Beton und Aluminium-Frage

Begonnen von Schmerlen-andy, 11. Juni 2011, 15:26:00

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Schmerlen-andy

Vielleicht ist der Betreff schlecht gewählt, aber ich habe hier grade 2 Probleme und hoffe natürlich auf Hilfe :engel:

Problem 1: Ich habe eine alte Straßenbahn-Marke aus meiner Heimatstadt gefunden, die hat keinerlei historischen Wert, aber ich würde sie dennoch gerne etwas aufhübschen. Sie ist aus Aluminium und stellenweise hat die Oberfläche Blasen geworfen und hat sich kreideweiss verfärbt. Gibt es eine Möglichkeit diese Blasen irgendwie zu mildern?

Problem 2: Irgendeinem Handwerker hat es gefallen, eine Münze bei der ich nur 19x1 als Jahreszahl lesen kann, in irgendetwas einzubetonieren. Wie kann ich den Beton wieder ab kriegen ohne die Münze zu beschädigen? Die Münze ist silberfarben, aber nicht aus echtem Silber und auch nicht magnetisch.

Zur Verfügung stehen ausser den haushaltsüblichen Mitteln ausserdem Salzsäure, Essigsäure, Amoniak, destilliertes Wasser. Kann man davon irgendwas verwenden?

Natürlich könnte ich die Münze dem sauern Regen aussetzen der alle Denkmäler langsam zerfrisst, aber das dauert mir ehrlich gesagt etwas zu lange  :narr:

mc.leahcim

Hallo Andy,
Aluminium lässt sich am besten mit Oxalsäure reinigen. 25g Öxalsäure auf 1 L Wasser. Wenn da aber schon weiße "Löcher"  hast ist es sehr schwer weil Alu dann immer wieder nachblüht. Vielleicht nach der Reinigung in Paraffn (säurefrei) Den Beton wirst du mit Oxalsäure  nicht runterbrkommrn von der Münze. Da löst sich eher die Münze auf. Hier hilft nur Mechanik. Hast du einen Dremel? Mit einer Messingbürste. Hmm ich meine so eine Scheibe. kannst du es vorsichtig probieren.

Gruß

Michael
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Schmerlen-andy

Hallo Michael,
bei meiner nächsten Bestellung meines Chemiehändlers werde ich dann diese Oxalsäure mal mitbestellen - ich weiss ja das Fragen nach den Methoden der Fundreinigung hier offenbar nicht so gerne gesehen werden (wohl aus gutem Grund nehme ich an...) aber bevor ich bestelle - gibt es noch etwas was ich mir besorgen sollte? Stichwort "rostige Hufeisen"?

Ja einen Dremel mit diversen Messing- und Stahlbüsten habe ich - vermutlich muss ich da erst mal mit nem Bohrer vorweg gehen, der Beton ist fast 5mm dick und bis ich da durch bin... Ist ja erstaunlich dass der Beton so fest an dem Metall sitzt, ich hätte gedacht man könnte es einfach "abheben".
Meine Überlegung war, das Beton kalkhaltig ist und man den Kalk mit Säure ja lösen kann, nur weiss ich nicht was mit dem Metall passiert wenn ich die Münze da rein lege :nixweiss:

steinwanderer

Moin Andy,
nimm bloß keine Salzsäure. Die reagiert so schnell, daß nach kurzer Zeit nichts mehr zu retten ist.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

mc.leahcim

Hallo Andy,
Stichwort "rostoge Hufeisen" ist wohl am besten mit Elektrolyse zu beantworten. Da müsste es hier im Forum eine Anleitung geben. Theoretisch ist mir klar wie es geht, habe es aber noch nicht gemacht. Ich glaube da braucht man NaOH = Natronlauge. Aber da schau besser selber noch mal nach weil ich halt nicht sicher bin.

Gruß

Michael
P.S. Nur in gut belüfteten Räumen, besser noch draußen. :belehr: Es ensteht Wasserstoff und Sauerstoff = Knallgas.  :hilfe3:  Da kann es reichen den Lichtschalter zu betätigen.
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Schmerlen-andy

Hallo Michael, Steinwanderer;
Also ich habe jetzt die Münze so einigermaßen vom Beton entfernen können, leider war die nicht mehr wirklich gut erhalten, das was ich freigelegt habe sah so aus als hätte das jemand als Elektrode zum Schweissen benutzt. Es war ein 10 Pfennig Stück von 1911, die Rückseite war völlig hin und oben fehlte auch ein großes Stück das nicht im Beton geblieben ist - wenigstens ist es kein großer Verlust :besorgt:

Auf Salzsäure habe ich auch verzichtet, nach längerem Einweichen in dest. Wasser scheint der Beton sich etwas angelöst zu haben so das es mit einem Skalpell dann doch noch klappte - der Dremel hat leider erst ganz zum Schluss bei den Feinheiten etwas bewirkt...

Keine Angst übrigens, das Prinzip Elektrolyse kenne ich schon aus der Schule und von meinen Versuchen mit Wasserstoffmotoren und Hybridantrieben, allerdings war da das Ziel ein anderes, nämlich die Gaserzeugung mit möglichst geringem Elektrodenverschleiss :smoke:
Bin mal gespannt wie lange das bei den heftigen Verkrustungen dauert bis man wieder was erkennen kann und wie stark meine Elektrode angegriffen wird :glotz: