Geobotanik

Begonnen von geoexploration, 25. September 2011, 18:17:40

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

geoexploration

Eigentlich bin ich derzeit stark im Stress - und hab' zu nix extra Zeit. Na ja, Mifomex hat mich mal gefragt, ob es einen bestimmten Pflanzenwuchs gibt, der speziell auf eine Goldmineralisation hinweise.  Nun ja, von Botanik selber habe ich wenig Ahnung; allerdings ist mir gut geläufig, dass zwar zum Gold direkt mir kein Pflanzentyp bekannt ist, sehr wohl aber, was Kupfer angeht. Nun, bei uns im Norden des Landes, wo es kaum regnet, ist normalerweise eh' alles in der Wüsten-Landschaft grau. Aber wehe wenn es mal einen Tag geregnet hat, was ja bekanntlich, höchstens alle paar Jahre vorkommt, dann verwandelt sich die Landschaft in ein prächtiges Farbenspiel von Kräutergewächs und Blumen. Nun ja, in 3 Wochen ist alles verdorrt - und die Landschaft wieder grau.

Bestimmt bin an der Stelle 100tere Male vorbei gefahren, aber als ich das bunte Blumenmeer gesehen habe, musste ich mich doch dort mal umsehen.....

Wo ist nun hier das Kupfer?  Ja und Gold gibts auch zu meinem Erstaunen massig.  Wer von der werten Leserschaft hat nun eine Vorstellung dazu, wo eine Mineralisation denkbar ist?

Ein Tipp:

dort gefundene Mineralien:

Kupferkies (Chalkopyrit)
Pyrit
Azurit
Malachite
Atacamite
Bornite
Arsenopyrit


Gruss

Geo

nightmare_2002

Ich hab davon auch keinen Schimmer, aber ich würd sagen, da wo das Lilane wächst?!

Grüße und gut Fund

:winke: :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

FlyingTim

Hmmm, echt ein Rätsel....

Bei uns gibt es eine bläuliche Blume, den Eisenhut. Der soll wohl vermehrt dort wachsen wo viel Eisen vorkommt.

Falls ich  mich nicht irre hab ich dieses Kraut mal vor nem Mundloch eines alten Kupferbergwerks gesehen. Zumindest stand dort ein blau/lila blühendes Gewächs, nur dort, sonst nirgends im Umkreis.

Vielleicht ist es ja bei Dir auch so daß man nach den blauen Blüten gehen kann??



Gruß Tim

nightmare_2002

Nen großes Rätsel Tim,

irgendwo hab ich was von Senfpflanzen gelesen, die erhöhte Goldwerte vorweisen? :kopfkratz:

Aber keine weiteren Infos drüber  :nixweiss:

Vielleicht hat der Geo ja plan  :zwinker:

Grüße und Gut Fund

:winke: :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

FlyingTim

Hmm, wenn ich mir das Bild noch so anschaue... Ein Gang hört ja nicht einfach am tiefsten Punkt des des Grabens auf.
Das Gelbe wächst aber nur auf einer Seite. Bei dem Blauen könnte man denken es zeichnet an manchen Stellen einen Erzgang nach der Quer zum Bachlauf verläuft.

Könnte aber auch genau anders rum sein daß nur auf der einen Hügelseite (gelb) was drinne steckt, glaub ich aber weniger.


Gruß Tim

reese

Ich weiß das zum Beispiel Hortensien blau blühen wenn genug Aluminium im Boden ist.
Vielleicht sollte man mal einen Versuch starten und in mehreren Töpfen die gleiche Pflanzenart mit verschiedenen Metallen "düngen". Also vielleicht etwas blühfreudiges, wie Azalee oder Männertreu und in die Blumenerde jeweils etwas Eisen, Alu, Kupfer und vielleicht auch Gold und Silber stecken. Und dann schauen was passiert. Wäre sicher mal interessant.

LG, Reese

Murdigger


Vielleicht ist da was drinnen bei der Sorte, (Marijuana goldenseal) mit dem Namen muß was dinnen sein. :narr:

Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

nightmare_2002

Nun lang genug geraten, der Geo wird bestimmt eine Lösung haben...  :kopfkratz:

@ Mur:  Das was du meinst macht auch solche bunten Bildchen  :narr: :narr: :frech:

:winke: :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

#8
Zitat von: nightmare_2002 in 26. September 2011, 12:37:21
Ich hab davon auch keinen Schimmer, aber ich würd sagen, da wo das Lilane wächst?!


Ja, in der Tat war es so Nightmare, genau an diesen Stellen, mit Lila-Bewuchs konnte ich aus dem oberflächigen Geröll/Gestein mehrere Kupfermineralien (siehe oben) ausmachen, an den braunen und grauen Stellen, wo kaum ein Bewuchs auszumachen war, ging ausserdem Pyrit und Arsenpyrit her; diese Stellen mögen offenbar die Pflanzen nicht, da Spuren von Acido Sulfurico und Arsen vorhanden sind; zumindest gemäss XRF-Handheld-Analyse.
Ich hatte speziell noch Detail-Fotos davon gemacht, aber leider habe ich diese Aufnahmen versehentlich gelöscht.

