Sondeln in Deutschland ohne Genehmigung ??

Begonnen von lexis04, 12. Mai 2009, 10:24:15

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fafnir

Sorry, dachte hier gehts um den Schutz des archäologischen Erbes...  :kopfkratz:

insurgent

Zitat von: fafnir in 09. Juni 2009, 16:29:23
Sorry, dachte hier gehts um den Schutz des archäologischen Erbes...  :kopfkratz:

Nein, hier geht es um Sondengänger und wie Sie mit dem archäologischen Erbe richtig umgehen.

Nicht wie der Baggerfahrer es machen soll, oder der Landwirt oder oder oder

Wenn wir wieder anfangen alle anderen Punkte mit anzusprechen dreht es sich wieder im Kreis
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Der Wikinger

Da nur wenige was dazu gesagt haben, werde ich mal die Frage wiederholen:

Welche Punkte findet man nun problematisch, und warum ?


Art. 3
Zur Bewahrung des archäologischen Erbes und um die wissenschaftliche Bedeutung archäologischer Forschungsarbeit zu gewährleisten, verpflichtet sich jede Vertragspartei:
i) Verfahren zur Genehmigung und Überwachung von Ausgrabungen und sonstigen archäologischen Tätigkeiten so anzuwenden,
a) dass jede unerlaubte Ausgrabung oder Beseitigung von Elementen des archäologischen Erbes verhindert wird;
b) dass archäologische Ausgrabungen und Erkundungen in wissenschaftlicher Weise und mit der Massgabe vorgenommen werden,
- dass soweit möglich zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden angewandt werden;
- dass die Elemente des archäologischen Erbes nicht freigelegt werden oder während oder nach der Ausgrabung freigelegt bleiben, ohne dass für ihre sachgemässe Bewahrung, Erhaltung und Behandlung Vorkehrungen getroffen worden sind;
ii) sicherzustellen, dass Ausgrabungen und andere möglicherweise zerstörende technische Verfahren nur von fachlich geeigneten, besonders ermächtigten Personen durchgeführt werden;
iii) den Einsatz von Metalldetektoren und anderen Suchgeräten oder von Verfahren für archäologische Forschungsarbeiten von einer vorherigen Sondergenehmigung abhängig zu machen, soweit das innerstaatliche Recht des Staates dies vorsieht.

jupppo

Leider schweigt sich die Detektorhändler und Vereinsfraktion zu der Frage wieder einmal aus...

[ironie]Hauptsache eine Lobby in Berlin gründen und die große Gefahr Malta Konvention abwenden  :cop:[/ironie]

fafnir

Zitat von: insurgent in 09. Juni 2009, 16:58:27
Zitat von: fafnir in 09. Juni 2009, 16:29:23
Sorry, dachte hier gehts um den Schutz des archäologischen Erbes...  :kopfkratz:

Nein, hier geht es um Sondengänger und wie Sie mit dem archäologischen Erbe richtig umgehen.

Nicht wie der Baggerfahrer es machen soll, oder der Landwirt oder oder oder

Wenn wir wieder anfangen alle anderen Punkte mit anzusprechen dreht es sich wieder im Kreis

Ich denke halt, dass ich mich als Sondengänger nicht richtig verhalte, wenn ich solche Themen schulterzuckend ignoriere.  :frech:  :zwinker:

Nevermore

Zitat von: Archaeos in 09. Juni 2009, 12:43:58
Mal Hand aufs Herz: Wie viel Prozent der Sondengänger sind genehmigungsfähig oder werden es sein? Wie viel Prozent wollen sich eine fachliche Kompetenz aneignen (wie in der Konvention verlangt) und sind gewillt, sich den Auflagen einer Genehmigung zu unterwerfen? Der Prozentsatz dürfte meinen Einschätzungen zufolge nicht über 20 % liegen. Was sollen die anderen 80 % tun? Meine antwort: das Hobby an den Nagel hängen, das Suchgerät zur Elektronikmüllentsorgung tragen oder es einem archäologischen Grabungsdienst schenken :frech:  

