Römer Frage!

Begonnen von coinwhisper, 16. September 2008, 01:00:56

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coinwhisper

mir wurde eine frage gestellt und ich musste aus unwissenheit leider passen!  :platt:

...hatten die römer ausweise oder wie erkannte man das jemand ein römer war?  :kopfkratz:

weiß das jemand!

lg

coinwhisper  :winke:

pflaume

hi, :kopfkratz: :idee: :irre: :super:
gute frage.
grüsse
mike

Daniel

Zitat von: coinwhisper in 16. September 2008, 01:00:56
... oder wie erkannte man das jemand ein römer war?  :kopfkratz:

Womöglich an der Sprache? :kopfkratz:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

coinwhisper

...ich stelle mir gerade einen entlaufenen sklaven vor, der seinem herren das geld raubt, in ein anderes land wechselt, dort vorgibt ein römer zu sein und die sprache beherrscht, wie konnte man den wohl erkennen...  :kopfkratz:

denn die meisten sklaven sprachen ja römisch...  :zwinker:

msp13

evtl. an der Grösse ? :narr:
Der Durchschnittsrömer war ja bedeutend kleiner als Germanen/Kelten .......


Sax

In den römischen Städten gab es ein Melderegister in diesen Bürgerlisten wurden die Bewohner geführt auch welchen Status man hatte, römischer Bürger, Bürger, Sklave etc.
Römische Legionäre bekamen nach Ende ihrer Dienstzeit ja auch das römische Bürgerrecht verliehen, festgehalten wurde diese Verleihung in einem Diploma, somit konnten sich diese dann auch als römische Bürger ausweisen.


Gruß Micha

coinwhisper

hört sich gut an sax!  :super:

...es macht mich zwar noch nicht ganz glücklich, aber man kann ja nicht alles auf einmal wissen... :belehr:

lg

coinwhisper  :winke:

Lojoer

Na ja,
was Sax da wiedergegeben hat ist nicht ganz richtig. Ein röm. Legionär bekam am Ende seiner Dienstzeit nicht das röm. Bürgerrecht verliehen, da er ohne die römischen Bürgerrechte gar kein Legionär gewesen wäre, sondern den Auxiliar-Truppen zugehört hätte. Legionäre bekamen ebenfalls kein Militärdiplom, sondern eine materielle Abfindung. Das Diplom (jedoch keine finanzielle Abfindung) bekamen somit lediglich die Angehörigen der Hilftruppen, die dann allerdings hier mit als Römer ausweisen konnten.
Es stellt sich somit nach wie vor die Frage, wie konnte sich der normale Römer als Römer ausweisen.
Gruß Jörg

Lojoer

Also soweit mir bekannt gab es zumindest in größeren Städten ein Geburtenregister und ein Dokument entsprechend unserem Stammbuch. In wie weit dies Ausreichte und ob dies überall der fall war??????
Gruß Jörg

coinwhisper

evtl. durften die einfachen römischen bürger die stadt rom z.b. gar nicht verlassen ohne eine GENEHMIGUNG oder handfesten grund  :narr:

an jeder zugangsstrasse roms, musste dann ein wachposten mit einer namenliste stehen die etwa 500.000 einwohner hätte haben müssen und diese noch auf korrektheit ohne passbild etc. prüfen...  :platt:

also hier stimmt etwas ganz gewaltig nicht in den abläufen der geschichte!  :belehr:

lg

coinwhisper  :winke:

Sax

Was Lojoer sagt ist natürlich richtig nur die Angehörigen der Auxilien bekamen nach dem Ende ihrer Dienstzeit das römische Bürgerrecht.


