Sondeln in Deutschland ohne Genehmigung ??

Begonnen von lexis04, 12. Mai 2009, 10:24:15

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nertus

Hi Jörg,
einige tun das doch...!!!
(Auch wenn man die 100% Regelkonformen Sucher an zwei, drei  Händen abzählen kann)

Ich habe mir das "bekehren" abgewöhnt. (Ist auch nicht nötig)
Man kann es nur anbieten, vorleben und lautstark begrüßen. (So wie auch du es praktizierst)
Eigentlich ist es auch gar nicht diskutabel weil es mehr eine Legens- bzw. Gewissenseinstellung ist.

Ich war jetzt schon lange nicht mehr hier im Sucherforum. Und noch viel, viel länger nicht mehr
im Digs-Forum. Geändert hast sich nichts. (Mich wundert es, dass hieraus niemand zu lernen scheint)
Ein Statement der Forenbetreiber ganz oben links kann man machen, doch den Rest muss man sich
entwickeln lassen. Hier wird viel diskutiert über Dinge auf die man dann aber keinen Einfluss nimmt.

So, jetzt gehe ich was suchen, damit ich was zum melden habe...

@ Jörg: Kannst du mir mal deine Mobilnummer per PN senden?
(Habe schon bei deinem Burgfräulein letzte Woche angerufen)

LG ax

Lojoer

Hallo nertus,
ansich kann man sagen, dass sich zumindestens bei uns eine ganze Menge zum Besseren geändert hat. Nun ja, mit den unverbesserlichen muss man halt leben. Die haben dann halt Pech gehabt, denn sie verpassen eine Menge.
Gruß Jörg

stratocaster

Zitat von: Lojoer in 14. Mai 2009, 13:36:42
Hallo nertus,
ansich kann man sagen, dass sich zumindestens bei uns eine ganze Menge zum Besseren geändert hat. Nun ja, mit den unverbesserlichen muss man halt leben. Die haben dann halt Pech gehabt, denn sie verpassen eine Menge.
Gruß Jörg

Bei der Gelegenheit möchte ich der Fairness halber nur hinzufügen,
dass es auch unverbesserliche Archäologen im örtlichen Umfeld von verantwortungsvollen Sondlern gibt.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nevermore

Zitat von: Loenne in 14. Mai 2009, 09:59:25
Dein Problem ist Deine Sichtweise. Du setzt immer vorraus, dass alles was in der Erde liegt Dir gehört. Dem ist aber nun mal rechtlich in vielen Bundesländern nicht so. Und aus moralischer Sicht schon gar nicht.

Du möchtest Dir zunächst mal ein wenig Grundwissen zur Genealogie der Moral, der Wertigkeit derselben und der Definition anlesen. Und wenn Du dann schon bei Wikipedia bist: da steht sicherlich auch etwas zum Konstruktivismus. Das sind Grundlagen die mindestens verstanden sein wollen, um größtmögliche Objektivität in Themen, die die Gesellschaft betreffen, zu erlangen. Ich will Dir nicht meine Welt erklären, erklär Du mir nicht Deine. Objektivität ist das Zauberwort. Moral ist wandelbar und kein statisches a priori. Haben die Engländer keine Moral, weil die das anders sehen als Du und eine handvoll Archäologen? Haben die Muslime keine, weil es dort die Blutrache gibt? Oder einfach nur die "falsche", hm? Es ist sowohl moralisch (in der breiten Masse) als auch rechtlich statthaft, gefundene Gegenstände behalten zu dürfen, wenn kein rechtlicher Anspruch des Eigentümers mehr ansteht. Das ist gesellschaftlicher Konsens. Deshalb zieht natürlich auch Dein kurz gedachtes Fahrrad-Beispiel nicht. Das hat nämlich noch einen Eigentümer. Was im Boden liegt, gehört dem Volk. Das Volk aber besitzt es nicht, weil es nicht gefunden wurde. Der Finder wird für seine Mühe belohnt = Finderlohn oder Eigentumsrecht, wenn das Volk es nicht will (den Dachdeckerhammer z.B., den ich fand). Was das Volk behalten sollte, entscheidet das Amt (dafür haben die studiert) = Vorkaufsrecht. An welcher Stelle habe ich nun geschrieben, dass die Gegenstände dem Volk sozusagen "gestohlen" werden sollen? Das aber ist, was stattfindet! Es wird dem Volk vorenthalten. Der Umkehrschluss, nämlich eine Änderung der Regeln und Gesetze, ist Inhalt dieser Diskussion.

