Bronzezeitliche Höhensiedlung

Begonnen von Schuhnagel 2, 14. Dezember 2023, 16:15:53

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Schuhnagel 2

Eigentlich habe ich meine Prospektion dort längst abgeschlossen, die Funde abgegeben und die Fundumstände ausführlich beschrieben. Das Amt hat das Fundmaterial und meine Angaben so weit wie möglich wissenschaftlich und
literarisch verarbeitet.

Aber so richtig fertig wird man mit solchen Fundgebieten wohl nie. Kürzlich habe ich bei einem Kontrollgang drei Scherben aufgelesen, die einen schönen Querschnitt durch die Keramikvarietät bieten: Grobkeramik, Leiste mit Fingertupfern und Feinkeramik.

Mit auf der bronzezeitlichen Abfallhalde unter der Felswand lag das feuergerötete Sandsteinplättchen. Es symbolisiert gewissermassen Spuren im Zusammenhang mit der Siedlung, die ich nicht gesehen, nicht beachtet oder zurückgehalten habe, um mich nicht lächerlich zu machen. Das werde ich wohl nachholen müssen, selbst auf die Gefahr hin, mit 50Kg Stein auf dem Amt anzurücken. Kommt der Esel nicht zum Berg, kommt der Berg zum Esel.

Viele Grüsse

Ulrich

hargo

#1
Es geht mir ähnlich.
Man glaubt halt, den bisherigen Befunden noch weitere Erkenntnisse hinzufügen zu können.
Noch ein Jahr der Nachforschung und noch ein weiteres...!  Wo soll das jemals enden....

Jedenfalls sollte man nicht bis zu seinem Lebensende mit der Fundmeldung warten und auch Zwischenergebnisse an das (sicherlich immer interessierte), jeweilige Amt für Bodendenkmalpflege senden ;  )

Du hast also alles richtig gemacht!

mfg

Schuhnagel 2

Sicher, das Interesse der Denkmalpflege ist vorhanden. Und das geht so weit, dass ich manchmal einen gewissen Neid spüre, weil die staatlich bezahlten Archäologen an Direktiven gebunden sind und kaum die Möglichkeit haben, irgendwo in den Bergen herumzustreifen und Prospektion zu betreiben.
Ich meinerseits muss mich damit abfinden, dass meine Fundstellen nicht unbedingt Aktionen der Fachleute auslösen, so lange sie nicht vom Bagger bedroht werden. Und das werden sie in meinem Gebiet auf absehbare Zeit nicht.

Neue Funde, auch wenn sie keine neuen Erkenntnisse bringen, können immerhin verhindern, dass die Angelegenheit in Vergessenheit gerät. Damit steigt die Chance, dass die Fundstelle irgend einmal in einem weiträumig angelegten Projekt Unterschlupf findet.

Viele Grüsse

Ulrich