Guten Tag,
bevor ich hier in "Südwest" wieder das Herdfeuer lösche, noch ein Fund von gestern, auf einem Luzerneacker am Rande eines Nachbardorfs. Eine Applike m.E. zur Befestigung auf Leder, also wohl Gurt- oder Gürtelbeschlag, der Niet ist gut zu erkennen. Das Material eine Kupferlegierung.
Ein Vogel in Draufsicht von oben, ob nun Raubvogel oder Taube, da bin ich unsicher. Die Schauseite ist fein dekoriert von den Augen bis zu den Schwanzfedern, ich möchte zur Zeit nicht weiter reinigen, so daß manche Feinheiten nur andeutungsweise zu erkennen sind.
Die Silhouette mutet fast "modern" an, es sind eher Machart und  Dekor, die mich an eine vorneuzeitliche Entstehungszeit denken lassen. Ein schönes Stück, das Vögelchen, ich schaue es immer wieder gerne an.
Morgen wieder unterwegs in die Germania superior.
Beste Grüße
St. Subrie

PS. Habe schon bessere Fotos gemacht, zur Zeit fehlt es ein wenig an derselben.

´ömischer Beschlag ?

Gruß 

Denke ich auch.

Der könnte eventuell richtig schön werden, sieht so aus, als würde sich da noch so manche Struktur verstecken. Schönes Stück!

Servus,

auch ein Vogelbeschlag

 

Sehr schönes Stück. Gratuliere. 


mfg

Master-Jeffrey

mit römisch wäre ich mir da noch nicht so sicher



hier die mutter aller vögel..12.jhr

Zitat von: etrusker2 in 27. Februar 2013, 11:45:01
mit römisch wäre ich mir da noch nicht so sicher

Ich denke da auch an den gepilzten Zapfen.
Meine hoch- und spätmittelalterlichen Stücke mit Zapfen haben alle "keinen Pilz",
wobei mein Fundbestand natürlich nur eine kleine Stichprobe ist

Gruß 

Einstweilen Dank Euch allen, auch für die wunderschönen Vergleichsstücke, deren Ähnlichkeit zu meinem Fund  m. E. aber Zweifel zur Entstehungszeit offen läßt.
Werde morgen die Gelegenheit eines Termins mit dem Bezirksarchäologen beim Schopfe packen, vielleicht sagt er mir ja was zum Vogelbeschlag, auch wenn dieser nicht aus seinem Revier stammt.
Gruß
St. Subrie
PS : Ich finde diese typische, beschreibende Fachsprache der Archäologie (ähnlich auch der Kunstgeschichte) immer wieder faszinierend, Stratocaster. Ein "gepilzter Zapfen", genial kurz und treffend !

Schöner Fund , gratuliere

Zitat von: St. Subrie in 27. Februar 2013, 14:35:15
PS : Ich finde diese typische, beschreibende Fachsprache der Archäologie (ähnlich auch der Kunstgeschichte) immer wieder faszinierend, Stratocaster. Ein "gepilzter Zapfen", genial kurz und treffend !

Naja 
Ich weiß nicht, ob das Fachsprache oder womöglich eine eigene Wortschöpfung ist 
Mein Lieblingsausdruck (vom großen Meister der Schnallen) ist immer noch:
"Profilierte Schnalle mit geperlter Dornrast und kurzen Ecknoppen" 
Da wird einem niemand widersprechen   

Gruß 

Guten Abend,

also, beim Bezirksarchäologen kam ich nicht weiter, er hat ein vergleichbares Stück hier im Lande noch nicht gesehen, ging aber aus stilistischen Gründen vom Mittelalter aus. Etwas konkreter inzwischen ein befreundetes Profi-Ehepaar :  Ende Hoch-/Anfang Spätmittelalter, wahrscheinlich Raubvogel, am ehesten von einem Waffengurt. Und als Tüpfelchen, der Vogel wird fachmännisch gereinigt.

Gruß
St. Subrie

Zitat von: St. Subrie in 03. März 2013, 19:38:50
Und als Tüpfelchen, der Vogel wird fachmännisch gereinigt.

Da bin ich schon auf die Bilder gespannt - da steckt noch jede Menge drinnen, glaube ich!

LG Jan

Guten Tag,

komme heute nochmal auf das Vögelchen zurück, denn so wie ich mir das mit der Reinigung vorgestellt habe geht das wohl nicht. Die Restauratorin empfahl, nicht weiter als bis zum jetzigen Zustand zu reinigen ( s. Fotos), denn die Patina sei so dünn, daß man anderenfalls mit fleckigem, gescheckten Aussehen rechnen müsse. Es soll sich übrigens um einen Falken handeln. wahrscheinlich, wie schon erwähnt, vom Waffengurt.
Dann bleibt der Falke eben so wie er ist. Ich finde nicht, daß das stört.

Beste Grüße

St. Subrie