Gesetzt den Fall, dass die Konvention in Deinem Sinne umgesetzt wird (was ich nicht glaube): Es wird kaum einer seinen Detektor verschenken oder im Müll entsorgen. Die Leute werden fleissig weiter suchen, und weil sie ja nicht gezielt nach BD suchen, bleibt, wie jetzt, maximal eine OWi. Es sei denn, der Gesetzgeber erlässt ein generelles Verbot für MD. Das aber wird wohl kaum geschehen. Indem Du und Deinesgleichen sich also auf die SG als "Hauptstörer des archäologischen Erbes" eingeschossen habt, was schon bei oberflächlicher Betrachtung lächerlich ist, forciert ihr das Gegenteil dessen, was dem Denkmalschutz dient. Täusche ich mich, oder geht es Dir um Deinen persönlichen Rachefeldzug gegen jene, welche Dir mit besseren Argumenten als Du sie hast in den letzten Jahren begegnet sind?

Objektiv bist Du jedenfalls nicht.


Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: Merowech in 09. Juni 2009, 16:22:59
Und das alles unter dem Mantel der Verschwiegenheit - wo Geld fließt hat man gefälligst die Schnauze zu halten - könnte man fast meinen gehört zu haben.

Das war, ist und bleibt auch so. Dem Wortlaut nach und mit den Interpretationen die die Konvention von Malta zulässt, erfüllt die BRD ja schon weitgehend den Vertrag. Aber auch wenn kräftig umgesetzt wird - an Deinem Satz ändert sich nichts.


Gruss Micha
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Nevermore

Zitat von: fafnir in 09. Juni 2009, 16:29:23
Sorry, dachte hier gehts um den Schutz des archäologischen Erbes...  :kopfkratz:

Hallo pfiffiger Fafnir,

es geht hier (einigen) nicht um Denkmalschutz, sondern darum, den SG

1. die Hauptschuld an der Zerstörung archäologischer Denkmale zuzuschreiben
         und dabei zu verschweigen, dass gezielte Raubgräberei an eingetragenen BD, Flurzerstörung durch Bau- und Forstwirtschaft etc. einen ungleich grösseren Schaden anrichten

2. den Status, den einige durch Zusammenarbeit erwirkt haben, zu schützen, zeitgleich aber für alle anderen SG die Hürden so hoch zu setzen, dass es bestenfalls zu einem Aussterben des "Hobby SG" kommt

3. Walters Vorhaben so zu diskreditieren, dass der "gemeine SG" die Aussichtslosigkeit erkennt und sich gar nicht erst beteiligt.


Aber es gibt auch andere, denen sollte man zuhören.


Gruss Micha
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nertus

Zitat von: Nevermore in 09. Juni 2009, 19:00:42
Gesetzt den Fall, dass die Konvention in Deinem Sinne umgesetzt wird (was ich nicht glaube): Es wird kaum einer seinen Detektor verschenken oder im Müll entsorgen. Die Leute werden fleissig weiter suchen, und weil sie ja nicht gezielt nach BD suchen, bleibt, wie jetzt, maximal eine OWi. Es sei denn, der Gesetzgeber erlässt ein generelles Verbot für MD. Das aber wird wohl kaum geschehen. Indem Du und Deinesgleichen sich also auf die SG als "Hauptstörer des archäologischen Erbes" eingeschossen habt, was schon bei oberflächlicher Betrachtung lächerlich ist, forciert ihr das Gegenteil dessen, was dem Denkmalschutz dient. Täusche ich mich, oder geht es Dir um Deinen persönlichen Rachefeldzug gegen jene, welche Dir mit besseren Argumenten als Du sie hast in den letzten Jahren begegnet sind?

Objektiv bist Du jedenfalls nicht.


Micha

  :button: Dicker Pinn mit roter Lampe...!!!

Auch wenn es hier (wie eigentlich "immer") um Unterstellungen oder Vorwürfe geht,
so habe ich doch schon lange nichts realistischeres und einleuchtenderes mehr gelesen.

Ich habe mit Nevermore eigentlich erst gar nicht angefangen zu diskutieren
und auch ehrlich gesagt nicht alles gründlich gelesen, aber das war ein Volltreffer dem ich mich leider anschließen muss.

