Guten Morgen,
ich benötige für die Reinigung von Malhornware des 16./17. Jahrhunderts Wasserstoffperoxid, denn nur damit scheinen die schwarzen Verkrustungen an der Bleiglasur entfernbar zu sein. Bei Amazon habe ich mir letztens Wasserstoffperoxid 12 % bestellt, dieses bringt aber nicht wirklich viel beim Entfernend er schwarzen Oberfläche.
Nun habe ich mich etwas eingelesen und bin mehr als verunsichert, anscheinend kann man Wasserstoffperoxid 35 % oder mehr % nicht mehr als Privatperson erwerben?
Oder habt ihr Vorschläge für andere Möglichkeiten der Reinigung?
Ich werde heute Abend mal Bilder einstellen, welche mein Problem aufzeigen.
Zitat von: Levante in 24. Oktober 2016, 10:06:50
Nun habe ich mich etwas eingelesen und bin mehr als verunsichert, anscheinend kann man Wasserstoffperoxid 35 % oder mehr % nicht mehr als Privatperson erwerben?
Das scheint auch gut so zu sein!
http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_h2o2.htm
Ich habe das hier gefunden
https://www.der-hedinger.de/gh%2006201
Ob die Abgabe an Privatpersonen erlaubt ist, weiß ich aber nicht.
Gruß :winke:
Hoi Strato,
und ich hab dann unter Deinem Link auch noch das gefunden (Kapitel 7 Sicherheitsdatenblatt):
Maßnahmen zum Schutz vor Brand und Explosionen / Hinweise zum sicheren Umgang
Für anwendungsspezifische Informationen über Risikomanagementmaßnahmen muss/müssen das/die Expositionsszenario/Expositionsszenarien hinzugezogen werden. Für gute Be- und Entlüftung von Lager- und Arbeitsplatz sorgen. Wasseranschluss vorsehen. Von brennbaren Stoffen fernhalten. Übliche Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes. Achtung: Verunreinigung des Inhalts vermeiden: Keine Gegenstände in die Flasche eintauchen bzw. mit der Flasche direkt befeuchten, entnommene Lösung nicht zurück gießen. Vor Sonnenlicht und Wärme schützen. EXLPOSIONSGEFAHR !!! Achtung: Mit Produkt verunreinigte brennbare Stoffe, wie Textilien oder Papier, können sich selbst entzünden. Verunreinigte Materialien müssen sofort mit viel Wasser ausgewaschen werden. Keine produktgetränkten Putztücher o. ä. in der Hosentasche mit sich führen. – Wegen Selbstentzündungsgefahr sind solche Gegenstände in nicht brennbaren geschlossenen Abfallbehältern zu entsorgen. Aerosolbildung vermeiden. Dämpfe nicht einatmen. Der Entwicklung von Überdruck vorbeugen. Das Produkt nicht zwischen zwei Ventile einschließen. Behälter müssen über ein Entgasungsventil verfügen. Spritzen während der Handhabung vermeiden. Restmengen niemals in die Aufbewahrungsgefäße zurückgeben– Zersetzungsgefahr. Nicht zusammen mit unverträglichen Substanzen transportieren. Beim Transport in zerbrechlichen Gefäßen geeignete Überbehälter benutzen.
https://www.der-hedinger.de//content/files/content/hedinger/msds/Sicherheitsdatenblatt_GH%2006201_1.pdf
Naja, wir sind ein freies Land, kann jeder selber entscheiden was er tut........
:winke:
P.S. Hmmm, wer männlichen Geschlechtes ist und noch keine Kinder hat sollte den Satz beherzigen: Keine produktgetränkten Putztücher o. ä. in der Hosentasche mit sich führen.... Putzig, gell?
Beim Erwerb von dem Zeugs erwirbt man heutzutage u.U. noch einen Eintrag in die Liste der Terrorverdächtigen. :kopfkratz:
Ist mir nur so durch den Kopf gegangen ....
Nur nebenbei :
Ladet euch doch auch mal das Sicherheitsdatenblatt von Haarspray herunter.
"Bildung extrem hochentzuendlicher Aerosole möglich"
Oder das Benutzen der Einwegfeuerzeuge aus Kunststoff:
Da ist vor Jahren einem Schweißer mal ein Schweissspritzer in sein Feuerzeug in der Brusttasche gelangt.
Der Mann ist wegen der Verbrennungen ums Leben gekommen.
Das liegt daran, dass bei Flüssiggas das Gasvolumen 200 mal so gross ist wie das
Volumen der eingeschlossenen Flüssigkeit.
Üblicherweise ist ja in Spraydosen auch Flüssiggas, ein Propan/Butan Gemisch. Hochentzuendlich!!!
Und so weiter. Dafür gibt es ja dann auch Sicherheitsdatenblaetter.
Ob das 30%ige Wasserstoffperoxid an Privatleute abgegeben werden darf, wissen wir immer noch nicht.
Gruß :winke:
Ich habe jetzt herausbekommen wie man 12% konzentriert, sehr spannend, allerdings ist die Konzentration nur schwer zu prüfen und ab 35% kann es sich wohl selbst zur Explosion bringen, sehr spannendes Zeug. :kopfkratz:
Wasserstoffperoxid neigt dazu, in Wasser und Sauerstoff zu zerfallen. Insbesondere bei hochkonzentrierten Lösungen und bei Kontakt mit Metalloberflächen beziehungsweise der Gegenwart von Metallsalzen und Oxiden kann eine spontane Zersetzung erfolgen. Dabei wird eine Energie von 98,20 kJ/mol freigesetzt.
1 kJ entsprechen 0,239006 kcal 1 kcal erhitzt 1 ccm Wasser um ein Grad (bei ca 4 Grad C).
98 kJ erhitzen also 98 ccm.
Was ich damit sagen will. Es wird heiß! Daher ist der Verkauf meist bei 35%ig begrenzt. Danach wird es einfach heißer. :-D
Übrigens, die Wunderwaffe V1 aus dem WK2 wurde zum großen Teil mit H2O2 betrieben.
Aber mach dir keine Sorgen. Mit Schutzbrille und Handschuhen kann man sich schützen.
Seit die "Sauerlandgruppe" verhaftet wurde ist der Verkauf von H2O2 in "Verruf" gekommen. Sie hatten 100derte Liter von dem Zeug geordert und gehortet. Und schon Nagellackentferner und... (weil ich die echten Stoffnamen hier nicht schreiben will) reicht zum Bombenbau.
Schreibt dir der Chemielaborant
mc.leahcim
P.S. Der Zahnarzt arbeitet bei Zahnfleischentzündungen mit 3% igem H2O2 zur Desinfektion.
Guten Morgen,
über die entsprechende PSA brauchen wir nicht reden. 100te Liter brauche ich auch nicht, 5 Liter mit 35% würden schon reichen, da könnte ich dann mehrere Scherben gleichzeitig einlegen. Werde wohl den Niederländischen Restaurator unsere Vertrauens noch mal anschreiben und ihn um Rat fragen. :kopfkratz: