Guten Tag Euch allen,
heute mal etwas ungewöhnliches aus dem Vorland der Pyrenäen, meiner zweiten Heimat im Süden :
Wie ihr wißt, bin ich schon seit bald 12 Jahren hier im Süden mit der Sonde und natürlich auch den Augen unterwegs, mit Genehmigung der Grundeigentümer und Kenntnis der regionalen Archäologie.
Für die überaus zahlreichen Funde aus unserem Tal haben wir seit langem ein kleines Museum im Rathaus eingerichtet, inzwischen sind es fünf Vitrinen. Einmal im Jahr, im Spätherbst haben auch die Winzer mehr Zeit, stellen wir bei einer Abendveranstaltung die neuesten Funde und die Ergebnisse unserer Arbeit zu den älteren Funden vor. Eingeladen sind alle Grundeigentümer, aber auch alle anderen Interessierten im Tal.
Wir sind gerade dabei, unsere neueste Vitrine einzurichten, dabei kam mir ein Gedanke :
Die Winzer sehen mich oft in ihren Weingärten bei der Prospektion und manchmal entsteht auch ein Schwätzchen, zum Beispiel zu neueren Funden. So auch schon vor längerem mit Monsieur Cassignol, altersmäßig mir noch um Jahre voraus. Er betrachtete die neuen Funde aus seinem Weingarten, einige römischen Scherben, und bedeutete mir dann, ich möge doch mal bei ihm zu Hause vorbeikommen, er wolle mir etwas zeigen. Und das war dann ein ganzer Eimer mit überwiegend schönen römischen Scherben, aber zum Beispiel auch ein Bleimodel zur Herstellung einer Gussform für eine frühmittelalterliche Schnalle und vieles andere mehr. Der Inhalt des Eimers, den er uns schenkte, beschäftigt uns nun schon seit langem. Ich zeige Euch hier mal ein paar Fotos.
Bei Überlegungen zur Gestaltung einer neuen Vitrine kam mir dann der Gedanke : Warum nicht eine Etage dem Eimer des Monsieur Cassignol widmen, fast alles ausgesucht schöne und bestimmt auch interessante römische Scherben ! Die genauen Fundorte sind zwar nicht bekannt, aber die betroffenen Weingärten sehr wohl. Uns so werden wir es dann auch machen, in der Landessprache unter der Überschrift "Le seau de Monsieur Cassignol".
Vielleicht hat ja der eine oder andere von Euch Gedanken zu bestimmten Stücken, ich selbst erkenne einige Fragmente römischer Öllämpchen, manche sogar noch mit der Öffnung für den Docht.
Mit vielen Grüßen
St. Subrie