Hallo
Hier einige Scherben, bei denen ich mit der Altersbestimmung nicht so richtig weiterkomme.
Eigentlich sollte der Acker frühmittelalterliche Keramik ausspucken.
Bestimmt könnt ihr mir da etwas helfen.
Bei den abgebildeten Scherben handelt es sich nur um die mit Verzierung und Ränder.
Grüße
Patrick
Hallo,
soweit ich das auf den Fotos erkennen kann, ist zumindest frühmittelalterliche Keramik dabei. Die mit Wellenband verzierten Scherben würde ich als slawisch ansprechen. Ist die Fundstelle denn im Osten Deutschlands? Dabei könnten aber auch ältere Scherben sein, kann ich auf Fotos nicht sehen. Wie hart ist die Ware denn gebrannt? Oder anders - waren nach dem Waschen einige Scherben nicht so schnell trocken wie die anderen (weil sie poröser sind)? Diese könnten dann älter sein.
Viele Grüße
Sven
Hallo Sven,
Ich danke dir für deine Einschätzung.
Ja kann natürlich auch Vorgeschichte dabeisein. Aber die Wällenbänder versuche ich meist im Frühmittelalter unterzubringen.
Osten stimmt so weit, jedoch Osten von Westdeutschland. :zwinker: (Der ist nicht mir eingefallen sondern meiner Frau)
Das war jetzt seit bestimmt 8 Jahren mal wieder, das dieser Acker Scherben ausgespuckt hat.
Grüße
Patrick
Zitat von: Levante in 06. Oktober 2009, 22:17:10
Aber die Wällenbänder versuche ich meist im Frühmittelalter unterzubringen.
Sven sagt doch, dass er sie als slawisch bezeichnen würde. Das ist doch Frühmittelalter, oder?
Ohne einen vernünftigen Blick auf die Magerung, kann man sowieso nur schwer was sagen. Aber auch ich könnte mir vorestellen , dass einige Stücke (z.B. vorne links auf dem ersten Bild) eventuell vorgeschichtlich sein könnten.
Viele Grüße :winke:
Bastl
Das ist keine slawische Keramik sondern frühdeutsche, mal nach Thüringen orientieren und Klaus S. sollte auch Bescheid wissen.
Hallo Alkfred,
schön das du so alte Beiträge wieder aufwärmst.
Bist wohl am Beiträge sammeln? :zwinker:
Klaus S. ? Ich glaube ich weiß wer gemeint ist. :-D
Rennst du wegen jeder Hand voll Scherben zum Archäologen?
Ich mache das Maximal 2 mal im Jahr, und zwar wenn ich meine Fundmeldungen abgebe.
Und mit Frühdeutsch hast du wohl sicher Recht. Auch wenn mir der Begriff noch nicht so geläufig ist.
Aber Früh-Mittelalter trifft es ja auch.
Vom selben Acker ist die Kreuzscheibenfibel.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41496.0.html
Und die Zeitstellung ist wohl auch repräsentativ für die Keramik.
Grüße
Patrick
Hallo Levante!
Die Bilder sind leider nicht allzu instruktiv! :glotz:
Das einzige Stück, dass ich überhaupt deutlicher erkennen kann zeigt auf Bild 1 ein geritztes "Wellenband" auf einem helleren grau-weißlichen (?) Scherben. Das wäre in der Machart und mit dem Dekor hier etwa spätes 7. bis Mitte 8. Jh. und kann von einem späten Wölbwandtopf stammen. Spricht was gegen die Möglichkeit einer Herkunft aus einer Rheinischen Töpferei?
Das hoch gestellte Stück auf dem letzen Bild erweckt den Eindruck einer Machart frühestens "ab" Karolingerzeit.
Urgeschichtliches scheint nach den Bildern nicht dabei zu sein.
@ sven
Das Wellenbanddekor ist z.B. auch für merowingerzeitliche und karolingische Keramik aus Töpfereien des Rheinlandes charakteristisch und an keinen Kulturkreis gebunden.
Zitat von: Levante in 30. Mai 2010, 18:20:35
Hallo Alkfred,
schön das du so alte Beiträge wieder aufwärmst.
Bist wohl am Beiträge sammeln? :zwinker:
Klaus S. ? Ich glaube ich weiß wer gemeint ist. :-D
Rennst du wegen jeder Hand voll Scherben zum Archäologen?
