Römer vom Dreck befreit...

Begonnen von Nanoflitter, 26. Januar 2015, 22:12:26

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Nanoflitter

Die Reinigung dieser Konstantinopel-Prägung, hab ich mal "mitgeschnitten". Die Münze stammt wahrscheinlich vom Balkan. Hab bei dem Sauwetter grad nix weiter vor. :-)
Gruss...


Harigast


Warlord

Schön! Aber wie hast du das so hinbekommen?
Grüße!

Nanoflitter

Danke euch, werden halt nicht immer so, kommt drauf an, was drunter ist....
Hier mal noch ein mittelmäßiges und ein schlechteres Beispiel, da ist halt die Substanz dann schlechter gewesen.
Meine Werkzeugkiste hab ich hier schon mal gezeigt.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,63691.msg395798.html#msg395798
Gruss...

Levante

Guten Morgen,

wenn das Ergebnis nur immer so überzeugend wäre.  :smoke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

stratocaster

Zitat von: Nanoflitter in 26. Januar 2015, 22:12:26
Die Reinigung dieser Konstantinopel-Prägung, hab ich mal "mitgeschnitten". Die Münze stammt wahrscheinlich vom Balkan. Hab bei dem Sauwetter grad nix weiter vor. :-)
Gruss...



Schöne Arbeit  :super:
Ist das wirklich eine Versilberung ?
Kann ich mir beim dem Kleingeld-Massenprodukt "Constantinopolis-Prägung" kaum vorstellen.  :nixweiss:

Gruß  :winke:
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und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Doch, es ist eine Beschichtung, habe ich bei diesen Münzen(Kleingeld) schon sehr oft dabei gehabt. Meist jedoch noch schlechter zu erkennen(erhalten), wie bei dieser. Kann auch heut abend noch eine Vergrösserung liefern.
Gruss...

Nanoflitter

Hier sieht man die weislichen Stellen, den silbrigen Glanz konnte ich leider nicht so einfangen, ist aber genau wie auf vielen Antoninianen, die
wohl nur sehr leicht überzogen wurden.
Gruss...

stratocaster

Das Bild überzeugt.
Das kenne ich sonst so nicht.
Liegt vielleicht auch am Boden.

Gruß  :winke:
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master-jeffrey

 :winke:
die Münze wird wahrscheinlich aus Constantinopel sein. Aber zu 100% sicher bin ich mir nicht.

Die Bilder sind, ebenso wie die Arbeit, wirklich schön geworden.  :super:

Ich vergesse meist im Eifer, die Münze reinigen zu wollen, Bilder vom Vorher zu machen.
Ich habe einmal zwei Arbeiten von mir angehängt, zwar nicht so schön dokumentiert wie deine Münze aber bei beiden konnte ich mich wenigstens dazu hinreissen, Bilder zu machen BEVOR ich angefangen hatte.

Die erste ist ein Valentinian, den ich mit Mikroskop und Nadel gereinigt habe (Bilder vom völlig fertigen Zustand habe ich aber leider ebenso vergessen, wie den Ursprungszustand.)

Die zweite ist ein Numerian, bei dem ich überzeugt war, dass dort nichts mehr zu retten war. Aus diesem Grund habe ich ihn ganz rabiat mit EDTA gereinigt.

mfg

Master-Jeffrey

master-jeffrey


Nanoflitter

Die sahen ja auch bös aus, beide! Der untere ist schon beeindruckend. Das hätte ich dem auch nicht vorher angesehen. :super:
Mir geht's übrigens mit den "Vorherbildern" genau so... :-D
Bei total versteinerten Teilen nehm ich ab und an die "Elektroliese" :-), aber da liegt Top-Ergebnis und Totalverlust sehr dicht beieinander, deshalb niemals bei Eigenfunden. Hier mal paar Elektrobeispiele. Leider keine Vorherbilder...
Gruss... 

master-jeffrey

 :winke:

Wirklich sehr gute Ergebnisse.  :super:

Von der Elektrolyse bei der Münzreinigung habe ich mich allerdings aus dem von dir bereits genannten Grund schon vor einigen Jahren abgewendet aber die einzige, mit Elektrolyse gereinigte Münze, die es in meine Sammlung geschafft hat (soweit ich mich erinnern kann) ist passenderweise die unten abgebildete.

Wenn die Struktur unter der Drecksschicht erkennbar noch intakt ist, die Schicht aber kein einheitliches Bild ergibt, dann kann man durchaus mit Elektrolyse vorgehen. Das ist aber häufig ziemlich schwierig zu erkennen und mittlerweile bin ich bei solchen Münzen, die nicht manuell gereinigt werden können, meist eher mit Natriumhydroxid dabei. Das entfernt jede Schmutz, aber auch Patinaschicht und es bleibt die bloße, mit leicht schokobrauner Patina überzogene Münze übrig. (Siehe den Crispus) - Aber nur bei Bronze/Kupfermünzen anwendbar.
Ansonsten nehme ich EDTA (häufig bei Antoninianen) oder Salzsäure (aber nur bei hochwertigen Silbermünzen.)
Am besten ist allerdings, wie man recht eindrucksvoll an deinem Eingangsposting erkennen kann, die manuelle Methode. - wenn sie denn möglich ist.

mfg

Master-Jeffrey


Nanoflitter

Wirklich schöne Münzen, ich liebe es, wenn die Buchstaben so schön rauskommen! :super:
Aber man muss schon viele, viele reinigen, bis man mal so ein Glück hat.
Hat sich hier schon gut was angesammelt, mal sehen, was noch kommt.. :-)

Gruss...