Zitat von: FlyingTim=topic=51925.msg321814#msg321814 date=1317033441
Hmm, wenn ich mir das Bild noch so anschaue... Ein Gang hört ja nicht einfach am tiefsten Punkt des des Grabens auf.
Das Gelbe wächst aber nur auf einer Seite. Bei dem Blauen könnte man denken es zeichnet an manchen Stellen einen Erzgang nach der Quer zum Bachlauf verläuft.
Könnte aber auch genau anders rum sein daß nur auf der einen Hügelseite (gelb) was drinne steckt,

Sehr gut beobachtet, FlyingTim: nämlich linker Hand, den Hügel hinauf, ist eine andere Vererzung also "oxidierter" Minerale auszumachen, als rechter Hand, den Hügel rauf, wo "sulfurisches" Mineral zu finden ist. (Ausser am rechten Hang in der Nähe des Graben, der braunen Stellen) Wahrscheinlich handelt es sich geologisch gesehen, um eine Kontaktzone.

Im trockenen Graben, konnte ich sogar Placergold ausmachen.

Anderes Mal, wenn ich mehr Zeit habe, komme ich wieder dort vorbei.


Geo

nightmare_2002

Dafür das es geraten war, volltreffer xD  :smoke:

:winke: :friede: :prost:

Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

mifomex


Hallo Geo und Kollegen,

es geht mir seit 2 Wochen wie Geo,...fuer nix mehr Zeit.
Habe aber eben diesen super Beitrag hier gelesen und muss sagen, dass das doch erstaunlich ist wie man den Pflanzenbewuchs auf den Mineralgehalt des Bodens deuten kann !!!...und man sieht mal wieder dass die Leute damals nicht duemmer, sondern die richtige Verbindung zur Natur hatten und diese mit viel Erfahrung und Wissen genutzt haben.
Bei Gelegenheit werd ich auch versuchen noch mehr Infos zum Thema zu bekommen.
Vielen Dank Geo,.....tolles Bild !! :super:

Gruesse :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

BeHüSa


In meinem Archiv habe ich folgende Hinweise gefunden:

Krause, H.; Pape, H.: Achten Sie auf die Giftesser - Erzanzeigende Pflanzen, in: Mineralien-Magazin, Jg. 1, Stuttgart, Kosmos- Verlag:1977, S. 114-119

Zwanziger, G.: Vergleichung der Galmeifloren Belgiens und Kärntens, in: Carinthia, Jg. 62, Klagenfurt: 1872, S. 139-141,
(Zeigerpflanze für Zink-Vorkommen)

Freise, F.: Pflanzen als Anzeichen für Erzlagerstätten. Beobachtungen aus Brasilien; in: Zeitschrift für praktische Geologie, Jg. 43, Halle: 1935, S. 109,

Glückauf!

BeHüSa

geoexploration

Nachtrag zur Geobotanik:
Na ja, ich hatte damals den Botanikern einigen Pflanzenbewuchs von diesen Berghängen mitgebracht - und siehe da, die Kollegen konnten u.a. gelbe und violete Galmeiveilchen identifizieren......
Auf der Rückreise von einer Bohrsondierung, konnte ich es dann auch nicht lassen, dort mal mit dem Kern-Bohrer den Untergrund zu sondieren.  Da der Boden nicht sonderlich hart war, gings Ruck-Zuck auf 84 m runter. Der Bohrkern per XRF-Handheld analysiert, brachte ab 30 m Bohrtiefe erstaunliche Erzgehalte zu Tage.  Cu 1.8, Zn 10.4, Ag 0.7 %.  Im Labor konnte ausserdem, umgerechnet 6 g/t Au festgestellt werden. Nun:  wieviel förderbares Erz zur Explotation vorhanden ist, müssen nun weitere Sondierbohrungen aufzeigen.

Wer hätte es gedacht.... Galmeiveilchen..... (Stiefmütterchen) als Indikator der Geobotanik. Man lernt nie aus.

Geo

geoexploration

#13
Na ja, auch diese Information war mir teilweise neu; ich will sie Euch nicht vorenthalten:  Bei der Suche nach Informationen, über das Galmei-Veilchen Viola calaminaria stiess ich auf nachfolgendes:

Es scheint, als ob es ggf. doch eventuell eine "Zeigerpflanze" für Gold geben könnte: Die Heckenkirsche lonicera confusa als Goldanzeiger und die Alpenlicht Nelke Silene suecica, Syn.: Lychnis alpina L.  als Kupfer-Indikator.   Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Phytoprospektion


Geo