Garrett GTI 2500

Begonnen von thingfinder, 07. März 2003, 22:23:34

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thingfinder

Weiss jemand was über die GTI 2500 mit digitalanzeige für tiefe form und grösse ?
Sowas ist doch die ideale Sonde wo ist der Haken?
Kostet weniger als ne gut white ohne digital preis 1400 €

ARIZONA

Ich glaube den habe ich im Conradkatalog gesehen.
Wenn das der ist, den ich meine und ich mich recht erinnere, ist das ein MOTION - Gerät.
Mir persönlich ist NON-MOTION lieber.

Zeus

vergiss diese anzeige einfach ganz schnell. du kannst eine ziehlasche niemals von einem ring damit unterscheiden, auch nicht von einer münze.

Rabbit

Hallo,

habe den Thread gerade erst gesehen.

Falls noch Fragen zum GTI 2500 bestehen, will ich gerne versuchen diese zu beantworten. Suche seit 2.5 Jahren mit dem Gerät.

Gruß Rabbit

Bert

Hallo Thorsten,

wie schätzt du die Zuverlässigkeit der Tiefen- und Größenanzeige des 2500er ein? Gibt es da einen Unterschied zwischen Acker (viele kleine Metallteile) und Wald (wenige größere Teile)? Ich meine nicht die Zuordnung zu pulltab, dime, quarter etc. sondern die Anzeige über diese dunklen elliptischen Flächen in der Displaymitte.

Ich hatte den 2500er am Anfang meiner "Karriere" mal ein Wochenende zum Suchen und war von der Anzeige auf stark verschrottem Boden (innerstädtischer Bauaushub) sehr enttäuscht. Wandernde Leitwerte, springende Tiefen- und Größenanzeige, haufenweise unklare Signale. Kommt man mit mehr Erfahrung auch auf stark verschrotteten Flächen mit der Anzeige klar?

Adios und viele Grüße,
Bert

Rabbit

Hallo Bert und andere,

ich will euch gerne meine Erfahrungen schildern. Vorweg muss ich sagen, dass ich eher ein Reliktesucher als ein Münzsucher bin. D.h. ich suche eher in Arealen mit geringer Objektdichte und grabe auch Eisen aus, wenn es groß genug ist. Entsprechend gehe ich mit einer großen Spule (12.5") im Allmetallmodus mit einem recht breiten Feld. Andererseits ist  die Leitwertbestimmung für mich nicht so wichtig (und ich kann nicht so genau darüber Auskunft geben) wie für einen Ackersucher, der mit sehr vielen kleinen Objekten konfrontiert wird, nur die NE Teile will und primär einen optimalen Diskriminator braucht.


Gehen wir zunächst mal von einer hinreichend großen Distanz zwischen den Objekten aus, so 3-4 Spulendurchmesser (SDM), also einen guten Meter. Diese Bedingung ist in meinen Sucharelen (ich suche hauptsächlich Eisenteile im Wald) nahezu immer erfüllt.

Der Leitwert wird korrekt mit konstantem Wert angezeigt, es sei denn

* es handelt sich um eine großes (>= Coladose), womöglich noch unregelmäßig geformetes Eisenobjekt; dann wird es manchmal als Nichteisen angezeigt. Ist für meine Suche nicht schlimm, Objekte von Coladosengröße grabe ich ohnehin immer aus. Sind ohnehin meist aus Eisen.

* Das Objekt liegt von der Tiefe her an der Grenze der Detektierbarkeit. Irgendwann ist halt Schluss.

Eisenringe werden auch gerne mit einem zu hohen Leitwert angezeigt

Insgesamt funktioniert es aber gut. Wenn ich an einem Tag 15 Musketenkugeln finde, dann haben die alle haargenau den gleichen Leitwert. ("7" bei 0.69" Geschossen)


Tiefe und Größe werden korrekt angezeigt, sofern die Tiefe für die Objektgröße nicht zu groß ist. Dann wird gar nicht angezeigt.

Die Tiefe ist für mich meist nicht so wichtig, wenn auch mehr als auf dem Acker. Sie wird wohl mit 1 Zoll Genauigkeit angezeigt, das reicht allemal.

Als Eisensucher bin ich jedoch auf eine schnelle und präzise Größenbestimmung angewiesen, da ich nur Dinge ab einer bestimmten Größe ausgrabe. Für mich ist die Größenanzeige Gold wert. Als sie wegen eines Spulendefektes mal ausfiel, hat das Suchen sofort deutlich weniger Spaß gemacht. (Die Spule hat der Importeur umgehend ersetzt).

Natürlich gibt es Techniken ("Contouring") auch ohne Imaging die Objektgröße zu messen. Das dauert aber länger. Bei 100 Objekten am Tag macht das was aus.