LG ax

Nevermore

Zitat von: Der Wikinger in 09. Juni 2009, 17:19:21
Da nur wenige was dazu gesagt haben, werde ich mal die Frage wiederholen:

Welche Punkte findet man nun problematisch, und warum ?


Art. 3
Zur Bewahrung des archäologischen Erbes und um die wissenschaftliche Bedeutung archäologischer Forschungsarbeit zu gewährleisten, verpflichtet sich jede Vertragspartei:
i) Verfahren zur Genehmigung und Überwachung von Ausgrabungen und sonstigen archäologischen Tätigkeiten so anzuwenden,
a) dass jede unerlaubte Ausgrabung oder Beseitigung von Elementen des archäologischen Erbes verhindert wird;
b) dass archäologische Ausgrabungen und Erkundungen in wissenschaftlicher Weise und mit der Massgabe vorgenommen werden,
- dass soweit möglich zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden angewandt werden;
- dass die Elemente des archäologischen Erbes nicht freigelegt werden oder während oder nach der Ausgrabung freigelegt bleiben, ohne dass für ihre sachgemässe Bewahrung, Erhaltung und Behandlung Vorkehrungen getroffen worden sind;
ii) sicherzustellen, dass Ausgrabungen und andere möglicherweise zerstörende technische Verfahren nur von fachlich geeigneten, besonders ermächtigten Personen durchgeführt werden;
iii) den Einsatz von Metalldetektoren und anderen Suchgeräten oder von Verfahren für archäologische Forschungsarbeiten von einer vorherigen Sondergenehmigung abhängig zu machen, soweit das innerstaatliche Recht des Staates dies vorsieht.


Daran ist nichts problematisch. Streng genommen ist das jetzt schon geltendes Recht/Vorschrift. Problematisch ist, dass wahrscheinlich der Archäologenverband darauf pochen wird, dass bei der Umsetzung ein generelles Detektorverbot gesetzlich festgelegt wird, und nicht, wie heute, die gezielte Suche nach BD genehmigungspflichtig ist. Ob das überhaupt möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Aber mit einer Lobby und Vernunftargumenten kann man blossem Aktionismus oder populistischer Stimmungsmache entgegenwirken.

Die Grünen haben, wenn ich das recht erinnere, am 27.05.09 den Antrag auf baldige Umsetzung gestellt. Da wird noch einige Zeit (Jahre) vergehen, bis da mal konkrete Umsetzungsvorschläge auf dem Tisch liegen. Ob die dann durchgewunken werden, ist zu bezweifeln (gibt ja einige Lobbyisten, die dadurch Nachteile haben). Fakt ist, dass die SG ohne Lobby sozusagen "Freiwild" sind. Zum passenden Zeitpunkt reicht es, wenn die Archäologen ein wenig "Presse" gegen die bösen "Raubgräber" machen. Daran werden sich die Politiker profilieren wollen und zack, weg ist der SG.


Gruss Micha

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Loenne

Welches Ergebnis erwartet ihr eigentlich nach dieser endlosen "sich-im-kreis-drehenden-Diskussion"?  :kopfkratz:

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Pfälzer

ZitatWelches Ergebnis erwartet ihr eigentlich nach dieser endlosen "sich-im-kreis-drehenden-Diskussion"?

In diesem Thread bestimmt nicht mehr. Ich habe die letzte halbe Stunde versucht ihn aufzuteilen. Leider ergibt das kein vernünftiges Ergebnis, da ständig irgendwelche Beiträge alles vermischen.  :irre:

Tipp für Walter !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Eröffne doch bitte einen neuen Thread über das Thema: Malta/ La Valletta und stelle auch den deutschen Text mit rein(zumindestens die relevanten Artikel, welche auch mit unserem Hobby was zu tun haben).
Am besten kombiniert mit einer vernünftigen Umfrage. Vielleicht ergibt sich daraus wenigstens einmal, eine nachvollziehbare Diskussion.

