dünner Blechanhänger

Begonnen von Robert, 10. August 2013, 13:37:40

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Robert

Servus,

hab diesen dünnen Anhänger vom Acker geholt und wüßte gerne
die Bedeutung. Leider ist die Oberfläche schon sehr mitgenommen.
19x20mm; Dicke 0,2mm.


Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

dreier

Hallo Robert,du wirst staunen,hier mein dünner Anhänger vom lezten Suchgang,(Ackerfund)mit der Lupe erkenne ich eine komplette Krippe.

Robert

Zitat von: dreier in 11. August 2013, 10:44:55
Hallo Robert,du wirst staunen,hier mein dünner Anhänger vom lezten Suchgang,(Ackerfund)mit der Lupe erkenne ich eine komplette Krippe.

Servus,

die Fundstellen sind hunderte von Kilometern voneinender entfernt,
aber die Teilchen ähneln sich wie ein Ei dem Anderen. Nur Motivunterschiede!

Danke für´s Zeigen.

Grüße aus München

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

thovalo


Das scheinen dann doch am ehesten Devotinalienanhänger zu sein!  :glotz:
Auch der gezeigte Neufund scheint eine Anbetung zu zeigen!

Den Text kann man ja auch mal mit dem Bleistift durch rubbeln.

lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Gratian

#4
Die beiden achteckigen Anhänger stammen aus Köln. Dort wurden sie für die Pilger zu den Gebeinen der heiligen Drei Könige im 17./18. Jahrhundert in Massen geprägt.
Auf die Vorderseite sieht man immer die Anbetung der Könige und auf der Rückseite meistens in sechs bis acht Zeilen (hier nur in fünf) eine Gebetsformel welche die Heiligen 3 Könige (C.M.B. Caspar Melchior Balthasar) zum Schutz und eine gute Sterbestunde anruft.

ich versuchs Mal

H. 3 K C.M.B.
BIT FVR VNS
IEZ V IN DER
STERBSTVNT
AMMEN
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

thovalo

#5
Zitat von: Gratian in 11. August 2013, 18:38:22
Die beiden achteckigen Anhänger stammen aus Köln. Dort wurden sie für die Pilger zu den Gebeinen der heiligen Drei Könige im 17./18. Jahrhundert in Massen geprägt.
Auf die Vorderseite sieht man immer die Anbetung der Könige und auf der Rückseite meistens in sechs bis acht Zeilen (hier nur in fünf) eine Gebetsformel welche die Heiligen 3 Könige (C.M.B. Caspar Melchior Balthasar) zum Schutz und eine gute Sterbestunde anruft.

ich versuchs Mal

H. 3 K C.M.B.
BIT FVR VNS
IEZ V IN DER
STERBSTVNT
AMMEN



Was für ein Kenner der Materie!  :Danke2:


Immer eine Freude durch Deine Ausführungen mit lernen zu können!

Ich selber habe solche Stücke bislang noch nie gesehen und jetzt gleich zwei davon!

Auch wenn das sicher schnell geprägte Massenware gewesen ist haben die Stücke durch Deine Ausführungen aber
auch einen ansprechenden Bezug.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Robert

#6
Zitat von: Gratian in 11. August 2013, 18:38:22
Die beiden achteckigen Anhänger stammen aus Köln. Dort wurden sie für die Pilger zu den Gebeinen der heiligen Drei Könige im 17./18. Jahrhundert in Massen geprägt.
Auf die Vorderseite sieht man immer die Anbetung der Könige und auf der Rückseite meistens in sechs bis acht Zeilen (hier nur in fünf) eine Gebetsformel welche die Heiligen 3 Könige (C.M.B. Caspar Melchior Balthasar) zum Schutz und eine gute Sterbestunde anruft.

ich versuchs Mal

H. 3 K C.M.B.
BIT FVR VNS
IEZ V IN DER
STERBSTVNT
AMMEN


Servus Gratian,

die einfach (primitiv) gefertigten Teile hatten scheinbar ein sehr großes
Verbreitungsgebiet Köln - München, erstaunlich. Nachdem das Anhängerl
schon so viele Jahre auf dem Buckel hat ist es ein Wunder, daß das dünne
0,2mm Blecherl die lange Zeit überstanden hat.
Dein Talent und Dein Wissen, soetwas zu bestimmen ist für mich einmalig.

Meinen besten Dank mit herzlichen Grüßen aus München.

Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Gratian

Da Köln einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der Neuzeit war, verwundert die Verbreitung nicht. Die Stücke wurden aus Messingblech herausgestanzt zunächst von Hand später per Walze und dann geprägt.Gleiches Herstellungsverfahren wie die Ulrichskreuze und Benediktusanhänger aus dünnem Messingblech des 17. und 18. Jahrhunderts.

Der Erhaltungszustand als Bodenfund ist in der tat oft grenzwertig, manchmal haben die aber auch eine sehr schöne Patina.

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

dreier

Hallo Gratian,auch von mir ein Danke,und deine Fachkenntnisse,Hochachtung,gut zu wissen was ich da gefunden hab.                                  M.f.G. Hermann