brauche eure hilfe...

Begonnen von pflaume, 09. September 2007, 14:31:07

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pflaume

 :winke:
hallo kollegen,ich habe vor jahren ein paar armbrustbolzen gefunden,um sie zu konservieren habe ich sie mit klarlack  :platt: versiegelt.
tja,und nun fangen sie an aufzuplatzen und zu blättern.was kann ich tun,um sie noch zu retten????
ab ins wasser?
oder zu spät???
hat jemand ein tipp?
:kopfkratz:
grüsse
mike

pflaume


nobody

Hi Pflaume,
du mußt auf jeden Fall den Klarlack runter bekommen.
Sonst bringt das Entsalzen nichts.
Würde vorsichtig mit einer Heißluftpistole anfangen, aber nicht zu heiß machen.
Dann mit der Dratbürste den Lack abreiben. Die ganze Sache ein paar mal
wiederholen, abkühlen lassen und dann entsalzen.
Anleitungen dazu findest du hier im Bereich

:winke: nobody
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

stekemest

Tja, dass der Lack drauf ist, ist natürlich eine blöde Sache. Erstmal genauso machen wie von nobody beschrieben. Vor dem Entsalzen würde ich sie dann allerdings mit Schleifpapier bearbeiten, bis du einen einigermaßen stabilen Kern freigelegt hast. Die losen Schichten fallen so oder so ab. Anschließend entsalzen und vielleicht noch mit Tannin bestreichen.

pflaume

 :super:
Danke für die tipps,werde gleich anfangen.
hoffe es klappt,und es geht nicht zu viel substanz verloren.
grüsse
mike
werde ein foto vom ergebniss machen....
:-)

Loenne

Hallo Jungs,

seit mir nicht böse, aber mit der Heißluftpistole würde ich da auf KEINEN Fall rangehen. Die Teile werden Dir auseinanderfallen, weil in der korrodierten Schichten Spannungen sind und diese keinen Halt haben!

Die erste Frage wäre erstmal WAS für einen Lack du verwendet hast? Wenn es irgend ein 1-K Lack ist (Spraydose, Baumarkt oder sowas in der Art), dann brauchst Du die Teile nur für ein paar Tage in Aceton legen und der Lack ist weg. Da Aceton sehr leicht flüchtig ist, brauchst Du sie anschließend nur 1-2 Tage trocknen und Du hast wieder den Urzustand um sie zu entsalzen, was allerdings sehr lange dauern wird, weil die Salze mittlerweile natürlich eingetrocknet und dadurch schwer löslich sind.

Zum Glück ist kein Wachs drauf, weil Du den fast gar nicht mehr runter bekommen würdest.

Das stellt natürlich nur meine Meinung zu dem Theam dar.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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nobody

Zitat von: Loenne in 09. September 2007, 20:28:39
seit mir nicht böse, aber mit der Heißluftpistole würde ich da auf KEINEN Fall rangehen.
Die Teile werden Dir auseinanderfallen, weil in der korrodierten Schichten Spannungen sind und diese keinen Halt haben!

Hi Micha,
Ich schrieb auch "aber nicht zu heiß machen." Also nicht zum "blau anlaufen" bringen.
Ich weiß nicht, ob Aceton den gewünschten Effekt erziehlt. Aufgelöste Lackreste könnten
sich noch tiefer einlagern und das Entsalzen behindern.
Wie auch immer, das nächste mal wird es Pflaume anders machen  :idee:
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

pflaume

#7
 :winke:
allerdings,lasst die finger vom klarlack.
:nono: war echt nicht clever von mir.....
grüsse und dank
mike



Loenne

Klarlack ist schon Ok, aber nur den richtigen (Paraloid 72).  :super:

Gruß
Loenne
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c-4

Zitat von: Loenne in 09. September 2007, 22:17:08
Klarlack ist schon Ok, aber nur den richtigen (Paraloid 72).  :super:

Gruß
Loenne

Halo, wieso eigentlich soll man Paraffin nicht mehr entfernen können? Es gibt nicht einfacheres, als Paraffin zu entfernen: nämlich in warmen Terpentinersatz legen, schon löst sich das Paraffin restlos ab. Und eine Wasser-Entsalzung kann man sich bei den Teilen sparen, völlig wirkungslos. Einfach erwärmen auf 400 °C und  2 Stunden halten, weg sind die Salze. Geht im Muffel-Ofen oder über dem Grill, um es mal salopp zu sagen. Das Metall zerfällt hier gar nicht, dazu sehen die Stücke noch zu gut aus. Woher kommt bloss der  Tick mit dem Lack? Das nützt gar nix, Lack läßt Wasserdampf fröhlich ein und aus gehen....

