Guten Abend!
Heute hatte ich das Glück, das größere Fragment einer karolingischen Badorfer Reliefbandamphore entdecken und bergen zu können. Das Fragment hat Alles was ein solches Großgefäß aus karolingischer Zeit ausmacht. Ein Teilstück des Randes, einer der Henkel und eine Partie mit rollstempelverzierter Leiste. Das ist ein Schaustück das Interessierten etwas zu dieser Art von Keramik und zu diesem Gefäßtyp vermitteln kann.
Auf der Innenseite erkennt man die verschiedenen Streichrichtungen die im Verlauf der Reduzierung der Wandungsstärke und der Glättung der Innenwandung entstanden waren.
Diese Großgefäße waren die Container ihrer Zeit und wurden entlang der Rheinschiene insbesondere in Richtung Norden ausgetauscht. Der Vertrieb erfolgte dabei über karolingische Schiffstransporte mit Ausgang über den Hafen der alten römischen Stadtgründung Köln.
Belege dieser Großgefäße finden sich daher entsprechend entlang des Rheins insbesondere in den karolingischen Emporien und Handelsplätzen wie der gleichfalls römischen Gründung Neuss, Krefeld-Gellep, Duisburg-Serm, Dorstad und Haithabu.
Bekannt und oft benannt ist der Transport von Wein in solchen Ton"fässern", doch wird in ihnen Alles transportiert worden sein, was in dieser Zeit Handelsgut gewesen ist und dort sinnstiftend hinein passte. Waren diese Gefäße geleert, konnten sie praktischerweise weiter genutzt werden, bis sie zuletzt zerbrachen und dadurch unbrauchbar geworden waren.
lG Thomas