Die genannten 15 Musketenkugeln haben dann alle die gleiche Größenanzeige, auch wenn sie deformiert sind.

Musketenkugel und K98 Jägerhülse haben den gleichen Leitwert, unterscheiden sich aber in der angezeigten Größe. Ich bin zuversichtlich, dass ich beide Objektarten meist auseinanderhalten kann.


Kommen wir nun zu Berts Frage. Wie schnell werden die Anzeigen unzuverlässig, wenn die Objektabstände abnehmen? Sprich, wann kommt es zu Maskierungseffekten.

Als erstes leidet die Genauigkeit der Leitwertbestimung. Denn im Gegensatz zur Tiefen- und Größenmessung erfordert sie einen Schwenk (Motion Modus) und damit mehr Platz. Beträgt der Abstand zwischen Objekten nur noch 2 Spulendurchmessern macht es keinen Spaß mehr, bei nur noch einem SDM ist entgültig der Ofen aus (Schätzwerte, nicht gemessen).  Dann kann man die Leitwertanzeige beruhigt ignorieren. Bedingt wirksame Gegenmittel: Eine kleine Spule (vor allem), Empfindlichkeit reduzieren, Spule anheben. Garrett bietet eine 4.5" Spule an, allerdings ohne Imaging (d.h. keine Tiefen- und Größenmessung). Die Münzsucher in den US Foren schwören auf die kleine Spule für verschrottete Gebiete.

Die Größenanzeige wird bei einem SDM Objektabstand und Objekten von Münzgröße wohl gerade noch funktionieren. Enger sollte es aber nicht werden.

Das Problem der Maskierungseffekte werden alle Detektoren haben, der eine vielleicht etwas früher, der andere etwas später. Zu welcher Kategorie der GTI gehört, kann ich nicht sagen. Mit der 4.5" Spule müsste es eigentlich ganz gut gehen (theoretisch - ich habe keine).


Gruß Rabbit

Bert

Hallo Thorsten,

hab dank für deine ausführliche Antwort, klingt einleuchtend. Auch wenn für mich als hauptsächlichen Ackersucher das Problem der Unterscheidung klein+oberflächlich und groß+tief nicht so akut ist, wären solche Informationen doch mitunter ganz hilfreich.

Ich hab z.B. letztes Jahr auf einem Acker ein gutes, volles Signal mit dem Advantage im Disk-Modus gehabt. Nach meiner Einschätzung hätte es entweder ein größeres Buntmetallteil (z.B. Oberteil einer Coladose) irgendwo in 10-25cm Tiefe oder eine flache Münze sein müssen.  Nach dem ersten flachen Spatenstich war das Signal weg und ein Lehmklumpen im Aushub entpuppte sich als 4-Pfünder-Kanonenkugel, die wohl gerade unter der Oberfläche gelegen hat. Vermutlich wäre beim 2500er auch keine vernünftige Leitwertbestimmung rausgekommen, aber wenigstens wären (Un)Tiefe+Größe halbwegs klar gewesen. Naja, der Kugel hat's nicht geschadet, ich frage mich nur, ob ich mal ein Randleistenbeil massakriere, weil ich die Größe des Objektes falsch eingeschätzt habe. Allerdings stellt der 2500er für mich momentan aus finanziellen Gründen keine Alternative dar. Da muss wohl erst der Hort kommen...

Adios Bert

[Bearbeitet am 21-4-2003 von Bert]

Rabbit

Hallo Bert,

zunächst: Gratulation zur Kanonenkugel! Davon kann man nie genug finden, finde ich.

Deine Antwort erinnert mich daran, dass die Größenbestimmung nicht nur für die Entscheidung über das Ausgraben, sondern auch für die Vermeidung von Beschädigungen bei der Bergung wichtig ist. Wichtiger Punkt.

Ob der GTI in deinem Fall den Leitwert richtig bestimmt hätte, vermag ich nicht zu sagen. Das Objekt war zwar groß, aber regelmäßig. Trotzdem ist es durchaus möglich, dass deine skeptische Einschätzung zutrifft.

Bei Kartätschenkugeln (25 mm Durchmesser) klappt die Leitwertbestimmung noch einwandfrei.

Viele Grüße,
Rabbit

P.S. Habe neulich eine gute Homepage von jemanden, genauer gesagt eines ehemaligen Ingenieurs der Jet Propulsion Laboratories, gefunden, der sich sehr intensiv mit seinem GTI 2500auseinandergestzt hat (viele Tests). Vielleicht ist das ja für jemanden interessant:

http://www.waynesthisandthat.com/metaldetecting.html




Indy

Prima Link !!!! :wink3:
Gruss und Gut Fund
Andreas Maaßen

* Wer Rechtschreibfehler findet,...muss sie bald zu 100% dem Land Hessen abtreten! :-) *