noch eine kleine Perle

Begonnen von RockandRole, 08. März 2020, 13:28:25

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RockandRole

Hallo Leute,

diese Perle haben wir in einem bronzezeitlichen Kontext gefunden. Sie muss natürlich nicht in diese Zeit passen, aber vielleicht kann man ja anhand der Verwitterung und der Riefen etwas genaueres sagen. Ist das Glasfritte? Nein, oder?

Macht man die Perle nass, ist sie wieder homogen hellblau gefärbt.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

hargo

Zitat von: RockandRole in 08. März 2020, 13:28:25
... Ist das Glasfritte? Nein, oder?
...

Als Fritte wird die "Rohmasse" bezeichnet.
Sie entsteht in der ersten Schmelzphase.

mfg

thovalo


Lieber Daniel!

Dieser Typ in dieser Färbung und in dieser Machart ist wirklich überall zu finden!

Die Perle lässt jedenfalls keine herstellerische Sorgfalt erkennen. Ob das Glasfritte ist erkennt man gut im Bruch. Hessen war ein ZENTRUM DER PERLENPRODUTKTION in Deutschland. Sie wurden millionenfach in den verschiedensten Formaten, Formen, Farben und Zuständen bishin zu Abfällen produziert.

Im Sediment des "weissen Main" kann man an den richtigen Stellen in der Näher alter Glashütten mit dem Kescher den Grund aufwühlen und dann eine endlose Perlensammlung aufmachen mit völlig verschiedenen Form, Farben und Zuständen. Auch ein interessantes Sammelgebiet. Vielleicht gibt es hier auch so einen "Perlenfischer", der mal ein Repertoire zeigen kann?


Um Perlen gut datieren zu können, muss es sich entweder um klar ansprechbare und gut dokumentierte Typen handeln oder sie werden direkt in einem ergrabenen Befund angetroffen.

lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo ihr beiden,

von den frühen Perlen waren doch einige aus Glasfritte.

Danke Thomas für deine ausführliche Erklärung. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass das nicht so einfach ist. Zum Glück tauchen ja ab und an auch mal klarere Typen auf.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: RockandRole in 10. März 2020, 19:12:52
Hallo ihr beiden,

von den frühen Perlen waren doch einige aus Glasfritte.

Danke Thomas für deine ausführliche Erklärung. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass das nicht so einfach ist. Zum Glück tauchen ja ab und an auch mal klarere Typen auf.

Liebe Grüße Daniel


Hallo Daniel!

So wie Du wohl inzwischen auch, sehe ich solche türkisblauen kugeligen Perlen, mal so rau oder hoch glatt und glänzend bei fast jedem Sammler und meist werden sie wunschgemäß als "alt" verteidigt. Perlen waren ab der frühen Neuzeit in den unterschiedlichsten Qualitäten heftige Massenware. Aus Hessen gingen MILLIONEN Perlen nach Afrika, Südamerika, Asien für die dort bis heute hoch beliebten Perlenstickereien.

Die absolut kreative Hochzeit der Glasperlen in vielfältigsten Formen und auch in Glasfritte war in Europa das hohe Mittelalter. Dabei stammen viele der besonders schönen und aufwändigen Arbeiten aus Ägypten und Nordafrika und wurden über Byzanz oder die Rus nach "Deutschland" und Skandinavien ausgetauscht.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.