kleiner Spinnwirtel

Begonnen von Schwabe, 28. März 2019, 23:01:51

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Schwabe

Ich habe letztes Wochenende auf einem Acker mit durchlässiger, eher sandiger Erde diesen kleinen Spinnwirtel entdeckt.
Er ist von dunkelgrauer Farbe, auch an den beschädigten Ecken. Die Oberfläche ist etwas porös. Ob diese aufgrund des eher groben Materials (Ton mit eingeschlossenen hellen Sandkörnern) oder aufgrund chemischer Prozesse zustande kommt, kann ich nicht sagen. Die Form ist eher etwas unregelmäßig, und nicht wie ich sie von spätmittelalterlichen Wirteln kenne. Subjektiv scheint mir der Ton relativ hart gebrannt zu sein. Mit dem Fingernagel lassen sich keine Kratzer machen.
Er wiegt 11 Gramm. Der Durchmesser außen ist ca. 26 mm, innen 9 mm und ca. 19 mm hoch.

Ich würde mich über eine nähere Bestimmung des Alters interessieren.

Robert

Servus Daniel,

mach doch bitte noch ein Foto genau von der Seite, so kann man die Form nicht exakt erkennen.

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Schwabe

Dem Wunsch komme ich gerne nach. :winke:

Robert

#3
Zitat von: Schwabe in 31. März 2019, 16:01:50
Dem Wunsch komme ich gerne nach. :winke:

schwer zu sagen, ich würde ihn, der Form nach ins frühe Mittelalter datieren. Diese Art gab es allerdings
auch schon in der Bronzezeit !!!

:winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

RockandRole

Hallo Daniel,

ich kann deinen Wirtel zwar nicht datieren, sehe sie aber immer gerne. Also bitte immer weiter her zeigen  :-)

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: Robert in 31. März 2019, 18:05:28
schwer zu sagen, ich würde ihn, der Form nach ins frühe Mittelalter datieren. Diese Art gab es allerdings
auch schon in der Bronzezeit !!!

:winke:

Ne, BZ sicher nicht!

Hohes MA, wenn es sich nicht sogar um eine schlichte Keramikperle handlen soillte!


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinsucher

#6
Hallo Schwabe, hallo Forum,

ich tue mich mal an Thomas dranhängen. Die Magerung und der gesamte Eindruck pass wohl in die Zeit.

Thomas spricht von einer "schlichten Keramikperle". Meint er damit eine Schmuckperle oder eine Perle, die eventuell in einem Konstrukt als Lager oder ähnliches gedient hat? Das letzte Bild könnte tatsächlich am Durchgang Verschleißspuren zeigen, die ein Wirtel eigentlich nicht hat. Ich erinnere mich an meine Kindheit mit den Windmühlen am Stab, da gab es auch so etwas wie "Lagerperlen". Alles nur Ideen.

Ich finde den Tröt interessant und habe deshalb mal einen "neuen" Wirtel zum Vergleich eingestellt, statt hier die Bilder anzufügen. Hier der Link: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75982.0.html

Fritz.

Schwabe

Vielen Dank für Eure Beiträge zur Bestimmung.  :Danke2: Wenn Verzierungen fehlen ist die Bestimmung leider nicht so einfach, denke ich.
Ich tendiere ebenfalls zum Hochmittelalter. Auch habe ich einen Beitrag mit einem ähnlichen Handwirtel entdeckt.
Hier ein paar Fotos aus der Sammlung von Robert Bollow (http://lesefunde.blogspot.com/2012/06/369-post-mittelalterlicher-spinnwirtel.html)

Anfang Juni treffe ich mich mit meiner Archäologin vom BLfD. Ich werde auf jeden Fall über das Ergebnis berichten.

VG Daniel

Steinsucher

Hallo Daniel, sehr schöne Darstellung der Wirtel.

Danke fürs Zeigen,

Fritz.