Zitat
Wenn man Deine Vorstellungen umsetzen würde, würde das bedeuten, dass tausende von "Wilden" durch die Wälder streifen und alles umgraben, was nicht niet- und nagelfast ist. Ich sehe schon die organisierten Busreisen in keltische "Verdachtswälder" mit anschließender gemeinsamen Vorstellung beim LDA und die Schlange vor dem Kassenschalter zum Auszahlen der "Prämien". Wem soll damit gedient sein? Dem Kulturgut? Unserer Gesellschaft? Deiner Gier?  Den Archäologen? Die Archies sind schon heute nur noch mit Notgrabungen beschäftigt und selbst da reicht das Personal nicht. Wer soll die Funde alle restaurieren, bestimmen, auswerten, archivieren?

In "keltischen Verdachtswäldern"? Wenn die Archäologen vermuten, es hätten sich dort Kelten aufgehalten, dann prospektiert man (oder lässt prospektieren). Hat man den Nachweis, wird das zum BD. Suche verboten. Natürlich kann man jetzt die ganze Republik unter "Keltenanwesenheitsgeneralverdacht" stellen. Kann ich mir denken, dass das den Archäologen gefallen würde. Wenn kein Verdacht besteht und ich finde keltische Gegenstände = Meldung, BD, Suche verboten. Wo ist das Problem, das zu verzweifelt zu konstruieren versuchst?

Zitat
Nochmals, beschäftige Dich erst mal ausgiebig mit der Materie und dann sehen wir weiter.

Genau genommen tue ich das ja gerade. Allerdings hat mir noch keiner ein Argument nennen können, das die Sinnhaftigkeit der geltenden Regeln (Schatzregal etc.) untermauert. Und wenn euch das nicht gelingt, wo soll ich mich denn informieren?

Bei meiner Variante geht niemand leer aus. Das Volk hat gefüllte Museen, die Archäologen und Restauratoren viel zu tun, der Finder wird belohnt. Und, last but not least: die Sachen werden gefunden und vor weiterer Zerstörung gerettet.

Bei Deiner Variante gibt es Raubgräber, zubetonierte Relikte, Fundunterschlagung, ungleiches Recht für alle etc.

Und dann geht das so mit dem Diskutieren: Ich sage was, Du sagst, dann wieder ich usw. Aber da muss man auch was sagen, was zur Lösung des Problems beiträgt. Nu sach doch wat.

Grüßle
Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: nobody in 14. Mai 2009, 10:47:38
Ich glaube man sieht an dieser Diskussion mal wieder, wie wichtig ein deutschlandweite einheitliche Sondengängerregelung ist.
Jeder weiß wann wie wo was zu tun ist und kann sich danach richten (Ob man das dann macht ist eine andere Sache)
Jeder Teenie weiß sofort wie man einen Führerschein bekommt und geht dann zur Fahrschule. Die Regel des Straßenverkehrs lehrt man da.
Es ist ganz einfach und unkompliziert. Das gleiche mit dem Angelschein.
Warum soll das nicht auch bei Sondengänger funktionieren. Voraussetzung MAN WILL UNS

Hallo Oliver. Volle Zustimmung! Das ist die logische Lösung aller Probleme. Ich habe aber das Gefühl, dass manche hier gar nicht nach einer Lösung suchen, sondern ziemlich egoistisch ihren Status verteidigen....
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

insurgent

Zitat von: Nevermore in 14. Mai 2009, 13:48:58

Zitat
Nochmals, beschäftige Dich erst mal ausgiebig mit der Materie und dann sehen wir weiter.

Genau genommen tue ich das ja gerade. Allerdings hat mir noch keiner ein Argument nennen können, das die Sinnhaftigkeit der geltenden Regeln (Schatzregal etc.) untermauert. Und wenn euch das nicht gelingt, wo soll ich mich denn informieren?


Was soll das eigentlich. Du hast Deine feste Meinung und versucht mit fadenscheinigen Argumenten, ohne Hintergrundwissen, diese zu untermauern.