Loenne

Hallo Olaf,

ist alles Geschmacksache. Ich habe mir live in der Retaurationswerkstatt der Archäologen angeschaut, wie gut man Wachs bei durchkorrodierten Stücken entfernen kann - nämlich gar nicht. Beim Schleifen ein einziger Schmierkram. Duch die Lösemittel ist das Wachs nur noch tiefer eingedrungen.

Das oberste Gebot der Konservierung bei den Archäologen ist, dass jede Arbeit rückgängig zu machen sein muss (reversibel). Daher wird bei (den meisten) Profis Paraloid eingesetzt, weil es sich rückstandslos wieder entfernen lässt. Natürlich ist die Oberfläche nicht vollkommen dicht (bei Wachs übrigends auch nicht).

Die besten Ergebnisse habe ich mittlerweile mit: Entsalzung ---> trocknen ----> Paraloid ----> Wachs

Der Wachs dring durch den Lack nicht in die Oberfläche ein und kann durch Wärme wieder entfernt werden. Danach den Lack runter und man hat wieder die original Oberfläche.

Man muss sich eh darüber im klaren sein, dass wir den unausweichlichen Zerfall unserer Fund nur verzögern, aber niemals verhindern können.  :heul:

Thats my way and it works.  :super:

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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c-4

Stimmt, aber wieso schleifen, wenn paraffiniert??? Es wird erst dann konserviert, sprich, Paraffin angewandt, wenn lange alle Schleifarbeiten abgeschlossen sind. Daher verstehe ich diese Vorgehensweise nicht ganz.  Und, übrigens, Paraffin hat einen Schmelzpunkt von max. 90 °C, das Entfernen ist  kein Problem. Paraloid  läßt sich, wenn tiefer eingedrungen, bei dieser Temp. nicht  entfernen.

Loenne

Hallo Olaf,

es wurde geschliffen, weil das Funde waren, die vor 10-20 Jahren konserviert wurden (unter anderem mit Wachs) und nun wieder angefangen haben "aufzublühen" (unser Eingangsthema). Diese zerstörten Schichten sollten nun erstmal mechanisch entfernt und geglättet werden, bevor eine weitere Behandlung erfolgt.

Paraloid läßt sich am besten mit geeigneten Lösemitteln entfernen und nicht mit Wärme.

Ich möchte hier aber nochmals betonen, dass jeder seine Vorlieben hat und es mit Sicherheit verschiedene gute Methoden gibt. Das was mir von einem professionellen Restaurator gesagt wurde, klang für mich jedenfalls plausibel und an Hand der gezeigten (alten) Stücke wurde es mehr als deutlich.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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)))DRAGO(((

Zitat von: Loenne in 10. September 2007, 15:31:02
Paraloid läßt sich am besten mit geeigneten Lösemitteln entfernen und nicht mit Wärme.

Gruß
Loenne

z.b mit Testbenzin.
Markus Brüche Der Kölsche Schatzsucher DAS ORIGINAL.: https://www.youtube.com/channel/UCMsNb3bLavUlEMWhqsC7udA

Ölfinger

Wenn das Paraffin tief im Rost sitzt, müßte man es doch recht einfach verdampfen können, oder?
Kerzenwachs verdampft sogar schon im Backofen. :staun: :engel:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Dogfroster

Zitat von: Ölfinger in 10. September 2007, 21:14:39
Kerzenwachs verdampft sogar schon im Backofen. :staun: :engel:

Jo aber nur wenn deine Elli net da ist, sonst verdampft schnell was anderes ;)

c-4

Das Paraffin löst sich gut in warmen Lösungsmitteln wie   verschiedenen Benzinen  und in  Chlorkohlenwasserstoffen.  Auch  gut  in aromatischen Lösungsmitteln wie Shellsol A usw.  Das Entfernen ist damit kein Problem.