Vergoldeter Beschlag mit Kerbschnitt?

Begonnen von animus, 15. Dezember 2020, 19:58:24

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animus

Hallo zusammen

Zu diesem Fundstück meinte jemand das wäre ein Kerbschnitt, möglicherweise karolingisch, vielleicht ein Schwertgurtbeschlag. Was meint ihr?

Fundort: Mitte Sachsen-Anhalt, mehrphasiger Siedlungsbereich Bronzezeit bis frühe Neuzeit.

Daniel

stratocaster

Ich möchte das mit karolingisch nicht ausschließen, 
ist aber bei einem so verbogenen Stück schwer zu beurteilen.
Mag aber auch fränkisch/merowingisch sein oder salierzeitlich  :nixweiss:
Scheint aber noch recht viel Vergoldung da zu sein.

Gruß  :winke:
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animus

Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich habe das Teil mal abgezeichnet. Die rote Linie ist die Bruchkante. Der Punkt ist ein Niete.
Also wenn ich mir vorstelle, dass das Teil noch etwas weiter ging und da wo es abgebrochen ist auch noch eine Niete war, kann ich es mir von der Größe her schon als Gürtelbeschlag vorstellen.

Von der Vergoldung ist tatsächlich noch viel vorhanden. Das Teil war vorher so verkrustet, dass man kein Gold gesehen hat. Lohnt sich also auch die unscheinbaren Blechstücke näher anzusehen  :-D

Generell habe ich von der Wüstung schon einiges mit Vergoldung. Bin erst seit diesem Jahr mit der Sonde unterwegs und frage mich, ob es eher die Regel oder die Ausnahme ist auf Wüstung  vergoldete Teile zu finden?  :kopfkratz:

Wiesenläufer

Moin,

von meinen beiden Wüstungen kann ich es nicht bestätigen.
Gerade mal ein, zwei Teile die vergoldet waren.

Die sind allerdings auch Spätmittelalter bis Neuzeit.

Kommt wahrscheinlich auch auf die Gegend drauf an.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

stratocaster

Über Wüstungen kann ich nichts sagen; bei mir an der Deutschen Weinstrasse
gibt es fast nur gestörte Böden und daher überwiegend solitäre Einzelfunde.
Aber Bronzeteile oder Bronzefragmente mit Restvergoldung aus dem Spätmittelalter
oder aus der Frühneuzeit sind gar nicht so selten.
Ich habe da schon einiges gefunden, und St. Subrie in SW-Frankreich sowieso.

Gruß  :winke:
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animus

Den Fundort schätze ich als kleines, unbedeutendes Dorf ein. Für mich bedeutet das eher, das da Bauern lebten und da erwarte ich keine groß vergoldeten Sachen. Aber wahrscheinlich ist das zu einfach gedacht. Wahrscheinlich gab es auch in solchen Dörfen Leute, die etwas mehr Reichtum hatten und dies auch zur Schau stellten. Oder so kleine vergoldete Applikationen waren vielleicht garnicht so wertvoll, wie man denken würde. War ja in der Regel "nur" vergoldet und der Materialaufwand da ja eher geringer.

Daniel

Nanoflitter

Ich hab hier auch eine Dorfwüstung, vergoldete Sachen sind da nicht so selten. Gruss..