Arbeite mit den Archäologen zusammen und lerne, dann wirst Du verstehen warum viele Dinge so sind.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Nevermore

Zitat von: Lojoer in 14. Mai 2009, 11:12:07
Und vorausgesetzt wir sind bereit entsprechende Regeln zu akzeptieren

"Wir" sind bereit, entsprechende Regeln zu akzeptieren. Die Regeln müssen aber den Kriterien der Vernunft genügen. Im Moment genügen sie den Kriterien der Archäologen.


lg
Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Lojoer

Hallo Strato,
Zitat von: stratocaster in 14. Mai 2009, 13:43:47
Bei der Gelegenheit möchte ich der Fairness halber nur hinzufügen,
dass es auch unverbesserliche Archäologen im örtlichen Umfeld von verantwortungsvollen Sondlern gibt.
hast natürlich recht, solche Genossen kenne ich auch. Aber auch dort war es mir schon möglich Überzeugungsarbeit zu leisten.

Hallo Micha,
Zitat von: Nevermore in 14. Mai 2009, 14:04:04
"Wir" sind bereit, entsprechende Regeln zu akzeptieren. Die Regeln müssen aber den Kriterien der Vernunft genügen. Im Moment genügen sie den Kriterien der Archäologen.
Welcher Vernunft???? Deiner??? Oder der Vernunft der archäologischen Forschung????
Der Archäologe kann doch wohl nur Regeln akzeptieren, die mit seiner Arbeit in Einklang zu bringen sind. Wenn jemand Außenstehender in meine berufliche Tätigkeit eingreift, so bin auch ich nur bereit dies zu akzeptieren, wenn ich selbst nicht behintert werde.
Bei einem Großteil der Sondengänger steht die objektbezogene Suche eindeutig im Vordergrund. Die Intention des Archäologen ist jedoch vorrangig der Befund, z.T. natürlich auch die Analyse des Fundes selbst.
Nehmen wir z.B. das Schlachtfeld Harzhorn, welche Aussagen wären hier noch möglich gewesen, wenn hier Hinz und Kunz frei mit der Sonde hätte suchen können????

Gruß Jörg

Nevermore

Zitat von: Lojoer in 14. Mai 2009, 14:36:51

Welcher Vernunft???? Deiner??? Oder der Vernunft der archäologischen Forschung????

Hi Jörg. Nein, nicht meiner. Der Vernunft. Dazu betrachtet man den Ist-Stand. Der ist katastrophal. Dann eruiert man den, für die Gegebenheiten maximal möglichen, Ideal-Stand und sucht nach Wegen der Realisierung.

Exkurs: Natürlich wäre der (überzogen konstruierte) Idealzustand der, dass

1. Kein Mensch sich für Relikte interessiert, aber alle in Museen laufen und Geld bezahlen
2. Auf jedem Baugrundstück prospektiert werden muss und bei Befund das Grundstück in den Besitz des Denkmalamtes übergeht
3. Die Telefonnummer des Denkmalamtes den Spaziergängern bekannter ist, als die der Feuerwehr
4. Kein Mensch sich für Relikte interessiert, aber alle in Museen laufen und Geld bezahlen
5. Alternativ zu Punkt 1. und Punkt 4. : Keine Museen, aber unbegrenzt Steuergelder

Das aber ist natürlich Blödsinn. Die Fakten sind anders. Und ich verstehe, wenn Involvierte das bedauern. Aber sie sind anders. Und die gesetzlichen Regelungen sind nicht darauf ausgerichtet, den Zustand zu verbessern = Unvernunft. Ist das so schwer zu begreifen? Für Konflikte, und die bestehen ja hier, braucht man Lösungen, die den geringsten Schaden nach sich ziehen. Wenn jeder auf seinem "Recht" beharrt, dann bleibt es wie es ist oder verschlimmert sich noch. Das kann sich niemand wünschen. Hier habe ich das Gefühl, dass die Wünschbarkeit Einzelner oder getrennter Gruppen den Ton im Disput diktiert, nicht die Suche nach einer Lösung. Ihr könnt euch aber lange Wünschen, was ihr gern hättet - bekommen werdet ihr es nicht. Was für ein Gesetz sollte euch dabei helfen? Detektorverbot in Deutschland? Na,. das klappt schon bei Drogen nicht, und die sind zudem moralpflichtig. Ihr wisst, was Kompromisse sind? Problemlösungen? Offensichtlich haben einige von euch da Schwierigkeiten. Die stampfen mit dem Fuss auf und wünschen sich was. Und wenn sie nicht mehr weiter wissen, wird ad hominem "diskutiert" (da wird man dann "blutiger Anfänger" und mit dieser Feststellung erübrigt sich dann zeitgleich die Widerlegung von Argumenten?).

Die Motivation der Archäologen wurde von Silex ja sehr schön dargestellt. Das ist auch absolut nachvollziehbar. Aber die Interessen der SG verschwinden dadurch nicht, so wünschbar das auch für die Archäologen sein mag.