Ich mache das Maximal 2 mal im Jahr, und zwar wenn ich meine Fundmeldungen abgebe.
Und mit Frühdeutsch hast du wohl sicher Recht. Auch wenn mir der Begriff noch nicht so geläufig ist.
Aber Früh-Mittelalter trifft es ja auch.
Vom selben Acker ist die Kreuzscheibenfibel.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41496.0.html
Und die Zeitstellung ist wohl auch repräsentativ für die Keramik.
Grüße
Patrick
Danke für die nette Antwort. Wofür sollte ich bitte Beiträge sammeln? Es gibt wohl viel, was dir nicht so geläufig ist! Ich empfehle Literatur von Timpel. Ich "renne" nicht wegen jeder Scherbe zum Archäologen, brauch aber sicherlich auch keine hier einstellen, weil ich mich nicht auskenne und aus jeder Scherbe mit Wellenband slawische Keramik mache.
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weil ich mich nicht auskenne und aus jeder Scherbe mit Wellenband slawische Keramik mache.
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Es ist schön zu sehen, das du meinen Beitrag anscheinend nicht aufmerksam gelesen hast, aber dir dennoch ein Urteil erlaubst.
Hallo, der "Slawe" meldet sich noch mal zu Wort.
Bei uns in Mitteldeutschland wird wellenbandverzierte Keramik schnell als slawisch bezeichnet, wohl, weil hier im Frühmittelalter weite Gebiete von Slawen besiedelt waren. Daher auch meine Frage, in welcher Gegend die Scherben gefunden wurden. Allerdings war mir tatsächlich nicht klar, daß diese Verzierungsart nicht kulturspezifisch war, sondern eine gewisse Zeit (zumindest in Mitteleuropa?) übergreifend "in Mode". "Frühdeutsch" ist mir in dieser Zeit übrigens auch kein Begriff und scheint mir eher aus einer dunklen Epoche zu stammen.
Auf jeden Fall habe ich wieder etwas gelernt und darum geht es mir hier im Forum.
@Alkfred: Stell doch bitte auch mal Keramikscherben vor, egal ob Du Dich auskennst oder nicht :kopfkratz: - wir wollen doch alle noch was lernen, oder?
Viele Grüße
Sven
@sven
Der Begriff "frühdeutsch" stammt aus dunkler Zeit. Er geistert vor allem durch "Heimatliteratur" aus besagter Zeit. Wie du schon sagtest, es kommt drauf an, wo man die Keramik aufliest. Bei mir ist es auch ein Problem, dass alles zu slawischen Funden gemacht wird, z.B. ist jeder Schläfenring slawisch. Das entbehrt jeder Grundlage, liege weit außerhalb geschlossenen slawiscihen Siedlungsgebiets. Es hat halt jemand verzapft und publiziert, so wird es immer wieder als Tatsache bemüht.
Der Unterschied zwischen "deutscher" und slawischer Keramik erschließt sich selbst mitteldeutschen Archäologen nicht immer. :smoke:
Ich kann leider keine Scherben einstellen, was ich so beruflich auflese findet seinen Weg ins Museum. Wenn Du Literaturtipps zum Thema haben möchtest, gerne PN.
@ sven:
aus eigener mitteldeutscher Erfahrung: östlich der Elbe (sprich in schlawinerischen Gefilden) findet sich o.g. verzierte Keramik in der Tat wesentlich häufiger und ganz speziell auf sl. Siedlungen.
Nichtsdestotrotz kamen mir solche auch in einer ausgeackerten und "sauberen" spätlaTéne Grube in die Finger.
Grüße und Schöne Träume !!!!!!!
Wie kommt die mittelalterliche Keramik in die "saubere" eisenzeitliche Grube?
Mit o.g. Keramik, waren einfach nur ähnlich verzierte Scherben gemeint, nicht mittelalterliche.
Eine Auswahl der Grubenfunde liegen im Moment beim LDA, ich schau mal, vielleicht hab ich die mal gepostet.....
Ich vergas zu sagen, (und das war ein grosser Fehler - verzeihung), daß diese grube im westlichen Bayern an der Donau ausgeackert wurde - wo nun wirklich keine Slawen waren.
Sorry......m.