2 frühmittelalterliche silbertauschierte Beschläge

Begonnen von Bavaricum, 18. Oktober 2008, 14:53:54

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Bavaricum

Manchmal macht es auch Sinn ohne Diskriminator zu gehen. Die Teile lagen direkt an der Oberfläche, so daß ich annehme, daß ein Grab frisch angeackert wurde.

Die Stücke gehen im Fundzustand ans Landesamt und dann zum restaurieren. Ich murkse da lieber nicht rum.

Der erste und zweite Beschlag stammen vermutlich von einem Gürtelgehänge. Mehr wird man dazu erst nach der Restaurierung sagen können.

Dann kommen noch ein paar Bilder von Beifunden. Alles auf einen Radius von ca. 10 Meter verteilt.

Bei Bild 5 könnte es sich um eines Spitze eines Schwertes oder eins größerenn Messers handeln.
Bild 6 könnte ein Lanzenschuh sein; oder ganz was anders.
Bei Bild 7 und 8 bin ich mir auch nicht sicher aber es könnte auch eine Riemenzung aus Eisen sein.
Bild 9 ist eine Eisenschnalle wohl jüngeren Datums. Ich hab's trotzdem mal mitgenommen.

Das war's fürs erste.

Servus

Andreas

Bert

Sieht sehr interessant aus, halte uns bitte auf dem laufenden!

Adios, Bert

Bavaricum

Grüß Dich Bert,

das werde ich auf jeden Fall machen. Nun gegen die zwei Beschläge erst mal in die Trockenkammer, dann werden sie entsalzen und danach geht's zum Restaurator. Die Stücke sehe ich frühestens in 6 Monaten wieder, dafür restauriert.

Mich würde eure Einschätzung zu der Schnalle interessieren. Meiner Meinung nach passt die nicht zu dem Fundkomplex.

Außerdem ist mir noch völlig unklar um was es sich bei dem dreieckigen Stück handelt. Eine Idee dazu?

Servus Andreas

Nertomarus

Trockenkammer vor dem Entsalzen - was soll den das bringen, ist das nicht kontraproduktiv, Eisen soll doch nicht austrocknen. :staun:
Möge Fortuna mit euch sein!

Bavaricum

Zitat von: Nertomarus in 20. Oktober 2008, 12:06:29
Trockenkammer vor dem Entsalzen - was soll den das bringen, ist das nicht kontraproduktiv, Eisen soll doch nicht austrocknen.
Grüß Dich Nertomarus,

kontraproduktiv ist das Tocknen der Funde auf keinen Fall. Vor allem wenn sie nicht direkt entsalzt werden können.

Dazu gibt es auch einen Interessanten Artikel aus den Arbeitsblätter für Restauratoren:

Wenn Du Dich für das Thema interessierst kann ich diesen nur empfehlen.

Natriumsulfitbad zur Entsalzung von archäologischem Eisen

Servus

Andreas


Nertomarus

ähm, wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, bewirkt eine Trocknung des Fundes eine Umwandlung der Chloride in eine schlechter-lösliche Form?
Möge Fortuna mit euch sein!

Bavaricum

Eine Trockung und anschließend unsachgerechte Lagerung bewirkt dies. In einem Trockenschrank wird die Luftfeuchtigkeit unter einem gewissen Prozentsatz gehalten. Dies stoppt bzw. verzögert die Umwandlung von Chlorid  in Akaganeit. Maßgeblich dafür ist der Ausschluß von Feuchtigkeit. Ich bin leider kein Chemiker und kann es daher auch nicht besser erklären.

Wie gesagt, wenn's dich Interessiert besorg Dir den Artikel. Erstens ist er es Wert, zweitens würde das zuweitführen den ganzen Prozess hier zu beschreibe.

Servus

Andreas