Zitat
Der Archäologe kann doch wohl nur Regeln akzeptieren, die mit seiner Arbeit in Einklang zu bringen sind. Wenn jemand Außenstehender in meine berufliche Tätigkeit eingreift, so bin auch ich nur bereit dies zu akzeptieren, wenn ich selbst nicht behintert werde.

Na fein. Wenn Du also eine Lösung anbieten kannst, die praktikabel ist, dann würde ich die gerne lesen. Wie also bekommt man das Schatzregal so installiert, dass der Allgemeinheit und den Archäologen kein Nachteil entsteht? Wie bekommt man Genehmigungen so restriktiv (SG nur auf Spielplätzen), dass den Archäologen kein Nachteil entsteht, der SG sich aber trotzdem daran hält? Wie überredet man SG, Funde nicht zu unterschlagen (vor allen Dingen in Schatzregal-Ländern)? Das beantworten, dann sind wir schon weiter. Und wenn wir da weiter sind, dann habe ich noch ein paar Fragen...

Zitat
Bei einem Großteil der Sondengänger steht die objektbezogene Suche eindeutig im Vordergrund. Die Intention des Archäologen ist jedoch vorrangig der Befund, z.T. natürlich auch die Analyse des Fundes selbst.
Nehmen wir z.B. das Schlachtfeld Harzhorn, welche Aussagen wären hier noch möglich gewesen, wenn hier Hinz und Kunz frei mit der Sonde hätte suchen können????

Zustimmung! Lösung? Ich habe Lösungen genannt, die dazu geführt hätten, dass die Hipposandale nicht erst nach 8 Jahren gemeldet würde und Harzhorn weitgehend unangetastet den Archäologen überlassen worden wäre. Deine Lösung?

Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

jupppo



Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum Ihr tatsächlich noch weiter über so ein substanzloses Geschwafel diskutiert.
Es kommt mir ein wenig so vor als würde meine Tochter mit mir über Quantenmechanik diskutieren und mich vor dem drohenden Weltuntergang aufgrund schwarzer Löcher warnen, weil Sie das gerade im Fernsehen gesehen hat.
Meine Vernuft sagt mir, dass ich nevermore einfach weiterreden lasse, solange nicht wieder falsche Informationen an hilfesuchende Neulinge rausgegeben werde. Was die Vernuft dazu sagt weiss ich nicht, ist mir aber auch egal.

Loenne

Zitat von: Nevermore in 14. Mai 2009, 15:40:23Ihr könnt euch aber lange Wünschen, was ihr gern hättet - bekommen werdet ihr es nicht.

Und genau über diesen Satz solltest Du mal in aller Ruhe nachdenken und ihn danach auch beherzigen!  :super:

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

fafnir

So substanzlos finde ich das "Geschwafel" gar nicht. Sind schon ein paar vernünftige Fragestellungen dabei - auch wenn sie nicht so angenehm zu beantworten sind.  :friede:

Nevermore

Zitat von: jupppo in 14. Mai 2009, 15:58:31

Meine Vernuft sagt mir, dass ich nevermore einfach weiterreden lasse, solange nicht wieder falsche Informationen an hilfesuchende Neulinge rausgegeben werde.

Ach. Welche waren das denn? Dass man für die Suche auf dem Acker oder im Wald keine Genehmigung braucht? Das ist keine falsche Information (je nach BL natürlich, habe ich auch geschrieben). Eure Auslegung der Gesetze legt das nahe, aber das Gesetz gibt das nicht her. Steht hier.

Zitat
Was die Vernuft dazu sagt weiss ich nicht, ist mir aber auch egal.

Ja, das habe ich auch schon gemerkt.


Grüße
Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: Loenne in 14. Mai 2009, 16:04:21
Zitat von: Nevermore in 14. Mai 2009, 15:40:23Ihr könnt euch aber lange Wünschen, was ihr gern hättet - bekommen werdet ihr es nicht.

Und genau über diesen Satz solltest Du mal in aller Ruhe nachdenken und ihn danach auch beherzigen!  :super:


Wieso? Euren Aussagen zufolge scheren die echten Raubgräber sich einen Dreck darum. Die haben nämlich was sie sich wünschen. Was ich mir wünsche? Keine Raubgräber mehr. Hast Recht, bekomme ich nicht. Was ich mir wünsche? Fairness. Hast Recht, bekomme ich nicht.

