3 Scherbenstreuungen an ungewöhnlichem Platz?

Begonnen von clemens, 25. März 2008, 23:38:34

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clemens

Oh ihr Meister der Steine, neiget Eure Ohren uns niedrigen Scherbensammlern zu.

Wenn ein Gewässerl von West nach Ost fließt, an welchem Hang ist der bevorzugte Siedlungsplatz? Am Südexponierten, dachte ich. Jetzt haben sich in den letzten 2 Wochen drei neue Scherbenstreuungen aufgetan, eine direkt vom Acker ins Amt drum ohne Bild (wahrsch UFK) die anderen beiden LaTene und wahrsch auch UFK, aber alle Nordexponiert. Ich staune. Weil so warm wäre das Postglaziale Klimaoptimum auch nicht gewesen, und im Jahre 0 wars auch längst vorbei ... ich scherze, aber welche weiteren Parameter waren bestimmend? Seltsam. Was ich auch lernte: Bronzezeit ist nicht den Kuppen vorbehalten, die gibts auch im Flachen, eigentlich überall. Auch schön: Große Scherben, keinen Zweifel am Fundplatz lassend.

Jedenfalls freue ich mich ob dieser unglaublichen Dichte der Geschichte hier wo niemand dachte das jemals was war, frage in die Runde:

Südexposition von alten Siedlungsplätzen: Mär oder Wahr? Eure Erfahrungen?

Grüße herzlich,
Clemens

Silex

Ja , mein lieber Clemens,
diese Erfahrung ist mir auch geläufig. Scheinbar ungünstige Nordhügel und Niederungsfunde zeigen oft die massiven  Keramikanhäufungen.
Für mich gibt es nur eine Erkärung: Die Gruben wurden wohl eher im Staunässebereich ...und im kühleren Ambiente angelegt.
Das kenn ich von vielen meiner Fundstellen...die Lagerung von Lebensmitteln war hier wohl auch besser situiert.

Aber es gibt auch Fundstellen die nicht überwogen werden von großformatiger Lagerkeramik...da gibts reine Siedlungsfunde die wohl einer Pionier- und Ausguckstelle geschuldet sein mögen.
Denn an diesen Nordhängen muss schon ein überragender Geländeüberblick vorherrschen oder eine Lage an einem unvermeidlichem Altweg.... aber diese sind auch nicht selten.

Eine sehr interessante Frage!!!
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.