Ich gehe dir dabei auch gerne zur Hand und lösche ohne wenn und aber, jeden Beitrag, welcher nichts mit dem Thema zu tun hat.  :-D
Jürgen

Belenos

Zitat von: Pfälzer in 09. Juni 2009, 21:02:34
ZitatWelches Ergebnis erwartet ihr eigentlich nach dieser endlosen "sich-im-kreis-drehenden-Diskussion"?

In diesem Thread bestimmt nicht mehr. Ich habe die letzte halbe Stunde versucht ihn aufzuteilen. Leider ergibt das kein vernünftiges Ergebnis, da ständig irgendwelche Beiträge alles vermischen.  :irre:

Tipp für Walter !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Eröffne doch bitte einen neuen Thread über das Thema: Malta/ La Valletta und stelle auch den deutschen Text mit rein(zumindestens die relevanten Artikel, welche auch mit unserem Hobby was zu tun haben).
Am besten kombiniert mit einer vernünftigen Umfrage. Vielleicht ergibt sich daraus wenigstens einmal, eine nachvollziehbare Diskussion.

Ich gehe dir dabei auch gerne zur Hand und lösche ohne wenn und aber, jeden Beitrag, welcher nichts mit dem Thema zu tun hat.  :-D

Hallo Jürgen,

das will ich gerne tun, wenn es mir möglich ist, heute abend.

Viele Grüße

Walter

Belenos

Moin,

hier geht es weiter, aber bitte zielgerichtet und lest Euch bitte den Eingangstext dazu genau durch, damit nicht wieder alles durcheinandergeworfen wird.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,36807.0.html

Schütti

Hallo an alle,

nach genauem Hinsehen  :glotz: diverser Berichte (einschliesslich Diesem) bin ich als Anfänger und sicherlich auch Andere genauso verunsichert oder auch nicht schlauer als vorher  :nono:.

Ich persönlich möchte also in NRW nach allem suchen was aus Metall ist, vornehmlich aus dem 1. und 2. Weltkrieg.
Natürlich würde ich Sprengstoff jeglicher Art melden und natürlich weder anfassen noch bergen.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, darf ich sondeln aber nicht graben..... :idee:

Aber jetzt mal unter uns ein bisschen tacheless.....graben tut ihr doch alle, oder wie verstehe ich das jetzt.
Was würde das Hobby sonst für einen Sinn machen... :kopfkratz:

Ich würde (hätte ich schon einen Detektor) vornehmlich in privaten und städtischen Wäldern graben. Ist das also verboten oder nicht  :belehr: :kopfkratz:

Und darf ich die Funde dann mitnehmen, ausgenommen natürlich Sprengstoffobjekte, oder nicht.
Und was sagt ihr Passanten oder sogar der Polizei, sollte die euch mal ansprechen....???

Wäre schön wenn ihr ein paar Antworten hättet.... :super:

Euer Schütti

athen

Zitat von: Schütti in 17. Juni 2009, 08:09:25
Hallo an alle,

nach genauem Hinsehen  :glotz: diverser Berichte (einschliesslich Diesem) bin ich als Anfänger und sicherlich auch Andere genauso verunsichert oder auch nicht schlauer als vorher  :nono:.

Ich persönlich möchte also in NRW nach allem suchen was aus Metall ist, vornehmlich aus dem 1. und 2. Weltkrieg.
Natürlich würde ich Sprengstoff jeglicher Art melden und natürlich weder anfassen noch bergen.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, darf ich sondeln aber nicht graben..... :idee:

Aber jetzt mal unter uns ein bisschen tacheless.....graben tut ihr doch alle, oder wie verstehe ich das jetzt.
Was würde das Hobby sonst für einen Sinn machen... :kopfkratz:

Ich würde (hätte ich schon einen Detektor) vornehmlich in privaten und städtischen Wäldern graben. Ist das also verboten oder nicht  :belehr: :kopfkratz:

Und darf ich die Funde dann mitnehmen, ausgenommen natürlich Sprengstoffobjekte, oder nicht.
Und was sagt ihr Passanten oder sogar der Polizei, sollte die euch mal ansprechen....???