Fazit: Ich schreibe über Mißstände die die Allgemeinheit schädigen und schlage Lösungen vor - Du schreibst, dass sich nichts ändern wird und fühlst Dich dann auch noch auf der richtigen Seite? Bist Du ein Raubgräber? Langsam habe ich diesen Verdacht.....


Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Loenne

Nun wird es zu flach Nevermore.  :nono: Weiterhin gute Besserung in jeder Hinsicht!

Gruß
Michael
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Nevermore

Zitat von: Loenne in 14. Mai 2009, 17:13:54
Nun wird es zu flach Nevermore.  :nono: Weiterhin gute Besserung in jeder Hinsicht!


Na was? Ich schreibe mir hier einen Wolf und liefere Argumente (auf die hier vehement nicht eingegangen wird?!), Du schreibst "Ätsch, gibt's aber nicht" obwohl die aktuelle Regelung in vielen BL eine Katastrophe für die Archäologen ist, und wunderst Dich dann, dass ich "flach" werde?

Komisch ist auch, dass genau die, die sich so vehement nicht äussern und nichts Konstruktives beitragen diejenigen sind, die sich bei der "Lobby" DIGS engagieren... Naja, für mich ist nicht die Zahl derer, die mich hier kritisieren und meine Argumente ignorieren und die Fragen nicht beantworten relevant. Für mich sind eher die, die sich hier nicht äussern und im Stillen lesen interessant, weil ich die Meinung von vielen von denen nämlich schon kenne...


Grüßle
Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

DonCordoba

Naja,
ich verfolge die Diskussion jetzt von Anfang an und eigentlich wollte ich mich raushalten,
aber ich finde, nicht alles was nevermore schreibt, ist von der Hand zu weisen...

Ich komme aus einem Bundesland mit Schatzregal und bin in der glücklichen Lage, innerhalb meiner
Gemarkung quasi überall hin zu dürfen. Teilweise bekomme ich gesagt geh dorthin schau was dort geht...
Wenn ich an das Vorstellungsgespräch mit dem für mich zuständigen Archie denke, in dessen Büro die
Knochen aus den Aldi-Tüten fielen ?!

Die Verfahrensweise der Archies ist wohl bundesweit sehr verschieden, allerdings wehre ich mich auch gegen
manches Oberlehrerhafte auftreten hier.
Es gibt "Altsondler", die seit über 30 Jahren unterwegs sind, Kontaktaufnahme mit dem Amt versuchten und ignoriert wurden,
schaut mal in deren Vitrinen!

Grüße,
Michael
(der seine relevanten Funde abgibt und hofft sie vielleicht ob derer
mannighaften Vorhandenheit in den Archiven wiederzubekommen).
LEGIO I FLAVIA MARTIS

Belenos

Zitat von: Erdmuffel in 13. Mai 2009, 20:10:43
:super: Belenos Danke

Der Unterschied zwischen Felder weiter oben und Private Felder erschließt sich jetzt nicht so für mich ?!?

Es gibt ja auch Verpachtete Felder ( gehört dann der Gemeinde oder einem anderen Bauern oder so). Wobei sich die frage bei sowas ja dann an den Besitzer nicht an den Berwirtschaftetet Bauern richten müßte. Am bestennatürlich an beide.Denk ich.



Moin,

rein rechtlich ist es so, dass Du Dich an den Eigentümer wenden musst und dieser sich dann mit seinem Pächter einigen muss, ob Du auf den gepchteten Acker darft oder der Pächter dagegen ist.

In der Praxis genügt es meistens, wenn der Pächter zustimmt.

Viele Grüße

Walter

Belenos

Moin,

diese (sinnlosen) Diskussionen führen wir seit dem JAhre 2000 mit immer den gleichen Argumenten, Forderungen und gegenseitigen Vorhaltungen.

Nur - in den Foren werden keine neuen Gesetze oder einheitliche Verwaltungsvorschriften erlassen.

Es wurde hier die Frage zu Führerschein, Waffenschein und Angelschein gestellt und wie es dort zu einheitlichen Regeln kam. Verkehrsrecht und Waffenrecht sind Bundesangelegenheiten und wurden im Parlament so beschlossen. Bei beiden GEsetzen hat die Lobby der Autofahrer (z. B: ADAC) und der Sportschützen (Deutscher Schützenbund) in den Anhörungsverfahren ihre Forderungen eingebracht.

Bei Anglern und Jägern ist es nicht anders, die haben ihre Lobby und nehmen so auf die Gestaltung der Gesetze Einfluss.

