Nachforschung an einem Feldlager

Begonnen von Silberfuchs, 25. März 2015, 21:14:32

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Silberfuchs

Hat jemand Erfahrung aus Hessen, ob etwas dagegen sprechen könnte (Ablehnung) eine Suchgenehmigung zur Nachforschung eines Feldlagers aus dem Siebenjährigen Krieg zu stellen. Auf der TopoKarte ist nichts von Bodendenkmal/Kulturdenkmal eingetragen.

Nanoflitter

Aus dem Feldlager lässt sich bestimmt ein schöner Antrag auf eine allgemeine Nachforschungsgenehmigung machen.
Da machst du eine A4 Seite draus, warum, wo, historischer Hintergrund, Forschungsziel... damit gehst du dann aufs Landesamt oder Zweigstelle. Vorher natürlich Termin besorgen. Denke, das ist kein Problem....wenn das ist kein allgemein bekanntes Gebiet vor ner Burg oder im Wald ist.
Gruss....

Silberfuchs

Das Gebiet ist kein Wald, alles gestörte Böden (Ackerflächen von den Schollendrehern..."Landwirte") und auch keine Burg in der Nähe.
Muß man angeben wonach man gezielt sucht, oder sucht was man eben aus der Zeit findet (Knöpfe, Schnallen, Münzen, Ausrüstungsgegenstände...)

Nanoflitter

Nein, aber man kann die Suche nach Metallfunden als wichtig für die Beurteilung der Ausdehnung und Lage des Lagers erläutern. Musketenkugeln, Knöpfe, Schnallen usw. Schreib doch einfach, was du vorhast und erforschen willst.
Kartierung anhand von Metall- und Keramikfunden, usw. Die historischen Hintergründe und Quellen, die du überprüfen und verbessern willst. Das erste Jahr ist in Hessen sowieso Augensuche angesagt, ohne Detektor. Wenn du dann alle Funde, die du gemacht hast, schön in die amtlichen Fundzettel und Fundmeldungen mit Koordinaten und Beschreibungen eingetragen hast und vorzeigst, kannst du in der Regel das nächste Jahr mit dem Detektor weitermachen. Es gibt auch viele interessante Fortbildungsveranstaltungen jedes Jahr, vom Amt. Die Teilnahme daran ist förderlich und ich kann sie wirklich sehr empfehlen.
Ich persönlich bin so 80% ohne Detektor unterwegs, sieh das mal nicht negativ, es gibt viele Sachen, die man mit der Sonde in der Hand einfach übersieht.
Wenn deine Fundstellen wirklich Acker sind, sollte das klappen. Und noch was, ohne die "Schollendreher" läuft nix.
Die musst! du um Erlaubnis fragen. Ohne ihre fleißige Arbeit würden die meisten von uns gar nichts finden!
Das berücksichtigen viele nicht, die unterstellen, das die alles nur kaputtmachen. Neu geackert, neue Funde...der Landwirt ist dein bester Freund!
Gruss...

Silberfuchs

Ja, das stimmt, wenn die Schollen ,,gedreht" werden kommen neue Dinge nach oben, so kann man an derselben Stelle viele Jahre forschen...
Das gute daran ist, man muß nur einen Landwirt kennen, weil der oft den Landwirt kennt wo man suchen will.
Wen muß man fragen, den Pächter, oder Besitzer, theoretisch auch den Jagdpächter den es meistens gibt?
Denke, es ist besser beide zu fragen, dann fühlt sich keiner übergangen

StoneMan

Moin,

so machst Du das richtig.

Mir hat auf meine Frage und Erklärung warum ich sein Land betreten möchte,
noch kein einziger Landwirt die Begehung seiner Felder untersagt.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo

Zitat von: StoneMan in 26. März 2015, 00:03:35
Moin,

so machst Du das richtig.

Mir hat auf meine Frage und Erklärung warum ich sein Land betreten möchte,
noch kein einziger Landwirt die Begehung seiner Felder untersagt.


Gruß

Jürgen


Mir auch nicht!

Aber einer wollte ausdrücklich: "Eintrittsgeld, ich müsste schließlich auch für den Besuch im Kino Eintritt bezahlen!
Ein wenig geldgeil das dicke Bäuerlein!

Das Gegenbeispiel wohnt im selben Ort. Wir haben über viele Jahre hinweg eine freundliche persönliche Verbindung aufgebaut, auch wenn er sich gar nicht dafür interessiert was überhaupt gesucht und gefunden wird.

Allerdings geht es dabei um systematische Oberflächenprospektionen und nicht um Metallsuche.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Zitat von: Silberfuchs in 25. März 2015, 23:19:38
Ja, das stimmt, wenn die Schollen ,,gedreht" werden kommen neue Dinge nach oben, so kann man an derselben Stelle viele Jahre forschen...
Das gute daran ist, man muß nur einen Landwirt kennen, weil der oft den Landwirt kennt wo man suchen will.
Wen muß man fragen, den Pächter, oder Besitzer, theoretisch auch den Jagdpächter den es meistens gibt?
Denke, es ist besser beide zu fragen, dann fühlt sich keiner übergangen

Einen Jagdpächter brauchst du gar nix fragen. Nur absprechen, falls du mal im Halbdunkel vorhast, zu suchen. Sonst wirst du zum Target.
Gegenseitige Rücksichtnahme, nicht gerade auf dem Acker rumkrebsen, wo er gerade ansitzt, z.B.
Gruss...

Mordar

 :belehr:

... und immer schön alle Löcher zumachen!!!!

Eigentlich sollte man meinen dass Egge und Pflug bei der Feldarbeit alles sowieso nivellieren ...
Aber manchen Bauern stinkts schon gewaltig wenn da Leute am Werk sind die keinerlei Respekt vor fremden Grund haben.

Ich sag das aus gegebenem Anlass. Letztens fand ich bei der Steinzeitsuche einen Acker vor, den ein Sondler wohl erst kürzlich "heimgesucht" hatte. Große knietiefe Löcher!! Wahrscheinlich vom Eisenteile ausbuddeln ...

Ich weiss das da am Dorfrand öfters Pferde unterwegs sind... Das kann gewaltig schiefgehen :wuetend:

:winke:
Gerd
The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

StoneMan

Zitat von: thovalo in 26. März 2015, 07:46:39

Mir auch nicht!

Aber einer wollte ausdrücklich: "Eintrittsgeld, ich müsste schließlich auch für den Besuch im Kino Eintritt bezahlen!
Ein wenig geldgeil das dicke Bäuerlein!
...
Moin,

so eine Ausnahme habe ich auch - Erlaubnis JA, aber wenn ich Münzen und so finde, müsse ich sie ihm vorlegen  :-D
Ich erklärte dann noch einmal ausdrücklich, dass ich nur mit den Augen suche und keine Löcher buddel, da war er halbwegs beruhigt.

Bei einem anderen darf ich meinen Hund nicht mit auf den Acker nehmen, weil er froh ist, dass wieder mehr Wild
vorhanden sei - OK akzeptiere ich doch gerne.

Zitat von: Mordar in 26. März 2015, 10:04:24
...
Aber manchen Bauern stinkts schon gewaltig wenn da Leute am Werk sind die keinerlei Respekt vor fremden Grund haben.
...
Das ist doch auch verständlich.
Keiner hat es gerne, wenn so ein Döspaddel fremde Gärten umgräbt.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Silberfuchs

...Ich denke, daß mit den Löchern zu machen versteht sich von selbst. Normalerweise will man später (nach dem Schollen drehen) wieder mal schauen und an die Löcher von ,,damals..." würde sich der Landwirt sofort erinnern.