Pyrit als wertvoller Goldlieferant

Begonnen von geoexploration, 20. September 2011, 20:32:56

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geoexploration

Pyrit als wertvoller Goldlieferant.

Welcher dieser Pyrite liefert das meiste Gold?


Auf beiden Fotos (unterschiedlich belichtet) sind zu sehen:

Obere Reihe (von links nach rechts, die ersten 2 Minerale links)   Arsenpyrit FeAsS
Obere Reihe (von rechts nach links, oben ganz rechts 1 Mineral)  Pyrit FeS2
Untere Reihe:  (2 Minerale)  Chalkopyrit CuFeS2   auf Quartz
   
Geo

FlyingTim

#1
Hallo Geo!

Ein Quiz!!

Also ich würde erstmal tippen das unten in den beiden Chalkopyritstücken das wenigste Gold enthalten ist. Da denk ich ehr an Kupfer.





Gruß Tim

FlyingTim

#2
Eigentlich hätte ich optisch ehr gedacht daß oben rechts das der Arsenkies ist?

Die Golderze die ich bis jetzt gesehen habe sahen im unverwitterten Zustand irgendwie immer sehr hell/silbern aus.

In Jilove im Museum steht eine Stufe die 1000g/t Erz enthalten soll, da sah der Pyrit auch so hell aus.

Bin trotzdem für den Arsenopyrit, kann ja sein es gibt beides in so heller Version und die 2 Stufen sind nur schon angewittert.

Bei mir heißt das bis jetzt alles irgendwie Pyrit  :-D


Gruß Tim






Wie kann man Pyrit eigentlich von Arsenopyrit unterscheiden?? Bis jetzt dachte ich da eigentlich an die Farbe ?!



Gruß Tim

geoexploration

#3
Ja FlyingTim,

der Arsenopyrit ist in der Tat der wichtigste Goldlieferant für den Goldminer;  die Goldgehalte sind manchmal gewaltig.  Ja, es kommt immer wieder vor, dass 3-5 Oz pro geföderter Tonne, in diesen Erzkörper enthalten sind.  Im Durchschnitt sind es aber 1 Oz/per t.
Die Farbe des Arsenopyrit,  fällt recht unterschiedlich aus,  von silberweiß, stahlgrau, dunkel oder bunt anlaufend.  Das hängt entscheidend davon ab, ob die Mine absolut trocken ist, dann sehen diese Erze ziemlich silberweiss aus. Aber Minenstandorte in Regengebieten bringen nur dunkelfarbigen und angelaufenes Arsenopyrit-Erz hervor.  Die von mir zum Arsenopyrit eingestellten Fotos, stammt von einer Mine, in der es ziemlich "feucht" hergeht.

Der Chalkopyrit ist selbstverständlich in erster Linie ein Kupfermineral; von der Farbe ist er goldgelb; bringt aber für den Miner auch eine Menge Gold mit; das auch meistens als "Freigold" mit daher kommt; je mehr an Gold übrigens, wenn in der entsprechenden Erzader, reichlich Quartz mit vorkommt.  Dann betragen die aurferen Anteile bis zu 45 g/Au per t. Im Durchschnitt sind es aber lediglich 14 g/t an Au.

Der Pyrit fällt von der Farbe normalerweise etwas Goldgelb aus, besonders dunkel wird er, wenn er an hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird.  Das von mir abgebildete Expemplar  (in der obersten Reihe ganz rechts aussen)  stammt von der Mine, wo es vielleicht in 7 Jahren, nur mal ein paar Stunden regnet. Die Goldgehalte betragen im Schnitt 3 g/ per t.  In diesem Fall äusserst interessant, da die "erbohrten" Reserveberechnungen besagen, dass da 85.000 t von diesem Erz förderbar sind.

Die angegeben Goldgehalte werden allerdings nur erreicht, wenn das entsprechende Erz, massiv-pur auftritt.  Also pyritische Anhaftungen an Gesteinen, die aufgrund feiner Risse im Gestein entstanden sind, also Mini-Äderchen mit wenigen Millimetern an Stärke, sind was den Bergbau anbetrifft völlig uninteressant.  Bei uns betragen solche Erzadern, von 30 cm bis 4 m Breite, mit einer Mächtigkeit bis gut und gerne 8 m und manchmal bis zu 500 m Länge.  

Gruss

Geo


FlyingTim

Hallo Geo!

Danke für die infos, in so einem Überblick hab ich mir das schon immer mal gewünscht.

Da fällt mir immer wieder der kleine Ort Goldisthal bei uns ein. Dort wurde ein Pumpspeicherwerk gebaut.
Für die Maschinenkaverne tief im Berg mußte reichlich Material aus dem Berg gesprengt werden. Dieser "Abraum" besteht zu einem großen Teil aus Golderzen. Denke auch das es Arsenopyrit ist. Jedenfalls enthält es reichlich Gold und auch Silber, man findet auch Brocken von über dezimeter "Gangbreite". Das restliche Gestein scheint wie imprägniert damit zu sein.

Die komplette Vorstaumauer ist aus Golderzbrocken aufgeschüttet  :-D Da das Erz an der Luft ja so verwittert schimmert die ganze Staumauer etwas in bunten, bräunlichen Farben. Bei solchen Großprojekten frage ich mich da manchmal ob man nicht vielleicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe hätte schlagen können  :kopfkratz:



Gruß Tim

FlyingTim

Wenn der frische Arsenkies aus der Tiefe dann irgendwann mal total an der Oberfläche verwittert, entsteht dann daraus eigentlich auch Roteisenstein?? Oder entsteht der aus anderen "Primärerzen"   :kopfkratz:    
Auf lange Zeiträume gesehen, wie bei der Gebirgsabtragung und der dabei resultierenden Oberflächenverwitterung.