Wir Sondengänger sind eben nicht fähig eine funktionierende Interessenvertretung aufzubauen, deshalb ist es schon in Ordnung, dass man unsere Interessen nicht berücksichtigt. Wir haben das grundgesetzlich verbriefte Recht Verbände zu gründen um unsere Interessen zu vertreten. Verzichten wir freiwillig auf dieses Recht müssen wir uns nicht wundern.

Viele Grüße

Walter



Lojoer

Hallo Micha,
ich gehe aufgrund Deiner Einlassungen davon aus, dass Dir eine liberale Sondengängerpraxis vorschwebt wie diese in Bayern praktiziert wird.
Istzustand Bayern:
Generelle Suche ohne amtliche Genehmigung mit Ausnahme auf Bodendenkmälern überall möglich und kein Schatzregal.
Einzige Auflage:
Die Genehmigung der Grundeigentümer muss vorliegen.
Die Funde müssen gemeldet werden.
Die Eigentumsverhältnisse liegen 50 :50 beim Grundeigentümer und Finder.
Du musst zugeben eine an sich akzeptable Lösung.
Aber was zeigt nun die Praxis????
Bayern ist das flächenmäßig größte Bundesland und dürfte auch die meisten Sondengänger besitzen.   
Trotz allem ist die Anzahl der Fundmeldungen eher gering. Woran mag das liegen????
Kann es sein, dass schon die Auflage der Abgabe einer Fundmeldung manche Sondengänger in ihrer freien Suche einschränkt?
Ja, der Mensch ist eben das schwächste Glied bei liberalen Regelungen.
Gruß Jörg

nertus

Zitat von: DonCordoba in 14. Mai 2009, 20:56:37
Es gibt "Altsondler", die seit über 30 Jahren unterwegs sind, Kontaktaufnahme mit dem Amt versuchten und ignoriert wurden...

moin,

ich selbst bin ja erst seit ca. 4 Jahren "dabei".
Aber ich habe nicht einmal 6 Wochen gebraucht um zu erkennen
das so ist wie Walter (Belenos) hier geschrieben hat.

Es ist nun einmal leider so, dass es auf die Regionale Arbeit (und Mitarbeit) ankommt.
Und hier "müssen" nun einmal die "ins Boot geholten" Sondengänger mit gutem Beispiel voran gehen.
(Und nicht nur bei den "uns duldenden Archäologen", sondern auch mit Öffentlichkeitsarbeit)

Aber hier wieder zum 1000 mal intern und ausschließlich unter sich... bring nichts...!!!

LG ax

nobody

Zitat von: nertus in 15. Mai 2009, 09:16:11
Aber hier wieder zum 1000 mal intern und ausschließlich unter sich... bring nichts...!!!


Hi Axel,
wir sind auch wieder bei dem beliebtem "MAN müßte mal..." und "WIR können und wollen.."
Ich persönlich habe die beiden MAN und WIR noch nicht getroffen, aber sie sollen sehr beschäftigt sein wenn
ich mir die Beiträge so durchlese.

Reden und jammern wurde glaube ich von den Sondengängern erfunden.
Als Handeln dran war, sind alle auf dem Acker suchen gewesen  :narr:

:winke:
Oliver


Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

Belenos

Nachtrag.

Eben lese ich im dpa Ticker, dass das vorgesehene Verbot der Paintballspiele vorerst vom Tisch ist.

Die Paintballspieler sind in einer Interessenvertretung organisiert (Pro Painball) und die haben eine Protestbriefaktion gestartet.

die G. Fograscher MdB, hat 300, der R. Grindel MdB hat 250 und der H.P.Uhl MdB hat 1200 Protestbriefe bekommen. (das sind jetzt nur die Empfänger, die das der Presse gegenüber bekannt gegeben haben)

Würden wir auch nur annähernd auf solche Werte kommen, dann hätten wir vielleicht schon eine vernüpftige bundesweite Reglung.

Wer hat sich z. B. von Euch an den Kulturstaatsminister gewand, als die Kommission der Landesarchäologen versuchte ein bundesweites Schatzregal einzuführen?


Also grabt Euch weiter ein.

Viele Grüße

Walter

nertus

Na zum Glück hast du Walter dich an unseren Kultusminister gewannt... (bezüglich Schatzregal)
Und während in Villariba noch gespült wurde...

@ Oliver:
Ja, ja ich weiß, ich weiß... so ist es bei allem was gemeinsame Vorhaben der Sondengänger betrifft.
(Das war sogar bei der DSM Gründung so... wollte jeder haben und mitmachen, aber dann...)

