2 Stück

Begonnen von Sondenmichel, 22. Juli 2008, 17:12:05

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Sondenmichel

Hey

Die kamen beiden noch am letzten Sonntag raus.

Der große misst 3 cm und ist mein erster aus Zinn.

Der kleine (18 mm) lag in einem Loch mit einem
Bayerischen Pfennig von 1810 oder 1820.

Vorne zu erkennen: LIV  IHS  RSNSMV (oder so ähnlich, da gibt
es eindeutig zu viele Buchstaben)

Die Rückseite ist arg platt, evtl zwei stehende Figuren


Sondenmichel


ackernase

Hallo Sondenmichel  :winke:

Das auf Bild zwei ist der Erzengel Michael mit Waage. Die Waage bedeutet das er ein Seele wiegt ob sie gut oder verdorben ist.

Gruss und Gut Fund!

ackernase

Sondenmichel

Mhhh, bei mir muss eigentlich gar nicht mehr gewogen werden.

Meine einzige Chance besteht darin, dass der Engel mir aufgrund
der Namensgleichheit einen kleinen Bonus verschafft.


(Sonden)michel

ackernase

Zum Alter des guten Stückes kann ich dir leider nicht viel sagen.
Hab da aber noch ein Bild wo der Erzengel mit Waage abgebildet ist.

Gruss
ackernase

fafnir


Tuco

Hi Sondenmichel,

die Nr.2, scheint ein Benediktusanhänger zu sein :winke:

Gruß, Tuco :-)

Gratian

Anhänger einer Michaelis Bruderschaft. Diese erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und hatten viel Zulauf.

Im Kreuz (um genau zu sein in den 4 Kreuzenden) befinden sich  die Buchstaben P P F F das sind die Abkürzungen für die vier Tugenden des Ordens : Pietas (Frömmigkeit), Perseverantia (Ausdauer), Fortitudo (Stärke) und Fidelitas (Treue).

Die Umschrift lautet wohl: SIGNUM CONFRATERNITATIS S MICHAELIS ARCHANGELI = Zeichen der Bruderschaft des Hl. Erzengel Michael
Zeitstellung: Ende 18. Jahrhundert.

Michael (hebrä. Mika'el ,,Wer ist [Gott] El ?") Er ist neben Gabriel, Raphael und Uriel einer der Erzengel. Michael heißt der Engelsfürst, Hüter des Paradieses, Vertrauter Gottes, der dessen Weisungen der von ihm beschützte Kirche und den Menschen vermittelt. Als Schutzengel Israels steht er zur Rechten Gottes.

Im apokryphen Buch Henoch ist Michael als vierter von sechs Erzengeln genannt. Er steht speziell dem Volk Israel vor, das hier der ,,beste Teil der Menschen" genannt wird (WEIDINGER, Die Apokryphen, 311).
   
Als einer der vier Himmelswächter soll Michael im Osten von Gottes Thron stehen (MALA, 67).

Er ist es, der den Drachen (Satan) aus dem Himmel stürzte (Offenbarung 12,7-9).

Ein wichtiges Heiligtum Michaels befindet sich auf dem Monte Sant'Angelo in Apulien, Italien. Hier sei er am 8. Mai 495 einigen Hirten erschienen. Dieses Ereignis ließ seinen Kult auch im Abendland aufleben. 709 erschien er auch in der Normandie, Frankreich dem Bischof Autbert, der ihn in einer Vision auf einem Felsen im Atlantik erblickte. Daraufhin entwickelte sich Mont-Saint-Michel als Wallfahrtsort (SCHAUBER, 297).
Michael soll auch dem Ritter Galgano erschienen sein und ihn zum Leben in der Einsiedelei bewegt haben (12. Jh.).

Im Jahre 590 soll Michael über der damals von der Pest heimgesuchten Stadt Rom erschienen sein. Eine Bittprozession bewegte sich durch die Stadt und über dem Hadriansmonument (moles Hadriani) sah man Michael, wie er sein Schwert in die Scheide steckte. Das Hadriansmonument, Grabmal der römischen Kaiser, wird seitdem Engelsburg genannt.

Sein Gedenktag am 29. September geht bis ins 5. Jahrhundert zurück, seit 1969 werden auch die Erzengel Gabriel und Raphael an diesem Tag gefeiert. Dieser Tag ist als Michaelis wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender, er gilt als wetterbestimmend und Lostag.

Dargestellt wird Michael als Ritter in schimmernder Wehr, der den Drachen mit seiner Lanze durchbohrt sowie im Kampf mit Luzifer; auch mit einer Waage (Auf dem Anhänger deutlich zu erkennen den Schild den Michael trägt, darauf die Konturen einer Waage.), die ihn als Schützer der Gerechtigkeit ausweist.

Er behütet als Patron die katholische Kirche und die Deutschen (,,deutscher Michel") und er steht Sterbenden bei, denen er einen guten Tod beschert und ihre Armen Seelen schützt (vgl. Psychopompos). Zahlreichen Berufsgruppen steht er bei: Apotheker, Bäcker, Blei- und Zinngießer, Drechsler, Glaser, Händler, Radiomechaniker, Soldaten, Waagenmacher. Weiter schützt er als Wetterpatron vor Blitz und Unwetter und hütet die Friedhöfe.

Gelegentlich wurde die Gestalt des germanischen Gottes Tyr, auch er ein Schwertkämpfer und Schützer des Rechts, im Erzengel Michael wiederkannt.

Das andere ist in der Tat ein Benediktuspfennig mit Benediktuskreuz und -segen  der irgendwo angenagelt war. Zeig uns bitte doch die Rückseite da es dort eine große Variantenvielfalt gibt. Der Benediktuspfennig dürfte etwas älter, so 1. Hälfte des 18. Jahrunderts datieren.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Sondenmichel

Danke euch allen.

Morgen werde ich die Rückseite einstellen, aber da gibt es
nicht mehr viel zu sehen.

Wie schon geschrieben, dürfte der kleine Anhänger zusammen mit
dem Pfennig 1810 oder 1820 verloren worden sein.


Sondenmichel

Sondenmichel

So, die Rückseite:


Sondenmichel

Gratian

Von wegen nix zu erkennen: Das Gnadenbild von Ettal Maria mit Kind würde ich mal sagen....  :winke: :-D :winke:

Außerdem ist noch die Buchstabenfolge ETAL zu erkennen....
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Sondenmichel

Mhhh, sah für mich nach ein paar Unebenheiten aus. :irre:

Danke für die Infos gratian.


Sondenmichel

Gratian

Hier mal ein sehr ähnliches Stück in einer für das 18. Jahrhundert typischen Halterung. Das Bild stammt aus einem Auktionskatalog. Evtl. war Dein Stück auch einmal so gefasst und wurde nachdem die Fassung verloren ging irgendwo angenagelt (Stall,Weidezaun usw.) um dem Vieh den göttlichen Schutz zu bringen.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
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