Scherbenhaufen 1

Begonnen von Hadubrand, 10. September 2013, 10:13:20

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Hadubrand

Guten Morgen!

Hier einmal einige Griffknubben- und Henkelfragmente. Vielleicht lassen sich daraus bereits Schlüsse auf eine zeitliche Einordnung ziehen.

LG
Hadubrand

sven

#1
Hallo Hadubrand,

ich kenne diese Form von Henkeln und Handhaben von bandkeramischen Fundstellen, auch vom Angesicht des Scherbens kommt das gut hin.
Hier einige Funde: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,42634.msg258520.html#msg258520 .

Viele Grüße

Sven

Hadubrand

#2
Hallo Sven,
ja wirklich! Deine Stücke sehen ganz ähnlich aus. Danke für den Hinweis!

Hier noch vier solche Griffknubben in je 3 verschiedenen Ansichten. Das erste Objekt davon ist eine Randscherbe und die Knubbe ist gespalten, also gleichsam doppelhügelig, was man am Bild nur schlecht sehen kann.

Diese meist sehr dickwandige und außerordentlich grobe Keramik war anscheinend immer unverziert. In dieser Ausführung wurden offenbar nur große Speichergefäße hergestellt.

LG
Hadubrand

Levante

Guten Morgen,

kannst du uns bitte noch etas zur Fundregion sagen und was sonst so auf deinen Flächen für Zeitstellungen vertreten sind.

Und eventuell noch etwas zur Lage dieser Fundstelle im einzelnen.

:winke: Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Hadubrand

Hallo Patrick

Mein Fundort lag im südlichen Burgenland, Bezirk Oberwart, in einem auenartigen Flusstal, durch das einmal eine Römerstrasse führte. Es war zunächst eine ganz neu aufgepflügte Wiese, wo ich im Jahre 1985 über einige Silexstücke und sonderbare Quarzgeröllzerlegungen gestolpert bin. Im Laufe der Jahre habe ich dort dann auch andere umliegende Äcker immer wieder nach Tonscherben etc. abgesucht. Es befindet sich in der Nähe eine (wahrscheinlich artesische) Wiesenquelle, die alle möglichen Zeitgenossen für einen kürzeren oder längeren Aufenthalt eingeladen haben mag. Nach etwa 8 Jahren wurde der neu angelegte Acker wegen zu viel Nässe wieder aufgegeben. Außerdem hatte ich dann auch schon einen anderen Wohnort in der Steiermark und mit dem Sammeln war es also vorbei.
Der Boden ist dort ein bis zu 1 m mächtiger lehmiger Schwemmboden auf tertiärem Quarzgeröll.

Die ältesten Einzelfunde des Bezirkes sollen angeblich aus dem älteren Neolithikum (Linearbandkeramik) stammen. Die ganze Region ist etwa im Vergleich zu Niederösterreich aber noch sehr wenig erforscht. Man muss daher annähernd die gleiche Kulturenentwicklung wie dort annehmen.

LG
Hadubrand

Saxaloquuntur

#5
Im Burgenland sollte man aber auch noch an die Notenkopfkeramik denken, die diese Handhaben bei behält. Sie liegt in der Spätzeit zeitgleich mit der Stichbandkeramik, soviel ich weiß. Ohne Ritzverzierungen als Beleg kommt auch LBK hin. SaX