Schwarze Scherbe

Begonnen von steiniger, 19. September 2015, 21:15:13

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steiniger

Hallo,

hier habe ich eine schwarze Scherbe, dessen Material irgendwie sehr unsauber ist.
Wer kann die Scherbe näher bestimmen?


RockandRole

Hallo Steiniger

Auf den ersten Blick dachte ich an eine vorgeschichtliche, aber kann das sein, dass da auf der Innenseite ein Rest von einer gelben Glasur zu sehen ist?
Die Magerung lässt mich auch noch zusätzlich an etwas junges denken.

Die gelbe Glasur ist manchmal nicht so stabil und hat mich auch schon ein paar mal hinters Licht geführt.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

steiniger

Hallo Daniel,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Von einer Glasr kann ich nichts entdecken.
Das Material ist sehr unrein.
Habe mal eine Aufnahme mit dem Mikroskop gemacht.
Da sieht sie mehr grau aus.


Furchenhäschen

Hallo,
das letzte Foto zeigt im Bruch eine hellgraue Schichtung. Jedenfalls aus meiner Erfahrung spräche das eher für eine sehr hart gebrannte spätmittelalterliche Keramik.
Im Zweifelsfall hilft da am Rand der Bruchtest.

Gruß
Peter

Heino

So sehen bei mir die weich gebrannten Kugeltöpfe des 10.-12 Jahrh. aus.
Gruß Heino

thovalo

Zitat von: Heino in 20. September 2015, 08:55:58
So sehen bei mir die weich gebrannten Kugeltöpfe des 10.-12 Jahrh. aus.
Gruß Heino


Ich denke auch das passt ganz gut als eine stück schwach gebrannter reduzierter Irdenware in diese Zeit!


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steiniger

Vielen Dank für die Antworten.

Alles was vor dem 13. Jahrhundert liegt ist für mich beonders interessant.
Scheint hier ja so zu sein  :-)

Furchenhäschen

#7
Zitat von: Heino in 20. September 2015, 08:55:58
So sehen bei mir die weich gebrannten Kugeltöpfe des 10.-12 Jahrh. aus.
Gruß Heino


Hallo Heino,
zeig doch mal zum Vergleich ein Stück!
Von der Innen- und Aussenfläche der Scherbe ausgehend kann ich mich eurer Meinung anschliessen aber vom grauen bis hellgrauen Bruch im Kern überhaupt nicht.
Für mich ist die Scherbe deswegen relativ hart gebrannt und dafür ist eben der graue Kern ein Indiz.
Das hätte mich auch noch interessiert,
wie kann man von dieser Scherbe auf einen Kugeltopf schliessen?
Gruß
Peter

Schalk23

Grüßt Euch,

@steiniger
Versuche bei dunklen Scherben auch einen eher dunkleren Hintergrund zu nehmen und stelle die Schärfeneinstellung auf die Scherbe ein. Die Bilder sind leider etwas unscharf, was die genaue Bestimmung erschwert.

@alle
Bei mir, um Augsburg, wäre eine solche Scherbe vorgeschichtlich. Die starke Magerung kommt hier im MA fast gar nicht vor. Vorausgesetzt, ich habe die Bilder richtig interpretiert (Unschärfe).
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Levante

Hallo,

bitte bedenkt, dass selbst eine spät Mittelalterliche Datierung im 14. Jahrhundert durchaus noch passen könnte. vermutlich stammt das Wandungs Fragment aus einer ländlichen Töpferei, welche vermutlich einer regionalen Siedlung angeschlossen war, daher ist nicht von hoher Qualität, regelmäßiger Magerung, einem qualitativ hochwertigen und hoch zu brennendem Ton auszugehen.

Zusammengefasst, muten solche Stücke oft etwas älter an, als sie gelegentlich sind.  :smoke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Schalk23

@Levante

Stimmt! Das kommt noch dazu! Eigentlich sollte auch das grobe Fundgebiet mit genannt werden! Auch die Fundzusammenhänge wären interessant: Acker, Hügel, Aushub einer Baustelle in der Stadt, usw.)
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

steiniger

Hallo @ alle,

das Fundgebiet liegt am Fuße eines Ackerhanges in unmittelbarer Nähe einer Einmündung eines alten Hohlweges.
Also der Hohlweg gabelt sich dort. Dort fließt auch ein kleiner Bach.

In der Nähe (2-3 km) wurde ein alter wetsgermanischer Siedlunsgplatz aus dem 1. bis 3. Jhdt. gefunden, wo auch ein Töpferofen vorhanden war.

Ansonsten ist mir von regionalen Töpfereien bislang nichts bekannt.

Ich versuche nochmal bessere Aufnahmen zu machen.

LG und vielen Dank

Rudi

steiniger

Hier noch die Fotos (ohne AF)

Schalk23

Viele Grüße

Schalk23
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Meister Eckhart

steiniger