Zitat von: coinwhisper in 17. September 2008, 15:49:42
evtl. durften die einfachen römischen bürger die stadt rom z.b. gar nicht verlassen ohne eine GENEHMIGUNG oder handfesten grund  :narr:

an jeder zugangsstrasse roms, musste dann ein wachposten mit einer namenliste stehen die etwa 500.000 einwohner hätte haben müssen und diese noch auf korrektheit ohne passbild etc. prüfen...  :platt:

also hier stimmt etwas ganz gewaltig nicht in den abläufen der geschichte!  :belehr:

lg

coinwhisper  :winke:

Das römische Bürgerrecht war schon zur Zeit der Republik nicht nur auf Rom bezogen, es gab auch Römer die in den Kolonien lebten, die ebenfalls römische Bürger waren und die in Rom von ihrem Bürgerrecht Gebrauch machen konnten.
Nach den Bundesgenossenkrieg wurde das römische Bürgerrecht dann auf die ganze Italienische Halbinsel ausgeweitet
Schließlich wurde im Jahr 212 durch Kaiser Caracalla in der Constitutio Antoniniana allen freien Bürger des Römischen Reiches das römische Bürgerrecht verliehen.
Gruß Micha

Iwero

:narr:  :narr:

Fragen entstehen hier ...  :irre:

Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los dass sich zurzeit die Geschichte wiederholt.
@Sax: es stimmt, der nette Caracalla hatte diesen "Blödsinn" mit dem Bürgerrecht für alle
eingeführt. (Nichts gegen Caracalla, er hat auch das größte Badehaus gebaut... das war´s aber schon)
Nur mit dem Bürgerrecht für alle, entstanden mit der Zeit so viele Probleme, dass
sich das Römische Reich irgendwie von innen her selbst zerstörte. Es fehlte meiner
Meinung nach, am Nationalstolz.
Im Klartext: Auf einmal war jeder "Dorfdepp", den keiner mochte, auch ein römischer Bürger. Diese
"Dorfdeppen" nutzen die sozialen Vorteile aus und bei einer besseren Gelegenheit schlossen
sie sich dem nächst "stärkeren" an. Diese Opportunisten waren bei der Ur-Bevölkerung, den Römern, die sich
durch ihre Leistungen einen gewissen Wohlstand erarbeitet haben, nicht wirklich beliebt. Logisch. Oder?

-gedankenpause-

Nach den Vorstellungen Caracallas einigen wir jetzt das römische Reich. Alle Bürger bekommen das
gleiche Recht und wir sind eins. Wir Arbeiten zusammen. --- das Funktioniert sicher  :narr: -

--- 200Jahre später war ein großartiges Imperium am A...sch.
Vielleicht war das Bürgerrecht für alle doch nicht der große Wurf.

Sorry, bin vom Thema etwas zu weit abgeschweift, nur so eine Frage habe ich mir selbst noch
nicht gestellt. Warum auch. Ich bin mir zu 99% sicher dass ein Römischer Bürger genau wusste wer ein
Römer war und wer nicht. Oder erkennst du keinen Unterschied mehr zwischen einem Deutschen Bürger und
einem Nicht-Deutschen Bürger?  :kopfkratz:

Egal.
Hoffe noch immer dass sich die Menschheit endlich richtig um ihre Vergangenheit, Geschichte, kümmert
damit man eventuell aus den Fehlern lernen kann.  :super:

grüsse
IWERO



germanicus1

Hallo Iwero

Denke der zeitweilige Wohlstand der Römer beruhte auf Sklavenhalterei, Brutalen Raubzügen und
Auspressen der Provinzen mal ganz vereinfacht gesagt. Der Untergang des Römischen Reiches (Westrom) hatte viele Gründe.
Solche Zustände wollen wir doch heute nicht mehr oder?

Gruß Germanicus1

Iwero

Hallo Germanicus,

stimmt, das WOLLEN wir sicher nicht mehr. Hoffe nur dass das keiner mehr will  :kopfkratz:

grüsse
IWERO

arriba

- das hat mit sicherheit nichts mit "wollen" zu tun. Es entstehen doch jeden Tag, irgendwo auf der Welt, situationen die eskalieren und ich glaube nicht das sie entstehen weil es die Bürger von Anfang an gerne wollen ....... Wenn man jemanden lange genug tritt, währt er sich irgendwann ....