Ich habe auch schon hundertmal geschrieben, dass keine Gruppierung außer den Sondengängern
so unheimlich viel über sich selbst (und unter sich) erzählt.

Und so mancher Sondengänger ist aber auch auf dem Acker besser aufgehoben als am Bleistift, oder gar am Mikrofon.
So, muss mal kurz los..
LG ax

Andy


Nevermore

Zitat von: Belenos in 15. Mai 2009, 07:22:57

Nur - in den Foren werden keine neuen Gesetze oder einheitliche Verwaltungsvorschriften erlassen.

Hallo Walter. Da stimme ich Dir natürlich zu, aber man muss ja irgendwo einen Anfang machen. Dazu gehört die Diskussion (die, wie Du ja auch schon geschrieben hast, schon öfter und wahrscheinlich fundierter und umfangreicher stattgefunden als hier im Moment), deren Ergebnis eine akzeptable Formulierung der Begehrlichkeiten der SG (nicht der Archäologen!) enthalten muss, die aber archäologische Belange nicht unberücksichtigt lässt. Diese Formulierung wird dann Gegenstand einer Lobby, die dann selbstbewusst und auf Augenhöhe ihr Recht erstreitet. Im Moment sehe ich aber nur eine devote und wenig selbstbewusste Haltung den Archäologen gegenüber; die "Wortführer" der angeblichen Interessenvertretung der SG sind ja dem Lager der Archäologen schon dem Augenschein nach so nah, dass man von "Interessenvertretung der SG" gar nicht mehr sprechen kann.

Zitat
Wir Sondengänger sind eben nicht fähig eine funktionierende Interessenvertretung aufzubauen, deshalb ist es schon in Ordnung, dass man unsere Interessen nicht berücksichtigt. Wir haben das grundgesetzlich verbriefte Recht Verbände zu gründen um unsere Interessen zu vertreten. Verzichten wir freiwillig auf dieses Recht müssen wir uns nicht wundern.

100%ige Zustimmung, auch zum Rest Deiner Aussagen.

lg Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: Lojoer in 15. Mai 2009, 09:11:16
Hallo Micha,
ich gehe aufgrund Deiner Einlassungen davon aus, dass Dir eine liberale Sondengängerpraxis vorschwebt wie diese in Bayern praktiziert wird.
[...]
Trotz allem ist die Anzahl der Fundmeldungen eher gering. Woran mag das liegen????
Kann es sein, dass schon die Auflage der Abgabe einer Fundmeldung manche Sondengänger in ihrer freien Suche einschränkt?

Hi Jörg. Ja, so wie Du es beschrieben hast klingt das schon mal recht vernünftig. Hast Du zu der Anzahl der Fundmeldungen irgendeine Quelle mit Vergleichen? Ich habe, auf die Schnelle, dazu jetzt nichts gefunden. Wenn das stimmt was Du sagst, kann das aber möglicherweise an der sehr SG-feindlichen Einstellung des BLFD liegen. Dr. Sommer hat ja auch versucht, das Schatzregal in Bayern einzuführen, ist damit aber Anfang des Jahres gescheitert. Sowas trübt vielleicht das Vertrauen.


lg Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Belenos

Zitat von: Nevermore in 15. Mai 2009, 17:00:59
Zitat von: Belenos in 15. Mai 2009, 07:22:57

Nur - in den Foren werden keine neuen Gesetze oder einheitliche Verwaltungsvorschriften erlassen.

Im Moment sehe ich aber nur eine devote und wenig selbstbewusste Haltung den Archäologen gegenüber; die "Wortführer" der angeblichen Interessenvertretung der SG sind ja dem Lager der Archäologen schon dem Augenschein nach so nah, dass man von "Interessenvertretung der SG" gar nicht mehr sprechen kann.

lg Micha

Naja, DIGS ist ja wohl keine Interessenvertretung, kein Verband, keine Lobby, ja noch nicht einmal ein Verein.

Leider sieht es beim VDSH im Moment nicht besser aus.

