Mir ist eingefallen, dass ich ja noch was schreiben wollte:
Erst mal zu Stahl und Eisen:
Bei gehärteten Stählen (Messer usw.) kann es bereits bei Temperaturen ab ca. 200 Grad C
zu sog. Anlassvorgängen kommen, d.h. der Stahl verliert etwas Härte und wird zäher.
Das ist durchaus gewollt.
Bei stark verformten Stählen (z.B. Walzstahl) kommt es bei Temperaturen ab ca. 300 Grad C
(kann auch weniger oder mehr sein) zu sog. Rekristallisationsvorgängen, d.h. Festigkeit
und Härte ändern sich.
Ansonsten sind Temperaturen unter ca. 400 Grad C für einen Stahl, wie z.B.
für eine geschmiedete Pfeilspitze, eher unbedeutend.
Nun zu den Chloriden:
Ich bin zwar kein Chemiker, aber durch meine Berufstätigkeit weiß ich um die Gefahren durch Chlor.
Keine Ahnung, wieviel Chloride in so einer verrosteten Pfeilspitze vorhanden sind; ich persönlich würde
Glühversuche im Ofen aber unbedingt nur im Freien durchführen. Sicher ist sicher.
Freies Chlorgas bildet mit Feuchtigkeit Salzsäure und das ist sowohl für die Atemwege schlecht als
auch für technische Dinge.
Ich erinnere mich, als ich in den 80er Jahren in einem Labor gearbeitet habe und ein Kollege
aus Versehen ein größeres Stück PVC abgefackelt hatte. Dabei muss Chlorgas entstanden sein,
das sich mit der Luftfeuchtigkeit zu Salzsäure verbunden hat.
Im Laufe der folgenden Monate hatte sich dann in diesem Labor ein elektronisches Gerät
nach dem anderen verabschiedet. Der materielle Schaden war hoch.
Gruß