master-jeffrey

 :winke:
Weil es so schön ist und an dieser Stelle recht gut passt, anhängend einmal eine Münze, die das Ergebnis der Salzsäuremethode recht schön zeigt und von der ich sogar noch Vorher-Bilder hatte.  :-)

mfg

Master-Jeffrey

Nanoflitter

Die ist sehr schön geworden :super:, tuts da nicht auch Vitamin C? Oder was ist der Vorteil von Salzsäure? Damit(Vi.C) und Kaisernatron hab ich meine silbernen immer ganz gut rausbekommen..
Gruss...

stratocaster

Wenn ich mir die Vorher-Bilder der letzten Münze ansehe, finde ich erstaunlich, dass
sie zwar verdreckt ist aber nicht oxidiert. So kenne ich das nicht. Hängt sicher vom Boden
und vom Silbergehalt ab.
Bei der Münze hätte ich immer nur das Skalpell angesetzt.

Gruß  :winke:
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master-jeffrey

 :winke:

Zur Bodenbeschaffenheit in der die Münze gelegen hat, kann ich nichts sagen, habe ich sie leider nicht selbst gefunden. (Bisher ist mir noch kein Römer unter die Spule gekommen :( )
Aber zu den von euch präferierten Reinigungsmethoden:
Vitamin C bzw Ascorbinsäure tut es bei vielen Silbermünzen auch. Bei der hier waren die Auflagen jedoch so steinhart, dass man den Vorgang wohl hätte recht häufig wiederholen müssen, um ein adäquates Ergebnis zu erreichen, wenn überhaupt. Aus diesem Grund habe ich mich auch gegen die mechanische Reinigung mittels Skalpell oder Nadel entschieden. Man hätte solch einen hohen Druck ausüben müssen, dass die Gefahr bestand, beim Abrutschen tiefe Kratzer auf der Münze zu hinterlassen.

Salzsäure löst fast jede Auflage, sei sie auch noch so dick (naja, zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen und nur bei Münzen) bei der ersten, maximal zweiten Anwendung. - Glasgefäß nehmen, (eines, dass man nur zu diesem Zweck verwendet), einen Fingerbreit 20% Baumarktsalzsäure einfüllen,  Münze in Alufolie wickeln, reinwerfen, abwarten. ABER NUR DRAUSSEN UNTER FREIEM HIMMEL und mit genügend Abstand zugucken. Es gibt eine heftige Reaktion, am Ende ist die Salzsäure gelb, die Alufolie hat sich aufgelöst. Die Münze mit einer Pinzette rausnehmen und unter fließendem Wasser mit einer Bürste abbürsten. Fertig! Bei der Behandlung natürlich alle Sicherheitsmaßnahmen beachten beim Umgang mit Säuren.

Bis jetzt habe ich nur gute Ergebnisse mit der Methode erzielt. Allerdings ist sie nur bei hochwertigem Silber anzuwenden und vor allem, wenn andere Reinigungsmethoden nicht erfolgversprechend sind. Bei Münzen, sofern sie nicht suberat sind (wie die unten abgebildetete) des ersten und zweiten Jahrhunderts (bis Ende Adoptivkaiser) habe ich keine Bedenken. Danach würde ich andere Reinigungsmethoden bevorzugen.

mfg

Master-Jeffrey

master-jeffrey

 :winke:
Hier noch einmal eine silberne, die ich aufgrund des niedrigen Silbergehalts mit der Nadel gereinigt habe.

mfg

Master-Jeffrey

Nanoflitter

Danke für die Säuretipps, werd das mal im Hinterkopf behalten, bis ich irgendwann mal wieder eine silberne finde. :-)
Die gezeigte Suberate wäre auch mit anderen Methoden nicht besser geworden, alles was ganz war, ist ganz geblieben. :super:

Gruss...

StoneMan

Moin,

zum Eingangsposting: "Na, Hallo"   :glotz:

@ Nanoflitter, das hast Du prima hinbekommen :super:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Schalk23

Grüß Dich master-jeffrey,

Deine Ergebnisse sind super. Als ehemaliger Römersammler hatte ich auch einige Silberantoniniane zum Reinigen. Bei mir sind die mit der manuellen Methode nie so gut geworden und es waren immer Kratzer, usw. sichtbar. Seitdem mache ich eher weniger mit der Hand als mehr. Die Stücke werden bei mir nicht besser sondern schlechter ...  :heul:
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

master-jeffrey

 :winke:

Grade erst gesehen. Vielen Dank für die  :Danke2:.
Antoniniane sind auch ein Fall für sich und nicht immer einfach (außer man macht es sich einfach - wie oben mit der EDTA Lösung - aber das ist halt nur was für Münzen, bei denen man nicht mehr viel falsch machen kann).
Bei der mechanischen Reinigung ist es immer wichtig sein Arbeitsgerät (die Nadeln und das Skalpell) spitz, bzw scharf zu halten und nicht mit zuviel Druck zu arbeiten. Gerade bei den späten Antoninianen, die noch einen Hauch von Silber besitzen, ist es wirklich schwierig.
Mitunter nehme ich mir auch eine Münze vor, arbeite ein wenig daran und danach verschwindet sie wieder für Monate im Münzkasten, bis ich sie wieder hervorhole. Das feit davor, zu schnell fertig werden zu wollen und mit dieser Eile dann die Münze zu verschandeln.
Allerdings habe ich in letzter Zeit erstens wenig Zeit zur Münzreinigung und leider auch nicht mehr viel potentiell zu reinigendes Material an der Hand.

Mit bestem Gruß

Master-Jeffrey