Die Ziel dort sind:

Entkriminalisierung der Sondengänger bzw. Erleichterungen beim Genehmigungserhalt
Abschaffung der Schatzregale, als nicht mehr zeitgemäße Relikte feudalherrlicher Gesetzgebung
Einführung einer einheitlichen Entschädigungsreglung für abzugebende Funde von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung

Im Hinblick auf die Problematik der Umsetzung der Konvention von Malta muss dort noch hinzukommen:

Ausbildung aller ehrenamtlicher Sondengänger durch die Landesämter

sowie
Aufnahme in die Gemeindeunfallversicherung (wie in Hessen üblich)
Bildung einer Kommission zur Festsetzung der Entschädigungshöhe (wie im Saarland Gesetz)
Festgelegte Regeln nach denen eine NFG zu erteilen, bzw. abzulehnen ist
Einrichtung einer Lotterie zur Finanzierung der Entschädigungen

Eine Interessenvertretung hat die Aufgabe Maximalforderungen zu stellen, da man bei Minimalforderungen keinen Spielraum hat um Kompromisse eingehen zu können.

Das Problem ist immer die Legitimation des Verbandes, da (die bisherigen Erfahrungen mit DBVS; SDI usw. zeigen, dass kaum mehr als 10 - 20 Personen dem Verein beitreten) es Ziel sein muss, möglichst viele Mitglieder zu haben.

Viele Grüße

Walter

Bert

Zitat von: nobody in 14. Mai 2009, 10:47:38
die Hipposandale wurde aber erst nach 8 Jahren zur Bestimmung ins Netz gestellt. Hätte man zur Fundzeit schon Kontakte zum Amt gehabt,
wären das sicherlich anders gelaufen. Weiter würde die gezeigte Hipposandale heute noch leben, da sie jetzt nur noch aus Eisenoxyd besteht.
Der Fund ist ohne Konservierung in 8 Jahren zerfallen = Schrott

Hallo nobody,
was sind schon 8 Jahre gegen die postulierten 1500 Jahre, wenns sie dort nicht gesucht hätten ? ;-) Natürlich hätte manches schneller laufen können. aber die Alternative wäre in erster Linie gewesen, dass überhaupt nichts entdeckt worden wäre. Und die Entdeckung des Schlachtfeldes an sich ist immer noch eine sehr positive Sache, Tresor Waldboden hin oder her. Auch die Archäologen schienen mir in den Fernsehbeiträgen nicht unbedingt unglücklich zu sein, jetzt auch mal Funde aus dem Wald bergen zu müssen. 

Was ich überhaupt nicht verstehe, ist die Klage über den schlechten Erhaltungszustand der Hipposandale. Wenn es den Archäologen nicht um den Fund, sondern um den Befund geht, was für eine Rolle spielt da, in welchem Zustand die Hipposandale ist? Diese Einstellung würde ich eher bei einem Sammler erwarten, dem es um einen möglichst guten Erhaltungszustand seiner Sammlungsstücke geht, nicht aber bei den Archäologen, die den Sammlern fortwährend ihre Fixierung auf den Fund als Einzelstück vorwerfen.

Adios, Bert

Die_Buddler

 :smoke:
Moin
Diese Diskussion ist hier schon so oft geführt worden.
Bin auch einer von den nicht "zertifizierten" Sondlern.
Ich würde allerdings, wenn ich Zeit dazu hätte, an dem Lehrgang teilnehmen.
Hier in SH scheint es ja recht logisch zuzugehen.
Allerdings habe ich schlichtweg nicht die Zeit dazu.

Bin ja nun auch schon einige Jahre dabei.
Sollte ich mal frühzeitliche Sachen finden, werden die mit GPS eingemessen, auf die Topo übertragen und Datentechnisch erfasst.
Was ich übrigens mit anderen Funden auch mache( irgendwie muß sich das teure Spielzeug ja lohnen) :-)
Nerven tun allerdings die ewigen "Melder".
Ist das denn schon gemeldet?
Das ist der Grund warum ich hier keine Funde mehr poste.
Übereifrige Lehrer, die einen belehren.
Dafür bin ich zu alt, das zieht nicht mehr.
Noch mehr kotzen mich allerdings übereifrige Denunzianten an. Die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben ein Problem selber lösen konnten sondern immer den Staat (Gerichte, Polizei etc.) mit ihrem bullshit belästigen.
Der Satz eines amerikanischen Kollegen trifft es wohl sehr genau:
"Saving History"
Denn wer sonst, außer uns, rennt über freie pläne und macht kleine Löcher?
Wer holt kleine Schnallen aus der gedüngten Erde?
Ringe, Münzen, Klingen, Beschläge?
Die sind zwar erstmal in einem "Schatzregal" aber sie sind sicher!
Und wenn dann mal in ferner Zukunft die Archäologen soviel Geld haben das alles zu bergen und sie mit ihren jetpacks und antigravitationsprospektionsmobilen dahin düsen, solange gibt es uns.