Wäre schön wenn ihr ein paar Antworten hättet.... :super:

Euer Schütti

Diese Fragen wird dir die Denkmalschutzbehörde, bei der du die Genehmigung beantragst, i.d.R. ausführlich beantworten.

Nevermore

Zitat von: Schütti in 17. Juni 2009, 08:09:25
Ich persönlich möchte also in NRW nach allem suchen was aus Metall ist, vornehmlich aus dem 1. und 2. Weltkrieg.
Natürlich würde ich Sprengstoff jeglicher Art melden und natürlich weder anfassen noch bergen.

Hi Schütti. Da kommt schon das erste Problem: Wenn Du Sprengstoff findest und den KMRD anrufst, gibt es in NRW wohl automagisch eine Meldung ans Denkmalamt. Das Anfassen von Sprengmitteln wird sich kaum vermeiden lassen. Ich weiss ja nicht, wie gut Du über Kampfmittel informiert bist, aber da lauern schon Gefahren, die man schlecht abschätzen kann. Hier im Board gibt es Leute, die Dir da Näheres zu sagen können.

Zitat
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, darf ich sondeln aber nicht graben..... :idee:

Ja. Nein. Jein. Also, im Wald, würde Dir der Archäologe sagen, grundsätzlich auch nicht sondeln. Sobald Du sagst, "ich suche nach allem", nimmst Du ja zumindest in Kauf, dass Du auch BD findest. Dann wird das Suchen ohne Genehmigung schon mindestens Grauzone, eher eine OWi. Aber derjenige, der weiss was gesucht wird, bist ja Du selbst... Die Antwort " ich suche neuzeitliche Militaria" ist da vielleicht nicht die schlechteste. Im Wald kann das aber trotzdem eine OWi nach sich ziehen. So weit ich weiss, ist das aber bisher eher selten vorgekommen...

Zitat
Aber jetzt mal unter uns ein bisschen tacheless.....graben tut ihr doch alle, oder wie verstehe ich das jetzt.
Was würde das Hobby sonst für einen Sinn machen... :kopfkratz:

Ja. Einige wenige mit Genehmigung, der grössere Teil der SG ohne. Rechtlich ist das Grauzone. Der Gesetzestext gibt ein eindeutiges Sondelverbot nicht her. Die Suche nach Relikten ist aber immer genehmigungspflichtig. Es kommt also darauf an, was Du suchst.

Zitat
Ich würde (hätte ich schon einen Detektor) vornehmlich in privaten und städtischen Wäldern graben. Ist das also verboten oder nicht  :belehr: :kopfkratz:

Laut Ansicht der Archäologen: ja, verboten. Laut Landeswaldgesetz NRW ist das Betreten des Waldes (fernab der Waldwege) nicht verboten (es gibt Einschränkungen, solltest mal das Gesetz googeln und durchlesen, ist nicht so umfangreich).

Klartext: Die Gesetzeslage gibt ein reines Verbot für das, was Du möchtest, nicht her. Allerdings lässt sich mit "unvorsichtigen Einlassungen" des Suchers und dementsprechendem Willen der Ämter eine OWi basteln. Wenn Du Dich im Wald ordentlich benimmst, Deine Löcher wieder verschliesst und keinen Schaden anrichtest, dürfte das, meiner Erfahrung nach, ohne gröbere Probleme ablaufen. Der Förster wird Dich, wenn er Dich denn "erwischt", in aller Regel verjagen. Gibt aber auch welche, die interessiert sind und Tipps geben. Wichtig: Immer freundlich und höflich bleiben.

Zitat
Und darf ich die Funde dann mitnehmen, ausgenommen natürlich Sprengstoffobjekte, oder nicht.

Eigentlich schon. In NRW gibt es kein Schatzregal, aber eine Meldepflicht für Relikte. Die gehören aber trotzdem Dir. Du solltest vielleicht mal bei der Denkmalschutzbehörde vorstellig werden. In aller Regel wirst Du eine Genehmigung bekommen - für gestörte Flächen, also Acker, Spielplatz etc. Das Wort "Wald" brauchst Du dort nicht erwähnen, das machen die dann wahrscheinlich schon; leider wohl nicht in dem Kontext, in dem Du es gern hören möchtest. 

