafel 157: 11

:winke:
Gerd
Titel: Re: Urgeschichtliche Keramik
Beitrag von: rolfpeter in 24. Februar 2008, 09:45:45
Danke Gerd,
kannst Du auch noch was zur Magerung schreiben?
HG
RP