Und "nein",  ich erkenne einen "Deutschen Bürger" von einem "Nicht Deutschen Bürger" nicht am Gesichtsausdruck  oder an seiner redensart  :irre: Was meinst du wie oft ich für eine Deutsche gehalten wurde, ja sogar  für eine italienerin oder norwegerin  :-) - bin ich aber nicht  :frech:

:winke:

Lojoer

Hi Arriba,
Zitat von: arriba in 18. September 2008, 11:51:36
Und "nein",  ich erkenne einen "Deutschen Bürger" von einem "Nicht Deutschen Bürger" nicht am Gesichtsausdruck  oder an seiner Redensart  :irre:
da hast Du sicher recht. Seit es Völker gibt werden diese von der Geschichte immer wieder durcheinander gewürfelt. Ob die Griechen des Alexanders in Indien oder die Wandalen in Nordafrika. Oder denken wir an das weniger gelungenen Projekt Amerika  :frech:. (ist nur ein Spaß).
Auch bei den Römern war dies der Fall. So war mancher Germane mit röm. Bürgerrecht römischer als die Römer in Rom. Ja Iwero und das ist erwiesen.
Woran der römische Staat letztendlich zu Grunde ging hat viele Ursachen. Einer war bestimmt die Grenze des Wachstums. Mit Trajan hatte man die größte Ausdehnung erreicht. Hier kam noch mal dakisches Geld in die Kassen und dann war Schluss.
Sowohl der Verwaltungsaufwand (Militär usw.) als auch der Wohlstand Einzelner verschlang Unsummen, die der römische Staat nicht erwirtschaften konnte. Um es stark vereinfacht darzustellen: Um die Verbindlichkeiten zu erfüllen, kam es zu einer  Geldentwertung und Währungsreformen.
In so fern kann man schon gewisse Parallelen zur heutigen Zeit ziehen.
Gruß Jörg

coinwhisper

was antworte ich nun auf die o.a. gestellte frage?  :kopfkratz:

Lojoer

Hallo coinwhisper,
man wird davon ausgehen können, das die meisten Römer recht bodenständig waren. Sie waren ihrem Umfeld bekannt und benötigten keinen Ausweis. Händler waren ihren Handelpartnern bekannt und benötigten auch keinen Ausweis. Legionäre waren durch ihren Veteranenstatus auch irgendwie gebunden. Eingebürgerte haten entsprechende Papiere.
Sicher gab es daneben durchaus die Möglichkeit eine andere Identität anzunehmen und im Reich zu verspurlosen.
Grundsätzlich also einen PA gab es nicht im alten Rom.
Gruß Jörg 

Cleopatra

Vielleicht ganz interessant:

http://www.grin.com/e-book/104840/roemische-militaerdiplome

Betrifft zwar nur die Militärdiplome der Legionäre und Auxilar-Truppen -> aber ich denke jeder Bürger eines peregrinen Terretoriums wird wohl nach Vorlage eines Anspruches auf ein etwaiges Civitas ein Dokument bekommen haben. Sicher gegen einen kleinen Obolus ;)

Cleo

KleinerJunge

Hi
Ich habe mal ein Stück eines Artikels des aus dem DSM-Magazin Nr.4 seite 26 gescannt.

Das hilft coinwhisper zwar nicht weiter, aber vieleicht für alle zur Info.
Ob der Artikel glaubwürdig ist kann ich nicht wissen!! Ich gehe aber davon aus!
Gruß Andreas
Was wir wirklich sehen, hängt davon ab, wonach wir schauen.

Lojoer

Zitat von: Cleopatra in 29. September 2008, 22:35:20
Betrifft zwar nur die Militärdiplome der Legionäre und Auxilar-Truppen
Cleo
Cleo,
noch mal - Legionäre bekamen kein Diplom, lediglich die angehörenden der Auxilareinheiten.
Gruß Jörg