Grüßt Euch,
nachdem ich immer wieder Bronze- und Kupfermünzen finde, habe ich mich etwas intensiver damit auseinander gesetzt, wie eine schonende Reinigung erfolgen könnte. Es gibt zahlreiche Vorschläge, wie solche Münzen zu reinigen sind. Aus numismatischer Sicht sollte eine Münze mit der Patina erhalten bleiben. D. h., auch die Patina sollte möglichst nicht beschädigt werden und ein abgeschmirkeltes Kupferstück ist ästhetisch und numismatisch "wertlos" und für jeden Münzsammler ein "Schreckensbild". Auch vor einer Reinigung mit Olivenöl rate ich ab. Olivenöl enthält Säuren und Fette. Eine fettige Münze lässt sich schlecht weiter reinigen und die Säuren sollen nach beendeter Reinigung auch neutralisiert werden. Mit EDTA habe ich keine Erfahrungen und kann es deshalb aus meiner Sicht nicht bewerten.
Deshalb ein von mir selbst ausprobierter Reinigungsvorschlag aus dem Handbuch zur Münzpflege, angereichert mit meine eigenen Erfahrungen.
Münzen nach Metallen trennen. Also keine Kupfer- und keine Bronzemünze zusammen in ein Reinigungsbad legen (Spannungsreihe!). Mein Vorschlag gilt für Fundmünzen und nicht für Stücke in der Erhaltung "stempelglanz" oder "polierte Platte".
Die Nummern entsprechen der Schwere der Reinigung. Je höher die Nummer, umso mehr besteht die Gefahr, dass auch die Münze darunter leidet.
1. Grundreinigung
a) Die Fundmünzen, getrennt nach Legierungen, in Aqua destillata (destilliertes Wasser) legen und einen "Schuss" Spülmittel dazu geben. Darin können die Münzen längere Zeit liegen (empfehle bis zu max. 24 Stunden).
b) Eine Münze aus dem obigen Bad nehmen und mit mittelgrobem Natron bestreuen. Unter vorsichtigem Reiben, mit wenig Druck, die Münze reinigen.
c) Die Münze gründlich unter fließendem lauwarmem Wasser spülen (mindestens 2 Minuten).
Ist immer noch Schmutz auf der Münze, kann dieser Vorgang wiederholt werden. Oftmals ist das Ergebnis nach dieser "Grundreinigung" verblüffend.
Grundsatz: Eine schlecht erhaltene Münze wird auch durch eine Reinigung nicht besser! 90 % der verschmutzte Münzen kamen aber nach dieser Grundreinigung "besser raus". Ausgenommen sind lediglich jene Stück, bei denen die Patina oder der Grünspan so weich waren, dass sie bei der Reinigung mit Natron abgetragen wurden.
2. mechanische Reinigung
Nach der Grundreinigung kann eine gezielte mechanische Reinigung erfolgen: Zwischen den Buchstaben, zwischen den waagrechten Balken eines "E", usw. Dabei kann eine Injektionsnadel aus der Apotheke hilfreich sein. Sitzt der Schmutz zwischen den erhabenen Teilen des "Bildes" leicht auf, konnte ich mit einem weichen Borstenpinsel sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Borsten entfernten einerseits den Schmutz und polierten die Patina/Münzoberfläche gleichzeitig.
Möglich ist auch eine erneute Grundreinigung, die den nun "gelockerten" Schmutz löst.
3. chemische Behandlung mit Säuren
Hier ist zu beachten, dass der Einsatz von Säuren auch stets die Münze selbst betrifft. Man sollte sich also reichlich und reiflich überlegen, ob man diese Methode einsetzen will.
a) War die in 1. und 2. beschriebene Reinigung erfolgreich, aber auf der Münze ist noch Grünspan sichtbar, sollte dieser unbedingt entfernt werden. Hier hat sich bei mir ein sehr kurzes Bad in ca. 20 %iger Essigsäure bewährt. Nach dem Herausnehmen die Münze wieder mit Natron bestreuen und vorsichtig zwischen den Fingern abreiben. Ist die Patina eh schon weg, nehme ich auch eine weiche Zahnbürste, um den Grünspan zu entfernen.
b) Grundreinigung mit zusätzlich einem Schuss Ammoniaklösung
Hier habe ich es mir zur Regel gemacht, die Münze nie länger als 10 Minuten zu "baden". Ich gehe an keine Türklingel und auch nicht ans Telefon! Meist nehme ich die Münze schon nach 5 Minuten heraus, bestreue sie mit Natron und reibe sie zwischen den Fingern. Danach wieder gründlich unter fließendem Wasser spülen und trocknen lassen. Anschließend entscheide ich, wie es weiter geht.
4. Zitronensäure
Entweder ein Bad ansetzen, möglichst niedrig anfangen, oder einen gekauften Zitronensaft nehmen und verdünnen. Jetzt geht es an die Materie der Münze und es sollte eine engmaschige Kontrolle durchgeführt werden. Jeder sollte dabei selbst etwas Erfahrung sammeln. Ich empfehle erste Versuche mit sehr schlecht erhaltenen Münzen, um sich eine eigene Dosierung und Vorgehensweise zu erarbeiten.
Münze wieder mit Natron bestreuen und zwischen den Fingern reiben; gründliche Spülung unter laufendem Wasser durchführen!
Weniger ist manchmal/meist besser!!!
Viel Spass und hoffentlich gute Erfahrungen!
Ich weis nicht, was das mit Bronzemünzen zu tun haben soll, bei Punkt "eins A" gehe ich noch mit aber der Rest ist eher was für Silber, bei Bronze und Kupfer absolut tödlich! :nono: Gruss...
Punkt 3 und 4 "Was ich mit Kupfermünzen auf keinen Fall machen sollte".
Wenn Chemie, dann EDTA oder andere Komplexbildner.