Zitat
Und was sagt ihr Passanten oder sogar der Polizei, sollte die euch mal ansprechen....???

Von Passanten bin ich schon öfter angesprochen worden. Da erkläre ich viel, beantworte alle Fragen etc. Polizei hat mich noch nicht angesprochen, aber wahrscheinlich würde ich mich da nicht viel anders verhalten.

Alles in Allem sind Deine Fragen konkret nicht zu beantworten. Die auf diese Frage anwendbaren Gesetze sprechen nicht explizit den SG an, lassen sich somit, je nach "ideologischer Einstellung", in verschiedene Richtungen auslegen. Wenn man eine Genehmigung bekommen kann, sollte man sich vielleicht auch eine besorgen. Kann ja nicht schaden. Für den Wald wirst Du aber keine bekommen.

Ich selbst suche mehr im Wald als auf Freiflächen, weil es bei uns wenige Freiflächen gibt. Das Risiko, dass da mal "Ärger" ansteht, nehme ich in Kauf. Bis jetzt habe ich aber keine schlechten Erfahrungen gemacht. Hoffe das hilft Dir ein wenig weiter.

lg Micha



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Lojoer

Hallo Schütti,
die verworrenen Gesetzesauslegung von Nevermore spiegelt nicht die Auffassung vieler sich hier im Forum befindeten Sucher wieder, sondern ist seine ganz persönliche und konstruierte Auslegung.

Ich empfehle Dir dringend eine Genehmigung bei der Denkmalschutzbehörde zu beantragen.
Gruß Jörg

Der Wikinger


Ich frage mich, wie man nur die Regelungen so verschieden interprätieren kann ?  :kopfkratz:

Loenne

Wenn ich mich recht entsinne, gibt es sehr viele verschiedene christliche Glaubensrichtungen, die alle ein und die selbe Bibel als Grundlage haben, aber sie völlig unterschiedlich interpretieren. Warum sollte das hier anders sein?  :zwinker:

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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arriba

Zitat von: Der Wikinger in 17. Juni 2009, 19:00:05

Ich frage mich, wie man nur die Regelungen so verschieden interprätieren kann ?  :kopfkratz:

Bei uns ist es schön einfach ne´Steen? Jeder mit der dänischen Staatsbürgerschaft darf in DK sondeln. Es besteht Meldepflicht und man muß nur den Landbesitzer um Erlaubniß bitten  :-) Neulich hatte ich das klitzekleine Problem das ich nicht-dänische Freunde mit zum sondeln haben wollte. Rief den Archie in DK an und fragte ihn ob das ginge. Kein Problem, meinte er, du bleibst halt bei ihnen und bist der Boss. Da war ich natürlich höchst erfreut, was mir aber ausserordentlich gut gefiel, war die weitervermittlung seiner Worte .....  :engel:  

:winke: Rikke  

LITHOS

Zitat von: arriba in 17. Juni 2009, 19:19:50
...du bleibst halt bei ihnen und bist der Boss. Da war ich natürlich höchst erfreut, was mir aber ausserordentlich gut gefiel, war die weitervermittlung seiner Worte .....  :engel:

Kann ich bestätigen... :friede:

:zwinker:

Der Wikinger

 :narr: Das glaube ich dir, dass du das genossen hast !  :super:

Tja, und bei uns gibts ja eigentlich nichts zu diskutieren, da sind Regeln ja ganz eindeutig.
Wenn trotzdem Zweifel entsteht, kann man ja immer fragen.

:winke:

Schütti

Besten Dank an alle für die Antworten  :super:

Vor allem an Nevermore  :winke: mit den sehr ausführlichen Antworten.
Ich werde dann einfach mal bei der Denkmalschutzbehörde anrufen, mal sehen was die so sagen  :belehr:.

Ansonsten noch mal zwei allgemeine Fragen: In welchen Tiefenbereich sind allgemein Militaria aus dem 1. und 2. WK
zu finden und gibt´s hier irgendein Sondler aus dem Ruhrgebiet, ich komme aus Hattingen.

