In diesem Beitrag möchte ich Ergebnisse zur Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) an Fundobjekten aus „Arsenbronze“ vorstellen und diskutieren.
Die Grundlagen der RFA zur Legierungsanalyse findet Ihr über Suchmaschinen im Internet.
Vorgeschichte:
Im Berufsleben hatte ich Zugang zu mobilen RFA-Geräten, die dort überwiegend zur Werkstoffanalyse an Stählen verwendet wurden.
Ich konnte damit RFA-Analysen an einigen meiner Fundgegenstände durchführen lassen. Bei Knöpfen oder Schnallen aus „Arsenbronze“
hatten unsere RFA-Geräte zwar immer Pb-Anteile gezeigt, aber nie Anteile von Arsen (As), siehe z.B. hier
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19273.0.htmlDerfla hatte ebenso an mehreren vergleichbaren Knöpfen RFA-Analysen durch eine andere Firma durchführen lassen,
und dort wurden As-Gehalte festgestellt.
Dies hatte mich immer beschäftigt und ich hatte daher neulich Kontakt mit einem „RFA-Spezialisten“ aufgenommen
und ihm auch 3 Objekte zur Analyse überlassen.
Problem:
Das Problem bei der RFA-Bestimmung von As ist, dass die K-Alpha-Linie von As und die L-Alpha-Linie von Pb praktisch aufeinander liegen
(fast identisches Energie-Niveau). D.h. ohne besondere „Tricks“ in der Auswertung wird die Software eines RFA-Gerätes,
das im „Stahlsektor“ eingesetzt wird, eventuelle As-Anteile immer nur als Pb anzeigen.
Erst durch den Vergleich des Energie-Peaks, der sowohl K-Alpha- von As als auch L-Alpha- von Pb entspricht
mit dem L-Beta-Peak von Pb und einem eventuellen K-Beta-Peak vom As, lassen sich As-Gehalte bestimmen !!
Mir wurde gesagt, dass mobile RFA-Geräte, die in den Bereich Archäologie verkauft werden, mit einer entsprechenden
Auswerte-Software ausgestattet sind; die Geräte, die in den Bereich „Stahl“ verkauft werden, dagegen nicht, weil
das ehrlich gesagt auch keinen Sinn macht
Anbei nun neue Analyseergebnisse von 3 Fundobjekten aus meinem Bestand
und noch die Ergebnisse von 4 Knöpfen aus dem Bestand von Derfla.
Fazit: Arsenbronzeknöpfe enthalten etwas Arsen; die typische Farbe mit der typischen geringen Korrosionsneigung
ergibt sich aber sicher aus dem Zusammenspiel aller Legierungselemente.
Gruß