Bis dann

Schütti

Zollhund

Zitat von: Schütti in 18. Juni 2009, 10:04:53


Ansonsten noch mal zwei allgemeine Fragen: In welchen Tiefenbereich sind allgemein Militaria aus dem 1. und 2. WK
zu finden


Liegt in allen Tiefen. Schützengräben sind bekanntlich Mannshoch. Weggeworfene Munition und Waffen liegen teilweise nur Zentimeter unter der Oberfläche.

Mir persönlich wäre es zu Heikel nach WK II zwei Schrott zu suchen. Besonders als Anfänger ohne Erfahrung im Kampfmittelbereich.  :meld:

Nevermore

Zitat von: Loenne in 17. Juni 2009, 19:18:40
Wenn ich mich recht entsinne, gibt es sehr viele verschiedene christliche Glaubensrichtungen, die alle ein und die selbe Bibel als Grundlage haben, aber sie völlig unterschiedlich interpretieren. Warum sollte das hier anders sein?  :zwinker:

Gruß
Michael

Stimmt, jetzt fällt mir das auch auf: stellenweise nimmt die Auslegung der Archäologen religiöse Züge an....  :smoke:


@ Schütti Hier findest Du noch einige Informationen über die Rechtslage zum Sondeln. Das ist, meiner Meinung nach, die objektivste Darstellung des Sachverhaltes, die man im Netz finden kann.


lg Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Pfälzer

ZitatIch werde dann einfach mal bei der Denkmalschutzbehörde anrufen, mal sehen was die so sagen 

Das ist die absolut beste Idee.  :super:

Jürgen

Loenne

Zitat von: Nevermore in 18. Juni 2009, 12:27:47
Stimmt, jetzt fällt mir das auch auf: stellenweise nimmt die Auslegung der Archäologen religiöse Züge an....  :smoke:

Warum sollten die das anders machen, als einige Sondengänger?  :zwinker: :winke:
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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Archaeos

Zitat von: Nevermore in 18. Juni 2009, 12:27:47
Stimmt, jetzt fällt mir das auch auf: stellenweise nimmt die Auslegung der Archäologen religiöse Züge an....  :smoke:
Diese Anschuldigungen kommen mir bekannt vor: Auf französischen Foren werden Archäologen regelmässig als Ayatollahs beschimpft. :irre:
Zitat von: Nevermore in 18. Juni 2009, 12:27:47
@ Schütti Hier findest Du noch einige Informationen über die Rechtslage zum Sondeln. Das ist, meiner Meinung nach, die objektivste Darstellung des Sachverhaltes, die man im Netz finden kann.
Es gibt wesentlich schlechtere Darstellungen, diese hier ist aber nur einseitig.
Besser wäre die Darstellung eines Archäologen, der als Sammler/Sondler angefangen hat. Ausser mir kenne ich etliche Archäologen deren Laufbahn als Sondengänger/Sammler begonnen hat.

Lojoer

Hallo Nevermore
Thorsten Straub schreibt selbst in seiner Einführung zur Rechtlage
"Ich bin kein Jurist. Dies ist keine Rechtsberatung, sondern lediglich eine Darlegung meiner privaten Rechtsauffassung. Jegliche Gewährleistung ist ausgeschlossen."
Und das nennst Du dann
"Informationen über die Rechtslage zum Sondeln. Das ist, meiner Meinung nach, die objektivste Darstellung des Sachverhaltes, die man im Netz finden kann."
Wenn ich Sätze von Dir lese wie : "Die Gesetzeslage gibt ein reines Verbot für das, was Du möchtest, nicht her." Was ist denn um Gottes Willen ein "reines Verbot" und gibt es dann auch ein unreines  :nono:
Oder "Allerdings lässt sich mit "unvorsichtigen Einlassungen" des Suchers und dementsprechendem Willen der Ämter eine OWi basteln." Wenn ein Sucher unvorsichtige Einlassungen vornimmt (ich gehe davon aus Du meinst seine OWi gesteht), da liegt eine OWi (die man nicht basteln kann) vor.  :nono:

Gruß Jörg